Frage zu Übersetzungen in MV

Allgemeine Themen, die etwas mit Asterix zu tun haben und Vorstellung aktueller Asterix-Hefte, -Filme und -Produkte.

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Fremdernichtvonhier

Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64787Beitrag Fremdernichtvonhier »

Hallo,

ich habe in den letzten Wochen nach einem Anfall von Schwelgerei in Kindheitserinnerungen meine Asterix-Bände komplettiert; richtiger Sammler bin ich wohl nicht, mir reicht einfach jeweils ein Exemplar deutsch und französisch zum Lesen, keine Jagd nach Auflagen, Sondereditionen und ähnlichem. Gleichwohl habe ich mich gefragt, ob es die alten, ersten Übersetzungen (nicht Kaukas Machwerk, sondern schon die echten, allerdings leicht holperigen, Nicht-Penndorf-Versionen) doch rechtfertigen, mir auch diese zuzulegen.

Daher hier die Frage an Euch Experten: Verstehe ich es richtig, dass die Übersetzungen von Frau Penndorf später sowohl für die Erstveröffentlichungen in MV als auch für die normalen Alben verwendet wurden, dass also spätere MV und Alben in Bild und Wort identisch sind? Oder wurde bis zum Ende der MV-Veröffentlichungen dort mit einer separaten Übersetzung gearbeitet? Nein, oder?

Daran anschließend, wenn Frau Penndorf ab 1968, also dem Erscheinen von Gallier und Kleopatra (Alben) übersetzt hat, heißt das, dass die ab diesem Zeitpunkt erschienenen MV-Übersetzungen von ihr (und, s.o., identisch mit den späteren Alben) waren?

Oder, anders gesagt, von welchen Geschichten in MV gibt es eine holperige Verlags-Übersetzung? Ist das jemandem von Euch bekannt?

Ich würde gerne mal gucken, wie aufwendig und teuer es wäre, sich die Nicht-Penndorf-MV zu beschaffen.

Danke für Euren Input.
Fremdernichtvonhier

Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64806Beitrag Fremdernichtvonhier »

Um meine Frage mal teilweise zu beantworten, nachdem ich nun, um einfach mal zu gucken, einige Hefte von 1968 gekauft habe:

Die Erstübersetzungen sind in allen 1968 erschienenen Abenteuern, nämlich, Kleopatra, Normannen, Gallier, Tour, Gladiator, Sichel, Spiele und Goten.

Insofern bleibt die Frage offen, ob und wann es einen Wechsel gab. Aber zumindest die Tatsache, dass das (mindestens) im ganzen Verlauf von 1968 durchgehalten wurde, finde ich schon interessant.

Wenn noch jemand eine Idee hätte, ob irgendwann auch in MV auf Penndorf-Übersetzungen gewechselt wurde, wäre ich dankbar.
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Comedix
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Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64807Beitrag Comedix »

Hallo,

ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber in einem anderen Thema waren die Übersetzungen in MV und von Frau Penndorf schonmal ein Thema: "Gallische Namen in "Normannen"

Gruß, Marco
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Fremdenichtvonhier

Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64808Beitrag Fremdenichtvonhier »

Danke für die Antwort und den Link. Interessanter Einblick in die Entstehung der Namen, ja.

Methusalix heißt übrigens in "Asterix, der Olympiaheld" ebenfalls Agecanonix.

Anyway, ich habe mir jetzt mal ein Konvolut von Ausgaben aus dem Zeitraum 1969 bis 1973 bestellt und werde das weiter beforschen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass man die "Ur-Übersetzungen" vor Frau Penndorf quasi "auf Vorrat gemacht" und dann noch "verbraucht" hat, obwohl Frau Penndorf ab 1968 tätig war. Andererseits: Die MV-Veröffentlichungen waren ja doch recht lange Zeit vor den Alben-Erstausgaben. Nimmt man die Penndorf-Übersetzung für MV und legt sie erstmal zwei Jahre in den Schrank, bis das Album kommt?

Mal sehen, ich bin jedenfalls gespannt; falls Interesse besteht, kann ich gerne hier posten, was ich herausfinde.
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WeissNix
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Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64809Beitrag WeissNix »

Fremdenichtvonhier hat geschrieben: 1. Dezember 2020 23:08 Mal sehen, ich bin jedenfalls gespannt; falls Interesse besteht, kann ich gerne hier posten, was ich herausfinde.
Ist es nicht das Ziel jeder Forschung, dass die Ergebnisse dann auch veröffentlicht werden? ;-)
Oder wird das eine Diss und die muss man käuflich erwerben wie die von Grassegger?

BTW, ich hab die Grassegger-Diss (https://www.comedix.de/medien/lit/aster ... etzung.php) hier und kann bei Gelegenheit mal kurz reinschauen (Inhaltsverzeichnis und Register, nochmal lesen will ich sie nicht), ob zum Thema MV/alternative Übersetzung was drinsteht (muss ich aber erst rauskramen). Die Bewertung finde ich übrigens unangemessen, das ist eine wissenschaftliche Arbeit und keine Unterhaltungsliteratur, insofern liest sie sich natürlich recht trocken. Informationsgehalt ist aber deutlich besser als die 2,5 Sterne vermuten lassen.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
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Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64810Beitrag Gast »

WeissNix hat geschrieben: 2. Dezember 2020 01:18Ist es nicht das Ziel jeder Forschung, dass die Ergebnisse dann auch veröffentlicht werden? ;-)

