Was lest ihr außer Asterix für Comics?

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Moderator: Comedix

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WeissNix
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Szenarist Wilfrid Lupano

Beitrag: # 54237Beitrag WeissNix »

Wollte Euch einen weiteren ausserordentlichen Szenaristen vorstellen, den ich in den letzten Wochen für mich mit mehreren Werken entdeckt habe: Wilfrid Lupano

Lupano sucht sich wohl für seine Projekte sehr treffsicher Zeichner aus, die mit ihrem jeweiligen Stil die Geschichten sehr passend umsetzen. Ich kenne noch längst nicht alles, was von Lupano auf Deutsch erschienen ist (auf Fortsetzungsserien steh ich nur sehr bedingt, es sei denn, die Bände haben einen Abschluss oder abgeschlossene Zyklen sind komplett oder als Gesamtausgabe verfügbar), daher fange mal mit meiner letzten Entdeckung an, die wirklich sehr aussergewöhnlich ist:

Wilfrid Lupano (Szenario), Grégory Panaccione (Zeichnungen): Ein Ozean der Liebe [Splitter-Verlag, ca. 30€, HC]
Eine wirklich aussergewöhnliche Graphic Novel in des Wortsinns ursprünglichster Bedeutung, kommt sie doch völlig ohne Sprechblasen, Lautmalereien und auch sonst fast völlig ohne Worte aus (manchmal tragen halt Dinge eine Aufschrift wie zB den Namen eines Schiffes). Ein Fischer wacht - mal wieder - morgens neben seiner Frau auf, sticht in See und gerät in Seenot. Seine Frau wartet vergeblich auf ihn und macht sich auf die Suche. Was die beiden erleben, erschliesst sich einem völlig ohne Worte und schwankt beständig zwischen Slapstick und Melodram. Die Zeichnungen lassen das Ganze ein wenig wie einen Stummfilm wirken, der sich allein über die Bilder zu einer Geschichte entwickelt, die voller überraschender Momente steckt. Ein wirklich besonderes Kleinod (da es bis auf den Text auf dem hinteren Einband keiner Worte bedarf, ist zur Zeit auch das französische Original für rund 20 € aus dem grossen Fluss für Sparsame interessant [Un océan d'amour, Delcourt, ca. 20 €, HC - aber ein wenig kleineres Format als die Splitter-Ausgabe]).

Wilfrid Lupano (Text), Jérémie Moreau (Zeichnungen): Der Affe von Hartlepool (Avant-Verlag, ca. 20 €, SC)
Als 1814 vor der englischen Küste ein französisches Kriegsschiff untergeht und ein als Schiffsmaskottchen gehaltener Affe als einziger Überlebender an den Strand des Städtchens Hartlepool gespült wird, wollen die Bewohner diesem an den Kragen. Denn weil er allen Klischees eines kleinen, stinkenden und seltsame Laute von sich gebenden Franzosen entspricht, wollen sie ihm als vermeintlichen Spion Frankreichs den Prozess machen. Die Geschichte basiert wohl auf historischen Ereignissen und zeigt, wohin verblendeter Fremdenhass so alles führen kann. Ein gutes Geschenk für alle AFD-Sympathisanten - falls man mal einem was schenken will (oder muss)!

Wilfrid Lupano (Text), Paul Cauuet (Zeichnungen): Die alten Knacker (Splitter-Verlag, ca. 14-15€/Band, HC)
Bislang sind von der weiter oben im Thread von mir bereits angesprochenen Serie drei Bände auf Deutsch erschienen, die in sich abgeschlossen sind, jedoch eine fortlaufende Rahmenhandlung als Korsett aufweisen. In Frankreich angesiedelt, handelt der Plot von drei alt gewordenen Freunden und ihren Schrullen, die teils in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft blicken. Erinnert mitunter an cineastische britische Sozialdramen, bringt aber auch eine gute Portion Humor mit. Unbeugsam sind sie jedenfalls, diese Franzosen...
Zuletzt geändert von WeissNix am 2. Juni 2022 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
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moriturus

Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 54679Beitrag moriturus »

Die alten Knacker haben mir auch sehr gut gefallen, ein sehr angenehmer Humor, gepaart mit seichter Gesellschaftkritik, schönen Zeichnungen und schrulligen Charakteren. Sehr charmant und wirklich unterhaltsam, mit tollen Szenen.

