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Der große Graben - Band XXV
Egmont Ehapa Verlag
Erstauflage des ersten nach dem Tod Goscinnys kreierten Buches Le Grand Fossé 1979 bei Albert René als Band 25 der Reihe. Deutsche Erstauflage des Buches lt. Editiorial der Werkausgabe am 2. September 1980 mit Übersetzung aus dem Französischen von Gudrun Penndorf bei Ehapa (Abbildung ganz unten). Mit der Neuauflage im März 2013 hat der Band ein neues Titelbild (Abbildung ganz oben) und deutliche Überarbeitungen - eine neue Kolorierung und ein neues Lettering - erhalten. Diese Änderungen ziehen die Gestaltungselemente in die Serie nach, die seit 2006 bereits in die Ultimative Edition einfließen. Zuvor wurde 2002 mit einer Neuauflage das Titelbild geändert (Abbildung mitte).
Die Idee zu diesem Band hatte Uderzo bei einem Besuch in der geteilten Stadt Berlin. Dies sollte aber bei dieser Erzählung die einzige Gemeinsamkeit mit der aktuellen Tagesgeschichte sein. Nachdem Goscinny verstarb, ist dies die erste Solo-Arbeit von Uderzo. Nach unüberbrückbaren Differenzen mit dem Verleger Dargaud, nimmt im Herbst 1979 der eigene Verlag "Les Edition Albert René" Gestalt an und publiziert diesen Band mit einer Startauflage von zwei Millionen Exemplaren in Frankreich. In den Ausgaben 254 - 259 des Magazins "YPS" wird das Abenteuer den deutschen Lesern als Erstveröffentlichung präsentiert.
Mit dem Erscheinen von "Der grosse Graben" verändern sich drei bislang feste Größen eines jeden Album. Albert uderzo zeichnet die Gallien-Landkarte, die Seite mit der Vorstellung der Gallier und die Vignette auf der Rückseite des Albums neu. Der Verlag Dargaud legt dagegen Widerspruch ein und erhält Recht. Die Konsequenz daraus: Die Nachdrucke der bei Albert René verlegten Titel zeigen seit 1989 einen neuen Vorspann.
Der Bruderzwist zwischen den Gallierführern Griesgramix und Grobianix hat eine tiefe Kluft zwischen den beiden Teilen eines Dorfes aufgerissen. Das Fischgesicht Greulix will die Gunst der Stunde nutzen, um mit Hilfe der Römer selbst Dorfchef zu werden und die schöne Grienoline zu ehelichen. Als er sie kurzerhand entführt, scheint sein Plan fast aufzugehen... Ein besonderer Gag bei der Darstellung der Bewohner des geteilten Dorfes: die verfeindeten Parteien tragen längs- und quergestreifte Hosen. Nach der Versöhnung tragen sie - wohl aus Kompromiss - karierte Hosen.
Auch lesenswert:
- Themenbereich "Sprachspiele und Anspielungen" in Der große Graben
- Themenbereich "Textvariationen" der unterschiedlichen Auflagen
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- Asterix Sammelband 7 (1985)
Latein-Reihe Fossa alta (1981), [kaufen]
- handgeletterte, um ein Lexikon erweiterte Werkedition (1999)
- Reprint bei Bertelsmann in einem Doppelband: Asterix Buch 13 (1999)
- Asterix Gesamtausgabe Band 9 (2001)
- Weltbild Sammeledition (2004 - 2006)
- Ultimative Edition im Großformat Band 25 (2008)
- Mundart Band 1 Dr große Graba, Schwäbisch (1995)
- Mundart Band 5 Dr gross Grabe, Schwyzerdeutsch (1996)
- Mundart Band 8 Da grosse Grobn, Wienerisch (1997)
- Mundart Band 14 Hibbe un dribbe, Hessisch (1997)
- BILD Comic-Bibliothek (2005)
Hier gibt es immerhin noch eine 3. Da gibt es in der Post-Uderzo-Ära schlimmere!
Meine Note: befriedigend plus (3+)
Der Verlag hatte Recht, nach Uderzos Tod, die Veröffentlichungen verhindern zu wollen.
Die Bewohner des Dorfes werden doch recht einsilbig dargestellt. Hinzu kommt diese Ekel-Figur Greulix, die unnötigerweise als fischartige Person gezeichnet wurde. Die Liebesgeschichte finde ich okay und auch die Einbindung der Römer macht Sinn. Das Auftauchen der "Fluß"-Piraten kommt zwar etwas überraschend, fast zwanghaft, aber damit kann ich leben.
Gar nicht gefällt mir der etwas zu phantasievolle Umgang mit diversen Zaubertränken. Und generell fehlen der Geschichte einige richtig gute Lacher und Figuren mit Erinnerungswert.
Band 25 ist meines Erachtens das erste wirklich schwächere Album - nicht mehr als unterhaltsam - GEHT SO.
Dennoch schafft Uderzo es, aus seiner auf die Berliner Teilung anspielenden Grundidee eine spannende und stringente Handlung zu gewinnen in deren Verlauf auch der Humor nicht zu kurz kommt. Zudem handelt es sich nicht um ein Reiseabenteuer, so daß der Vergleich zu den allergrößten Werken ohnehin hinken muß. Schlecht ist dieser Band sicher nicht. Der große qualitative Absturz kam erst später, mit dem 30. und 31. Band.