Klar - nur die Frage ist ja, ob Interesse besteht - ich will mich ja, zumal als Gast, nicht aufdrängen.
WeissNix hat geschrieben: 2. Dezember 2020 01:18Oder wird das eine Diss und die muss man käuflich erwerben wie die von Grassegger?
Puh, eigentlich nicht. Wie gesagt, primär geht es mir darum für mich als Asterix-Freund bzw. ansatzweise -Sammler herauszufinden, ob ich mir die Ur- bzw. Nicht-Penndorf-Übersetzungen zulegen soll, oder nicht. (Die vier Kaukas habe ich jetzt gekauft, aber das ist ja zum Glück überschaubar.) Eine Diss? Ich weiß nicht. Das Feld scheint doch nach Grassegger abgegrast zu sein.
WeissNix hat geschrieben: 2. Dezember 2020 01:18BTW, ich hab die Grassegger-Diss (https://www.comedix.de/medien/lit/aster ... etzung.php) hier und kann bei Gelegenheit mal kurz reinschauen (Inhaltsverzeichnis und Register, nochmal lesen will ich sie nicht), ob zum Thema MV/alternative Übersetzung was drinsteht (muss ich aber erst rauskramen).
Auch Dir dafür danke im voraus.
Gast

Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64845Beitrag Gast »

Mein zweites MV-Konvolut ist eingetroffen. Und tatsächlich kann ich nun bestätigen, dass dort die bekannten Penndorf-Übersetzungen verwendet werden. Teilweise gibt es leichte Anpassungen, wie wir sie auch von verschiedenen Alben-Auflagen kennen. Auch bei Namen, z.B. wird im Arvernerschild aus Tomatojus, den man in MV noch unverändert aus dem Französischen übernommen hat, im Album Globus.
Außerdem ebenfalls leichte Änderungen in der grafischen Gestaltung der Sprechblasen, z.B. andere Zeilenumbrüche, oder es fehlt noch die grüne Hinterlegung der Blasen in "Streit".

Kleiner Wermutstropfen: Meine 68er-Hefte enden mit den Goten (-> Verlagsübersetzung), und die 69er beginnen mit "Asterix und der Schild der Arverner" (-> Penndorf). Was mit dem dazwischen liegenden Legionär ist, wissen wir weiter nicht.

Insofern, wenn jemand dieses letzte Informationsstückchen beisteuern könnte, wäre ich nach wie vor dankbar.

Und ich kann jetzt überlegen, ob es mir die andere Übersetzung wert ist, mir den vollständigen MV-Jahrgang 1968 (plus ein bisschen 67 und 69) zu besorgen. Hmm, hmm, hmm...
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Comedix
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Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64852Beitrag Comedix »

Lieber Fremder,

der Bereich "Fragen und Antworten" ist nur für kurze Fragen und ebenso kurze Antworten gedacht. Gerne würde ich dein Thema in den "höherwertigen" Bereich "Asterixgeplauder" verschieben. Um dort zu schreiben benötigst du allerdings einen Login für das Forum. Sag kurz Bescheid, wie du es handhaben möchtest, denn den Bereich hier werde ich, wenn er nicht verschoben wird, schließen.

Gruß, Marco
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bdhk
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Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64855Beitrag bdhk »

Hallo, gerne verschieben - ich bin jetzt kein Fremder mehr, sondern habe mich bei Euch einbürgern lassen ;-)

P.S.: Gibt es hier einen Vorstellungsthread für Neulinge?
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WeissNix
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Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 64857Beitrag WeissNix »

Willkommen; schon das obligatorische Bankett geplant? :-D
bdhk hat geschrieben: 9. Dezember 2020 21:27 P.S.: Gibt es hier einen Vorstellungsthread für Neulinge?
Selbstredend: https://www.comedix.de/pinboard/viewtop ... =15&t=1463
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Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 65549Beitrag bdhk »

Gast hat geschrieben: 9. Dezember 2020 10:51Meine 68er-Hefte enden mit den Goten (-> Verlagsübersetzung), und die 69er beginnen mit "Asterix und der Schild der Arverner" (-> Penndorf). Was mit dem dazwischen liegenden Legionär ist, wissen wir weiter nicht.
Insofern, wenn jemand dieses letzte Informationsstückchen beisteuern könnte, wäre ich nach wie vor dankbar.

Dann mache ich das mal selber: Der erste Legionär ist noch eine Verlagsübersetzung, so dass der anschließende mit dem Heft 12/69 beginnende Schild der Arverner die erste aus dem jeweiligen späteren Album bekannte Penndorf-Übersetzung hat.

Was zu der weiteren Kuriosität führt, dass Legionär sowohl 1969 mit Verlagsübersetzung als auch 1974 mit Penndorf-Übersetzung in MV erschien.
Gast hat geschrieben: 9. Dezember 2020 10:51Und ich kann jetzt überlegen, ob es mir die andere Übersetzung wert ist, mir den vollständigen MV-Jahrgang 1968 (plus ein bisschen 67 und 69) zu besorgen. Hmm, hmm, hmm...
Ergebnis der Überlegung war übrigens, falls es jemanden interessiert, dass ich mir jetzt alle Asterix-MV besorge. Man gönnt sich ja sonst nichts ;-)
bdhk
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Re: Frage zu Übersetzungen in MV

Beitrag: # 73095Beitrag bdhk »

Laut Deutsche Comicforschung 2017 stammen die frühen Ehapa-Übersetzungen in MV von einer Verlagsmitarbeiterin namens Ute Lange-Mechlen. Diese sei keine dedizierte Übersetzerin gewesen, sondern allgemeine (sozusagen generalistische) Redaktrice, die "alles" gemacht habe, u.a. eben die frühen Asterix-Übersetzungen.

Eine Dame dieses Namens mit passendem Geburtsjahr ist ausweislich einer online abrufbaren Todesanzeige am 12. Februar dieses Jahres hochbetagt verstorben.
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