Band 37

Allgemeine Themen, die etwas mit Asterix zu tun haben und Vorstellung aktueller Asterix-Hefte, -Filme und -Produkte.

Moderatoren: Erik, Maulaf

Troubadix

Re: Band 37

Beitrag: # 52574Beitrag Troubadix »

Zippo hat geschrieben:Ich hoffe nur daß das nächste Heft sich nicht Richtung Technisierung bewegt (Ich meine Anspielungen Inet)

Ist klar das sich die Welt bewegt aber die Geschichten brauchen das nicht.
Ist meine Meinung und denke Ihr denkt ähnlich?

lg Zippo
Ganz und gar nicht. Anspielungen auf moderne (auch technische) Entwicklungen waren immer schon ein wichtiger Teil des Humors von Asterix! Um nur wenige Beispiele zu nennen:
- Angler, der sich über die Verschmutzung des Flusses durch Amphoren beschwert (dt. Band 5)
- Touristen verschiedener Nationalitäten in Rom (dt. Bd. 3, Bd. 18), einer sogar mit Baedeker-Reiseführer!!!
- das unübersichtliche Lugdunum (Verwandte bestätigen mir, dass das der Realität entspricht!), die Touristenmassen nach Südfrankreich, die verschiedenen Spezialitäten (dt. Bd. 6)
- der ganze Vergnügungspark in "Kampf der Häuptlinge"
- das ost /west - deutsche Verhältnis (dt. Bd. 7)
- Linksverkehr, Tunnel, Tee, Rugby, Regenschirme, Beatles (Bd. 8 )
- Grautvornix als Vertreter der 68er-Bewegung, sein Sportwgen (Bd. 9)
- Keuchhustus' Reifenfabrik (Bd. 11)
- Billigreise (Bd. 12)
- Steuerhinterziehung, Banküberfall, Glücksspiel, modernes Theater (Bd. 13)
- Wohnwagen, schlechte Straßen in Spanien, Stierkampf (Bd. 14)
- Politischer Wahlkampf (Bd. 21)
... und so weiter, und so fort. "Obelix Gmbh & Co.KG" ist nichts als eine gigantische Wirtschaftsparodie.
Ich halte es nur für folgerichtig, wenn in "Papyrus" Tauben als Äquivalent zu Netzkommunikation auftreten oder Polemix' Motive und Handlungen an WikiLeaks erinnnern
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Erik
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Re: Band 37

Beitrag: # 52579Beitrag Erik »

Hallo,
Troubadix hat geschrieben:Ich halte es nur für folgerichtig, wenn in "Papyrus" Tauben als Äquivalent zu Netzkommunikation auftreten oder Polemix' Motive und Handlungen an WikiLeaks erinnnern
grundsätzlich stimme ich dem zu, kann aber auch die Sorge nach einem "Zuviel davon" verstehen. Gerade solche hochtechnischen Sachen sind eben doch schwer mit der Asterix-Welt vereinbar. Das kann man mit den Brieftauben zwar mal machen und ist auch in "Papyrus" ganz gut gelöst. Es sollte aber alles im Rahmen bleiben. Wenn Bezugnahmen auf die Moderne mit dem Holzhammer oder auch ständig eingebaut werden, dann kann das auch schnell platt oder verbraucht wirken. Ich denke schon, daß da in diesem Bereich mit besonderer Sensibiltät vorgegangen werden sollte. Viel mehr als in "Papyrus" sollte es nicht sein. Und das Thema SMS-Probleme dürfte mit dem Band auch hinreichend abgefrühstückt sein. Das brauche ich nicht in noch einem Band.

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Andy-67

Re: Band 37

Beitrag: # 52581Beitrag Andy-67 »

Sicherlich, auch in dem uns wohlbekannten Dorf bleibt die Zeit nicht stehen, auch in Gallien entwickeln sich Dinge weiter, werden neue Sachen erfunden.

