Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Allgemeine Themen, die etwas mit Asterix zu tun haben und Vorstellung aktueller Asterix-Hefte, -Filme und -Produkte.

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WeissNix
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Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 70783Beitrag WeissNix »

Gerade durch den Newsletter auf das Buch aufmerksam geworden.
https://www.comedix.de/medien/lit/das_i ... anbuch.php

"Dieses Buch mit dem Untertitel "Unnützes Wissen, Facts & Fun rund um den kleinen Gallier" erscheint im Frech Verlag, der bisher eher für Ratgeber für Basteln, Handarbeiten und Kreativprojekte bekannt ist. Unter der Marke TOPP erscheinen in diesem Verlag Do-it-yourself-Bücher und entsprechend werden in dem vorliegenden Buch von Susanne Wicke neben Asterix-Wissen, Fakten und Informationen rund um die Asterix-Comics auch Ideen für DIY-Projekte, Rezepte und Rätsel angeboten."

Vielleicht wurden ja Asterix-Wissen, Fakten und Informationenrund um die Asterix-Comics per Copy&Paste, ob nun digital oder mit Schere und UHIXplus, aus anderen Publikationen und einer uns wohlbekannten Internetpräsenz "zusammengebastelt" - dann würde das Buch doch trefflich ins Portfolio des Verlages passen... :-D

Bin gespannt auf den Ersten, der uns hier was zum konkreten Inhalt wissen lässt...
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
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Kikix
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 70784Beitrag Kikix »

Also allein das "DIY-Projekte" lässt mich ja aufhorchen.
Und im Grunde sind diese TOPP-Bücher gar nicht so schlecht.
Mal schauen ob ich das besagte Buch mal näher begutachte. ;-)
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:majestix: Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
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WeissNix
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 70786Beitrag WeissNix »

Oh, sorry, Kikix... ich hatte oben völlig vergessen zu gendern - wir haben ja derzeit tatsächlich eine aktive weibliche Mitforistin ;-)

Also:
WeissNix hat geschrieben: 15. August 2022 12:49 Bin gespannt auf den oder die Erste/n, der/die uns hier was zum konkreten Inhalt wissen lässt...
Nicht, dass ich wieder einen Anschiss von besorgten Woken bekomme... :-D
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Kikix
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 70787Beitrag Kikix »

WeissNix hat geschrieben: 15. August 2022 14:46 Oh, sorry, Kikix... ich hatte oben völlig vergessen zu gendern - wir haben ja derzeit tatsächlich eine aktive weibliche Mitforistin ;-)
Du bist doch dooof! ;-P
Ob du da er/sie/es oder sontiges schreibst ist mir doch Wurscht!
Aber trotzdem Danke für deine Aufmerksamkeit. ;-)

Die Hauptsache hier ist, das mich dieses Buch wirklich interessieren würde...
Da muss ich dann wohl mal eine Buchhandlung aufsuchen ^^
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Erik
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 73521Beitrag Erik »

Hallo,

auf dem diesjährigen Fantreffen habe ich das inoffizielle Asterix-Fanbuch geschenkt bekommen - dafür nochmals mein herzlicher Dank an den Schenker. Dieser hat dabei zum Ausdruck gebracht, dass ihn interessieren würde, was ich von dem Buch halte. Daher will ich mit meiner Meinung dazu nicht hinter dem Berg halten. Dies möge nicht als ungehöriger Blick in das Maul eines geschenkten Gauls missverstanden werden, da ja bekannt ist, dass ich auch inhaltlich schlechte Asterix-Werke als Teil meiner Sammlung schätze.

Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Es wird keine Kaufempfehlung sein. Ich möchte aber mit dem Positiven beginnen.

Das Äußere des Buchs ist ansprechend. Es ist im Harcover gehalten und hat - qualitativ hochwertig - Fadenbindung. Wie bei nahezu allen nicht-lizenzierten Büchern über Asterix konnten die Autoren keine Asterix-Bilder verwenden. Selbst wenn das vom Zitatrecht möglicherweise in gewissem Rahmen gedeckt gewesen wäre, hat sich der Verlag dies sicherlich nicht getraut, um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden. Diese Einschränkung haben die Autoren aber sehr ansprechend dadurch gelöst, dass sie eigene, thematisch passende Grafiken erstellt und eingefügt haben. Man sieht also mal Legionäre in Schildkrötenformation, Schuhe mit einer Wolke, die die Assoziation zu einem weggeboxten Legionär wecken, Sandalen, Musikinstrumente, Feder- und Legionärshelme, Wildschweinkeulen etc. pp. Auf den Cover- und Backcover-Innenseiten sieht man jeweils sogar eine eigene Zeichnung eines Festbanketts, bei dem man Majestix, Obelix mit Wildschweinbraten und einen Hinkelsten erkennen kann.