Zur Zeit lese ich die 2. Gesamtausgabe von Bizu von Fournier (Egmont Comic Collection), die 2. Gesamtausgabe King und Kong von Mazel/Cauvin (Finix), chronologisch die Minimenschen von Seron (Egmont Comic Collection/Salleck Publications) und diverse Marvel Comics. Besonders gut gefallen haben mir in letzter Zeit Winter 1709 von Sergeef/Xavier (Historiencomic, Splitterverlag) und die beiden Undertaker Alben von Ralph Meyer/Xavier Dorison (Western, Splitterverlag). Achja, the walking dead von Kirkman/Adlard (Cross Cult) lese ich auch, aber da geht es erst im April weiter.
moriturus

Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 55055Beitrag moriturus »

Vor ein paar Tagen habe ich das neueste Lucky Luke Abenteuer 'Das gelobte Land' gelesen und es gefiel mir recht gut. Die eigentliche Geschichte ist sehr spartanisch, Lucky erweist einem altem Freund einen Gefallen und eskortiert einige seiner Familienmitglieder quer durchs Land, welche aus dem Osten Europas in die Staaten immigrieren. Die Eintönigkeit der Story wird gekonnt durch einen großartigen Humor kompensiert, der vor allem auf kulturelle Unterschiede baut, das pragmatische Leben eines einsamen Cowboys versus die Sitten und Gebräuche jiddischer Einwanderer.

Ich hatte viel Freude an dem Album und mußte mehrmals laut auflachen. Es hat einen angenehmen Humor der nicht ins alberne abdriftet, bzw. überfrachtet ist, wie z.B. beim letzen Isnogud Album. So kann es mit Luke weitergehen.
Troubadix

Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 55058Beitrag Troubadix »

moriturus hat geschrieben:Vor ein paar Tagen habe ich das neueste Lucky Luke Abenteuer 'Das gelobte Land' gelesen und es gefiel mir recht gut. Die eigentliche Geschichte ist sehr spartanisch, Lucky erweist einem altem Freund einen Gefallen und eskortiert einige seiner Familienmitglieder quer durchs Land, welche aus dem Osten Europas in die Staaten immigrieren. Die Eintönigkeit der Story wird gekonnt durch einen großartigen Humor kompensiert, der vor allem auf kulturelle Unterschiede baut, das pragmatische Leben eines einsamen Cowboys versus die Sitten und Gebräuche jiddischer Einwanderer.

Ich hatte viel Freude an dem Album und mußte mehrmals laut auflachen. Es hat einen angenehmen Humor der nicht ins alberne abdriftet, bzw. überfrachtet ist, wie z.B. beim letzen Isnogud Album. So kann es mit Luke weitergehen.
Sehr interessant! Die letzten fünf Lucky-Luke-Alben empfand ich nämlich als durchweg enttäuschend, aber das jetzt klingt ja ganz vielversprechend.
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WeissNix
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Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 55059Beitrag WeissNix »

moriturus hat geschrieben:Die Eintönigkeit der Story wird gekonnt durch einen großartigen Humor kompensiert, der vor allem auf kulturelle Unterschiede baut, das pragmatische Leben eines einsamen Cowboys versus die Sitten und Gebräuche jiddischer Einwanderer.
Sollte es auch jiddischer Humor sein, könnte es vielversprechend sein - der ist nämlich großartig:

Anfang der 40er Jahre des 20. jahrhunderts besucht ein nach New York geflüchteter Jude einen alten Bekannten aus Deutschland, der ebenfalls nun in New York lebt. Als er an der Wand ein Portrait Hitlers sieht, fragt er entsetzt, warum sein Bekannter denn ausgerechnet ein Hitler-Bild aufgehängt habe. "Nun", antwortet dieser, "das ist gut gegen Heimweh!"