Aber ich denke, zu schneller Fortschritt schadet den Abenteuern .
Troubadix

Re: Band 37

Beitrag: # 52583Beitrag Troubadix »

Solange die Autoren halbwegs glaubwürdige, antike Pendants finden, kann der Fortschritt meinetwegen so schnell gehen, wie er will. Wenn sich aber etwas Modernes beim besten Willen nicht in eine antike Welt übertragen lässt (wie es z.B. bei Skype der Fall wäre), dann soll mans auch lassen.
itasca64

Re: Band 37

Beitrag: # 52593Beitrag itasca64 »

Ich sehe in dieser Hinsicht im Moment keine große Gefahr, denn bisher gehörte es ja quasi zum Markenkern der Asterix - Abenteuer, aktuelle Bezüge - auch den technischen Fortschritt - sinnvoll und mit Ironie einzupflegen. Das ist auch im "Papyrus" zuletzt wieder ganz gut gelungen. Viel bedenklicher finde ich, daß es auch im zweiten Band von Ferri und Conrad nicht ohne Einhörner ging.
Troubadix

Re: Band 37

Beitrag: # 52595Beitrag Troubadix »

itasca64 hat geschrieben:Ich sehe in dieser Hinsicht im Moment keine große Gefahr, denn bisher gehörte es ja quasi zum Markenkern der Asterix - Abenteuer, aktuelle Bezüge - auch den technischen Fortschritt - sinnvoll und mit Ironie einzupflegen. Das ist auch im "Papyrus" zuletzt wieder ganz gut gelungen. Viel bedenklicher finde ich, daß es auch im zweiten Band von Ferri und Conrad nicht ohne Einhörner ging.
Ich weiß, was du meinst. Asterix ist verdammt noch mal keine Fantasy-Saga! Uderzo hat es so damit übertrieben in den letzten Heften, ich möchte schon sagen, er hat eine Grenze überschritten. Vor dieser Grenze liegt für mich - natürlich - der Zaubertrank als übernatürliches Element. Ich gehöre ja zu denjenigen, die den Fliegenden Teppich noch in Ordnung finden, auch wenn ich nicht möchte, dass er in noch einem Band eine Rolle spielt. Tatsächlich fand ich bei "Morgenland" den Fakt, dass Troubadix es regnen lässt, störender als die Teppichsache. Am schlimmsten ist, dass Uderzo nach "Maestria" einfach wieder damit aufgehört, ohne überhaupt genauer zu erklären, woher diese "Gabe" kommt und warum sie wieder verschwindet. Und dann der Walddrache in "Maestria"! Warum?
In Kreuzfahrt trieb Uderzo es dann so toll, dass ich gar nicht näher darauf eingehen möchte...
Ich finde zwar weiterhin gemäßigt übernatürliche Elemente in "Asterix" ok, aber Ferri hätte uns Asterixfans trotzdem zunächst eine kleine Fantasy-Auszeit gönnen können, bevor wir den versteinerten Obelix, Atlantis, den Flummi-Asterix und das Micky-Maus-Alien richtig verkraftet haben.
Andy-67

Re: Band 37

Beitrag: # 52597Beitrag Andy-67 »

Es gibt doch einige Beispiele, in denen Künstler etwas neues, ungewohntes ausprobieren
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Erik
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Re: Band 37

Beitrag: # 52599Beitrag Erik »

Hallo,
Troubadix hat geschrieben:Uderzo hat es so damit übertrieben in den letzten Heften, ich möchte schon sagen, er hat eine Grenze überschritten.
er ist jedenfalls neue Wege in Richtung mehr Fantasy gegangen nach Goscinny. Das fing schon mit "Graben" an - Stichwort "akute Ballonitis".

Aber auch Ferri und Conrad machen da durchaus in dieser Richtung weiter, siehe Einfrieren und Auftauen von Mac Aphon.
Troubadix hat geschrieben:Ich gehöre ja zu denjenigen, die den Fliegenden Teppich noch in Ordnung finden, auch wenn ich nicht möchte, dass er in noch einem Band eine Rolle spielt. Tatsächlich fand ich bei "Morgenland" den Fakt, dass Troubadix es regnen lässt, störender als die Teppichsache. Am schlimmsten ist, dass Uderzo nach "Maestria" einfach wieder damit aufgehört, ohne überhaupt genauer zu erklären, woher diese "Gabe" kommt und warum sie wieder verschwindet. Und dann der Walddrache in "Maestria"! Warum?
Naja, erklärt wird das schon ein wenig. Troubadix hat in "Morgenland" eine neue Saite an seiner Leier. In "Gefahr" hat er dann am Ende eine neue Leier, die diese zusätzliche Saite nicht mehr hat.