Wenn ich allerdings zum textlichen Inhalt des Buches komme, endet das Positive jäh. Es gibt hinten im Buch einen beachtlich kurzen Textkasten "Über die Autoren" auf einer Doppelseite auf einer schön gezeichneten doppelseitigen Skizze des Gallierdorfs. Der Informationsgehalt dieses Textkastens ist gering. Man erfährt, dass die Eheleute Susanne Wicke und Oliver Meisinger - der ein "wandelndes Asterix-Lexikon" sei - sowie deren Tochter Lisa dass Buch gemeinsam geschrieben hätten. Aus dem Impressum geht hervor, dass Susanne Wicke die Autorin ist und Oliver Meisinger und Lisa Wicke die Recherche übernommen haben. Mehr erfährt man über die Autoren bzw. ihren Hintergrund nicht.

Das Buch hat ein Inhaltsverzeichnis, über das man mehr oder weniger ersehen kann, wo was zu finden ist. Allerdings sind auf blauen Seiten immer wieder Informationen oder "Fun-Facts" zu Asterix relativ unsortiert zwischengestreut, was sich nicht aus dem Inhaltsverzeichnis ergibt.

Bedauerlicherweise strotzen die Texte vor Fehlinformationen. Es ist offensichtlich, dass hier vermeintliches Wissen aus (durchgängig nicht genannten) Internetquellen schnell zusammengesammelt und niedergeschrieben wurde. Die einschlägige Fachliteratur kannte das "wandelnde Asterix-Lexikon" anscheinend größtenteils nicht. Aus der Vielzahl der Unrichtigkeiten sei hier nur eine kleine Auswahl präsentiert:

Auf S. 14, bei der Darstellung von René Goscinnys "Leben vor 'Asterix'" heißt, es, dass dieser mit 17 Jahren in Argentinien einen Abschluss in Literaturwissenschaften erwarb und ein Kunststudium begann. Das trifft nicht zu. Er machte in Buenos Aires Abitur und musste sich anschließend mit Jobs als Hilfsbuchhalter und anschließend als Werbezeichner durchschlagen.

Dann heißt es im Text, weil es nur wenig Arbeit in den USA gegeben und er kaum Geld gehabt habe, habe René Goscinny beschlossen, bei der französischen Armee seinen Militärdienst abzuleisten. Der Zusammenhang stimmt nicht. Zwar nagte Goscinny in jener Zeit am Hungertuch, doch lag darin nicht der Eintritt in die französische Armee begründet. Vielmehr zogen die US-Amerikaner Ausländer in die US-Armee sein. Da Goscinny nicht den Wehrdienst in dieser leisten wollte, nutzte er den einzigen Ausweg über die französische Botschaft: die Ableistung des Wehrdienstes in der französischen Armee. Diese war zu jener Zeit kaum in der Lage, ihre eigenen Wehrpflichtigen mit Nahrung zu versorgen, so dass es ihm wirtschaftlich dort eher noch schlechter ging als zuvor in den USA.

Zu Uderzo heißt es auf derselben Seite: "Belloy, der Ritter ohne Rüstung, bildete den Auftakt einer Serie um etliche muskelprotzende, mit Helium gefüllte Ritter, die Albert besonders wichtig war." - Dieser Satz ist völlig unverständlich. Weshalb sollte Uderzo eine Reihe mit Helium gefüllter (!) Ritter wichtig gewesen sein? Tatsächlich handelt es sich bei dem Satz um eine stark verkürzte Darstellung einer Würdigung von Uderzo's Frühwerk, die ich schon einmal gelesen habe (wo, weiß ich gerade nicht mehr). Dort wurde geäußert, dass Uderzo in seiner Frühzeit viele Heldenfiguren mit stark überzeichnetem Oberkörper - als sei dieser durch Helium, ein Gas, das leichter als Luft ist und deshalb nach oben steigt, aufgebläht - und kleinem Kopf und Unterleib gezeichnet hat. In dieser Reihe finden sich Belloy und letztlich auch Umpah Pah wieder. Ohne diese Erläuterung macht der Satz aber keinen Sinn und zeigt nur, dass die Autorin schlecht abschreiben kann.

In dem Abschnitt "Die Entstehung von 'Asterix'" auf Seite 15 heißt es, dass 1956 Uderzo und Goscinny Mitbegründer der Presse- und Werbeagenturen "Edipresse" und "Edifrance" geworden seien. Ohne jede Erläuterung zu dem Hintergrund dessen (Charta der Autorentrechte, Rauswurf Goscinnys durch Troisfontaines, solidarische Kündigung Uderzos) folgt im nächsten Satz nahtlos: "1959 suchte die Zeitschrift 'Pilote' einen typisch französischen Helden. Albert und René nahmen die Herausforderung an". Das ist so nicht richtig. Denn es wird nicht erkennbar, dass nicht die Zeitschrift "Pilote" suchte, sondern dass Uderzo und Goscinny mit weiteren Personen (Charlier und Hébrard) diese Zeitschrift neu gründeten und selbst nach einer entsprechenden Figur - die zunächst Reinecke Fuchs sein sollte - suchten.