Ein Rabbi kommt in eine Metzgerei und zeigt mit den Worten "Den Fisch da hätte ich gern" auf einen Schinken. Der Metzger berichtigt ihn: "Das ist doch ein Schinken." Darauf der Rabbi: "Ja, habe ich denn gefragt, wie der Fisch heisst?"

Und da wir hier alle vertraut sind mit Namen, die auf -us enden:
Ein Jude kommt ins Einwohnermeldeamt und möchte eine Namensänderung beantragen.
Beamter: "Wie heissen Sie denn?"
"Adolf Stinkfuss"
Beamter: "Das kann ich verstehen, so würde ich auch nicht heissen wollen. Wie möchten Sie denn heissen?"
"Moritz Stinkfuss"


Schönes Wochenende!
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moriturus

Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 55063Beitrag moriturus »

Troubadix hat geschrieben:Sehr interessant! Die letzten fünf Lucky-Luke-Alben empfand ich nämlich als durchweg enttäuschend, aber das jetzt klingt ja ganz vielversprechend.
Von dem tollen Hommage-Album von Bonhomme einmal abgesehen, ist es aus meiner Sicht eines der besseren Alben seit vielen Jahren, dass aber wirklich nur durch den Witz getragen wird. Mir persönlich kommt das sehr entgegen, aber ich könnte es durchaus verstehen, wenn es jemand wegen der fast nicht vorhandenen Story nicht so toll finden würde. Der Band baut mehr auf die Charaktere. Es fällt mir daher etwas schwer, es uneingeschränkt zu empfehlen.

Persönlich habe ich nur den Kritikpunkt, dass mir das Ende der Geschichte etwas abrupt erschien, etwas übers Knie gebrochen. Ein weiterer Kritikpunkt könnte sein, dass der jiddische Slang in einigen Sprechblasen etwas schwer zu lesen ist. Da geht es bei einigen Wörtern etwas Richtung Lautschrift. Der Slang hat mich persönlich aber nicht gestört, ich fand diesen sogar recht charmant. Der arme Übersetzer hat sicherlich lange daran gefeilt. ^^
WeissNix hat geschrieben: Sollte es auch jiddischer Humor sein, könnte es vielversprechend sein.
Es ist eher eine Art Situationskomik. Ich würde ja gerne ein Beispiel geben, aber ich möchte niemanden den Spaß verderben. Mehr feinsinnig als zotig, manchmal etwas subtil, aber sehr angenehm. Die in der Tradition verwurzelten osteuropäischen Immigranten wirken schon etwas urig, auf den modernen Cowboy von Welt. ^^
Tennisplatzis

Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 55100Beitrag Tennisplatzis »

Ich bin eigentlich kein großer Comic-Leser, aber neben Asterix lese ich noch ein paar andere frankobelgische Comics. Insbesondere Gaston fand ich schon seit meiner Kindheit genial und habe alle Bände, daneben habe ich von Franquin noch die "Schwarzen Gedanken" und seit kurzem auch die neue Gesamtausgabe von Mausi und Paul, einer weniger bekannten, aber ebenfalls ziemlich genialen Serie von Franquin, die ich allen, die mit Gaston was anfangen können, sehr empfehlen kann (Für Asterix-Fans ist die reihe auch deswegen interessant, da einige Gags von anderen prominenten Autoren, darunter auch Rene Goscinny, beigesteuert wurden!). Ziemlich genial ist auch Cäsar von Maurice Trilieux, das ich ebenfalls als Gesamtausgabe besitze, auch ein sehr charmanter und lustiger Klassiker. In meiner Kindheit habe ich zudem auch Boule und Bill gerne gelesen. Tim und Struppi war hingegen nie so mein Fall, da mochte ich nur einzelne Bände, die anderen waren mir (insbesondere in meiner Kindheit) zu brutal und unheimlich, auch wenn ich die Figuren, insbesondere Kapitän Haddock, immer genial fand.
An Zeitungscomics mag ich die Peanuts (immer noch eine der genialsten und charmantesten Reihen aller Zeiten, auch den neuen 3D-Kinofilm kann ich sehr empfehlen!), Hägar, Zits und Shermans Lagoon.
Donaldix

Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 55410Beitrag Donaldix »

Hallo!