Störender finde ich, daß der Fakir Erindjah von dem Regenmachen des Barden offenbar bis nach Indien gehört hat - obwohl es doch eine neue Saite ist, die Troubadix diese "Kunst" erst seit Neuestem ermöglicht.
Troubadix hat geschrieben:Ich finde zwar weiterhin gemäßigt übernatürliche Elemente in "Asterix" ok,
Ja, ich auch. Einhörner und Drachen, auch fliegende Teppiche und Schlangenbeschwörer sehe ich durchaus entspannt. Nur wenn's zuviel auf einmal wird und benutzt wird, um Ideenlosigkeit zu überbrücken, dann finde ich es nicht mehr lustig. Das ist in den letzten Uderzo-Bänden verschiedentlich so gewesen.

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
itasca64

Re: Band 37

Beitrag: # 52600Beitrag itasca64 »

Troubadix hat geschrieben: Ich weiß, was du meinst. Asterix ist verdammt noch mal keine Fantasy-Saga! Uderzo hat es so damit übertrieben in den letzten Heften, ich möchte schon sagen, er hat eine Grenze überschritten. Vor dieser Grenze liegt für mich - natürlich - der Zaubertrank als übernatürliches Element. Ich gehöre ja zu denjenigen, die den Fliegenden Teppich noch in Ordnung finden, auch wenn ich nicht möchte, dass er in noch einem Band eine Rolle spielt. Tatsächlich fand ich bei "Morgenland" den Fakt, dass Troubadix es regnen lässt, störender als die Teppichsache. Am schlimmsten ist, dass Uderzo nach "Maestria" einfach wieder damit aufgehört, ohne überhaupt genauer zu erklären, woher diese "Gabe" kommt und warum sie wieder verschwindet. Und dann der Walddrache in "Maestria"! Warum?
In Kreuzfahrt trieb Uderzo es dann so toll, dass ich gar nicht näher darauf eingehen möchte...
Ich finde zwar weiterhin gemäßigt übernatürliche Elemente in "Asterix" ok, aber Ferri hätte uns Asterixfans trotzdem zunächst eine kleine Fantasy-Auszeit gönnen können, bevor wir den versteinerten Obelix, Atlantis, den Flummi-Asterix und das Micky-Maus-Alien richtig verkraftet haben.
Perfekt zusammengefasst und ganz meine Meinung! Der Zaubertrank als Metapher für den gallischen Erfindungs- und Widerstandsgeist ist legitim, alles (oder zumindest das meiste) darüber hinaus war dagegen unnötig. Ich habe dem nichts hinzuzufügen, außer, daß mir der "fliegende Teppich" eigentlich auch schon zu viel des Guten war.
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upsala
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Re: Band 37

Beitrag: # 52648Beitrag upsala »

Erik hat geschrieben:Aber auch Ferri und Conrad machen da durchaus in dieser Richtung weiter, siehe Einfrieren und Auftauen von Mac Aphon.
Die glauben halt an Kryonik. :-)
Terraix
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Re: Band 37

Beitrag: # 53181Beitrag Terraix »

In einem nicht mehr brandaktuellen Youtube-Video, in welchem es um das Erscheinen des Pikten-Bandes geht, wird ganz am Ende erwähnt, dass Didier Conrad davon träume, Asterix und Obelix wieder auf Reisen zu schicken und zwar nach Afrika:
https://www.youtube.com/watch?v=ZNmaXqK9LA8

Dazu würde die von Ferri angefertigte Skizze mit den beiden Giraffen in der Pikten-Luxusedition auf S. 57 passen.

Beste Grüße,
Terraix
Freund großzügiger Meerschweinchen
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