Was ich außer den Asterix für Comics so lese?
Nun ja, da wären erst einmal die Micky-Maus- und Donald-Duck-Comics. Ich weiß, manche bezeichnen sie als Kinderkram, das sind sie aber nicht! Meine Lieblingszeichner der Disney-Comics sind Floyd Gottfredson und Keno Don Hugo Rosa.
Dann lese ich auch noch gerne "Spirou und Fantasio". Am liebsten mag ich davon die Alben der Künstler Tome & Janry. Auch die Reihe "Der kleine Spirou" von den beiden mag ich sehr. Das Einzige, das mich daran stört ist der Sexismus, davon allerdings abgesehen, sind das sehr lustige Comics.
Teilweise lese ich auch "Lucky Luke", doch Morris' Zichenstil gefällt mir nicht sehr. Selbst der sonst so geniale Goscinny schreibt meiner Meinung nach hier eher ordinäre Geschichten. Ich kann mich mit Lucky Luke auch einfach nicht so gut identifizieren.
Früher las ich auch "Tim und Struppi" von Hergße, doch mittlerweile gefallen mir seine Comics nicht mehr so sehr.
Wenn ich dazu komme lese ich auch andere Funny-Stil-Comicserien wie z. B. "Calvin und Hobbes" oder "Peanuts".

Gruß
Finn
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Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 55431Beitrag WeissNix »

Donaldix hat geschrieben: Teilweise lese ich auch "Lucky Luke", doch Morris' Zichenstil gefällt mir nicht sehr. Selbst der sonst so geniale Goscinny schreibt meiner Meinung nach hier eher ordinäre Geschichten. Ich kann mich mit Lucky Luke auch einfach nicht so gut identifizieren.
Das Geniale an Goscinny sind (meines Erachtens) seine tollen Wortspiele - und Morris, der ja Erfinder von LL ist, mochte wohl überhaupt keine Wortspiele und hat Goscinny angehalten, diese nicht zu verwenden - woran sich dieser leider gehalten hat. Aber "ordinär" im Sinne von "anstössig" sind sie aber nicht - im Sinne von "gewöhnlich" schon eher. Man sollte also nicht ums Verrecken Fremdworte benutzen, wenn sie missverstanden werden könnten... ;-)

Allerdings blitzt Goscinnys Genialität auch in einigen Szenarien von LL immer mal wieder auf: "Die Postkutsche" zB ist wirklich sehr empfehlenswert.
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Marc-Antoine Mathieu: Die neunte Kunst für den Kopf

Beitrag: # 55924Beitrag WeissNix »

Denjenigen unter uns, die auch abseits von Asterix der "neunten Kunst" nicht abgeneigt sind, möchte ich einen weiteren Autor nicht vorenthalten:

Marc-Antoine Mathieu, dem derzeit eine Ausstellung im Frankfurter Museum Angewandte Kunst gewidmet ist (http://www.museumangewandtekunst.de/de/ ... thieu.html) und den ich nicht zuletzt seiner Reihe um Julius Corentin Acquefacques* - Gefangener der Träume wegen als den "M.C. Escher der neunten Kunst" bezeichne, weil er mit überkommenen Seh-Gewohnheiten bricht und seine Arbeiten (ich mag sie einfach nicht Comics nennen) teilweise mit höchster Akribie und Perfektion gestaltet.

Seine überwiegend in hartem Schwarz-Weiss gehaltenen Arbeiten spielen mit den grafischen Möglichkeiten des Genres und loten dessen Grenzen aus. Intellektuell durchaus anspruchsvoll, hatte ich bislang bei keinem anderen Comicautoren derart das Bedürfnis, über das Gelesene noch lange zu reflektieren.

Speziell die oben genannte Reihe um Julius Corentin Acquefacques spielt mit philosophischen Ansätzen und der Wahrnehmung an sich. Hierbei überrascht er auch mit ungewöhnlichen Mitteln: Mal ist ein Bildkasten einfach nur ein Loch in der Seite, mal sind Seiten teilweise herausgerissen (und die verbliebenen Fragmente sind durchaus noch Teil der Werks) oder entpuppen sich mit dem Umblättern als dreidimensionales Objekt, oder ein Album lässt sich gar auf den Kopf stellen und von vorne und hinten lesen.

Anders seine wortlose Arbeit 3 Sekunden, in dem der Blick des Lesers einem Lichtstrahl gleich (nur nicht mit dessen Geschwindigeit, die Lektüre des Albums dauert ungleich länger) über das ganze Album hinweg eine einzige Szene erfasst, wobei durchaus der ein oder andere Umweg in Kauf genommen wird.

Ich kenne (noch) nicht alle seine Arbeiten, aber von denen, die ich kenne, möchte ich Interessierten zum Einstieg diese hier empfehlen:

Julius Corentin Acquefacques - Gefangener der Träume: Der Ursprung (leider zur Zeit nur antiquarisch zu bekommen)
Julius Corentin Acquefacques - Gefangener der Träume: Der Anfang vom Ende
Julius Corentin Acquefacques - Gefangener der Träume: Die Verschiebung

3 Sekunden


* übrigens: Acquefacques klingt phonetisch rückwärts wie KAFKA; und kafkaesk ist die Reihe durchaus.
Zuletzt geändert von WeissNix am 2. Juni 2022 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 56311Beitrag WeissNix »

moriturus hat geschrieben: 11. März 2017 12:20 Vor ein paar Tagen habe ich das neueste Lucky Luke Abenteuer 'Das gelobte Land' gelesen und es gefiel mir recht gut.
...
Ich hatte viel Freude an dem Album und mußte mehrmals laut auflachen. Es hat einen angenehmen Humor der nicht ins alberne abdriftet, bzw. überfrachtet ist... So kann es mit Luke weitergehen.
Ich habs auch neulich im Vorbeigehen mitgenommen und ich finde den Band auch sehr gelungen. Das mit dem "laut auflachen" kann ich unterschreiben. Die Anspielungen sind zT sehr subtil und durchaus treffend, ohne platt zu werden. Ich hatte länger keinen LL mehr gelesen, aber dieser neue Szenarist (Jul) hat einen mich sehr ansprechenden Humor.

Zugegeben, die Story an sich gibt wenig her, aber darauf kann ich verzichten, wenn die Gags sitzen. Und das tun sie. Mazeltov!
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Zabus/Campi: Magritte - Dies ist keine Biografie

Beitrag: # 57846Beitrag WeissNix »

Noch ein Album, das mich in der letzten Zeit sehr gut unterhalten hat:
Zabus/Campi: Magritte - Dies ist keine Biografie
https://www.carlsen.de/hardcover/magritte/83250
Hier wird anhand des Kaufs einer Melone (Kopfbedeckung, nicht Frucht) in die surreale Welt des Künstlers Rene Magritte entführt. Die Panels sind sehr im Stile Magrittes gehalten, und die surreale Story verschmilzt immer wieder mit Bildern Magrittes.
Sehr empfehlenswert - vor allem für Kunstliebhaber und Freunde surrealer Phantasie.

Für Tennisliebhaber sei noch das zwar nicht auf Deutsch, aber da völlig ohne Worte auskommend auch im Original für alle konsumierbare Kleinod "Match" von Gregory Panaccione empfohlen. Hier wird ein - etwas ungleiches - Tennismatch mit vituosem Strich seziert, wobei der Autor es versteht, mit überraschenden Wendungen witzige Akzente zu setzen.
Sicher auch eine gute Geschenkidee für fanatische Tennisspieler ;-)
https://www.amazon.de/Match-Gr%C3%A9gor ... panaccione
Zuletzt geändert von WeissNix am 2. Juni 2022 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Troubadix

Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 57949Beitrag Troubadix »

Noch ein Album, das mich in der letzten Zeit sehr gut unterhalten hat:
Zabus/Campi: Magritte - Dies ist keine Biografie
https://www.carlsen.de/hardcover/magritte/83250
Hier wird anhand des Kaufs einer Melone (Kopfbedeckung, nicht Frucht) in die surreale Welt des Künstlers Rene Magritte entführt. Die Panels sind sehr im Stile Magrittes gehalten, und die surreale Story verschmilzt immer wieder mit Bildern Magrittes.
Sehr empfehlenswert - vor allem für Kunstliebhaber und Freunde surrealer Phantasie.
Oh, vielen Dank für den Tipp! Klingt echt gut! Für Surrealismus habe ich etwas übrig.

Von meiner Seite auch mal eine Empfehlung:

Der nasse Fisch von Arne Lysch, nach dem gleichnamigen Roman von Volker Kutscher.

In Schwarz-Weiß gehalten, versetzt der Comic (um mal den irreführenden Modebegriff "Graphic Novel", unter dem das Werk vermarktet wird, zu vermeiden) den Leser ins Berlin der späten 20er Jahre. Die Krimihandlung dreht sich um einen jungen Polizeibeamten, der von seinem einflussreichen Vater eine Stelle in der Hauptstadt vermittelt bekommen hat. Eigentlich ist er vorerst beim Sittendezernat angestellt - also dem Teil der Polizei, der "Sittenverstöße" ahndet -, klinkt sich aber selbstbewusst in einen kniffligen Fall der Mordkommission ein.
Die verstrickte Geschichte ist spannend erzählt. Gleichzeitig erhält man interessante Einblicke in die politischen Spannungen und die gesellschaftliche Normalität zu Zeiten der im Untergang begriffenen Weimarer Republik.
Der Künstler ist ein Meister seines Fachs. Wie hingeworfen wirken seine perfekt komponierten Panels. Gerade in der Darstellung von Gesichtern und Körperhaltung beschränkt er sich auf wenige Striche, die aber an genau den richtigen Stellen sitzen..
Erst nach der Lektüre des Comics erfuhr ich, dass wohl extrem frei mit dem Inhalt des zugrundeliegenden Buches umgegangen wurde, der Autor des Originals aber mit allen Änderungen ausdrücklich einverstanden ist, sie sogar für unbedingt notwendig erachtet.
Die allenthalben gepriesene TV-Serie "Babylon Berlin" basiert übrigens auf der gleichen Romanreihe.
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Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 57951Beitrag WeissNix »

Lustig, genau diese beiden Alben (Magritte und den nassen Fisch) hatte ich im Sommer nach einem Besuch der Comic-Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn im dazugehörigen Laden gekauft.

Der nasse Fisch hat mir auch gefallen, fand ihn allerdings nicht so aussergewöhnlich, dass ich ihn hier genannt hätte.

Gerade lese ich "Brodecks Bericht" von Manu Larcenet (nach einem Roman von Philippe Claudel), der aber ob seiner düsteren und schweren Thematik der Intention von Asterix komplett zuwiderläuft. Allerdings wieder ein absolutes Meisterwerk der "neunten Kunst" wie auch "Der alltägliche Kampf" und insbesondere "Blast" vom gleichen Zeichner.
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Re: Was lest ihr außer Asterix für Comics?

Beitrag: # 59475Beitrag WeissNix »

Wer die Serie "Spirou + Fantasio" kennt, dem sei aus der Reihe "S+F - Spezial"- neben dem ersten genialen Band "Portrait eines Helden als junger Tor" von Emile Bravo (S+F Spezial Band 8 ) der Band "Sein Name war Ptirou" von Sente und Verrou (S+F Spezial Band 25) empfohlen.

Hier wird anhand einer überlieferten Anekdote nachempfunden, wie der Spirou-Erfinder Rob Vel auf die Idee zur Serie gekommen sein könnte. Plot und Zeichnungen sind wirklich aussergewöhnlich gut.


Edit: der gerade erschienene zweite Spezial-Band von Emile Bravo liegt schon hier, harrt aber noch der Lektüre.
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