Es heißt in dem Teext weiter, dass "Asterix der Gallier" 1961 als erster zusammenhängender Comic mit 6.000 Exemplaren erschien. Und sodan: "Wenig später zogen sich Albert und René aus dem Magazin zurück und erschienen erst 1963 wieder auf der Bildfläche." Das stimmt so auch nicht. Richtig ist zwar, dass "Pilote" fast pleite ging und Dargaud als Investor das Magazin übernahm. Uderzo und Goscinny verschwanden aber nicht von der Bildfläche. Sie arbeiteten weiter für das Magazin. Auch Asterix erschien weiter. So wurde "Astérix gladiateur" etwa ab März 1962 in Pilote erstveröffentlicht.

Auf Seite 16 heißt es: "1974 gründeten Albert und René zusammen mit Georges Dargaud das Trickfilmstudio Idéfix, das Verfilmungen von Asterix-Alben produzierte." Das ist falsch. In den "Studios Idéfix" wurde nur ein einziger Asterix-Film produziert, nämlich "Asterix erobert Rom", der gerade keine Verfilmung eines Asterix-Albums ist.

Auf derselben Seite heißt es im Abschnitt "'Asterix' in Deutschland", der der Autorin gerade mal sechs Zeilen wert ist, dass die erste deutsche Übersetzung 1965 im Kauka-Verlag erschienen sei, aber kaum etwas mit dem Original zu tun gehabt habe, "da Goscinny und Uderzo die Rechte für eine freie Bearbeitung abtraten". Das ist falsch. Es ist schon zweifelhaft, ob man sagen kann, dass die Kauka-Veröffentlichung "kaum etwas mit dem Original zu tun" gehabt habe. Für "Siggi und der Unverwüstliche" und "Kampf um Rom" trifft das m.E. nicht zu. Für "Siggi und die goldene Sichel" und "Siggi und die Ostgoten" hingegen schon eher. Aber ein differenzierter Blick hätte ja eine eigene Lektüre der Comics, über die man schreibt, vorausgesetzt. Ich vermute, die hat nicht stattgefunden; wissen kann ich es nicht. Jedenfalls aber trifft es nicht zu, dass Uderzo und Goscinny die "Rechte für eine freie Bearbeitung" abgetreten haben. Kauka hat die Comics sehr frei bearbeitet oder bearbeiten lassen. Gerade dieser Umstand hat aber ja zum schnellen Rechte-Entzug durch Goscinny und Uderzo bzw. Dargaud geführt. Kauka hat einen Rechtsstreit verloren, weil er eben den Charakter der Comics verändert und sie nicht nur übersetzt und auf Deutsch veröffentlcht hat.

Auf Seite 17 heißt es: "Albert Uderzo dachte, dass Obelix grüne Haare hat. Er war farbenblind und hatte da wohl was falsch verstanden ...". Das ist absurder Unfug. Zwar war Uderzo farbenblind und hat in einem Interview mal gesagt, dass er als Kind rotes Gras gemalt hat, in dem Glauben, es sei grün. Ich meine, er hat auch irgendwann mal in einem Interview gesagt, dass er anfangs gemeint habe, Asterix' Hose sei grün. Aber ganz sicher hat er das nicht von Obelix' Zöpfen gedacht. Denn weshalb sollte er einen grünhaarigen Gallier zeichnen wollen? Er hat auch für keine andere Figur so offensichtlich unnatürliche Haarfarben (die nur durch Haarefärben entstanden sein könnten) koloriert.

In dem Teil über die Verfilmungen auf Seite 23 heißt es dann zu "Sieg über Cäsar", es seien mit diesem Film erstmals zwei Asterix-Abenteuer "zusammengeworfen" worden. Weshalb ein so negativ konnotierter Begriff verwendet wird, bleibt unerklärt - ebenso wie die Wertung eine Seite später, "Asterix - Operation Hinkelstein" sei der "bis dato herausragendste Asterix-Film". Inkonsequent bleibt, dass zu diversen Filmen die Filmbücher erwähnt werden, nicht aber zu "Asterix erobert Rom", welches aufgrund der eigenen Illustrationen eigentlich das hochwertigste ist. Vielleicht war dieses der Autorin nicht bekannt? Schwerer wiegen allerdings die klaren Fehlinformationen. So heißt es zu "Sieg über Cäsar", dass der Umstand, dass fast zehn Jahre seit der letzten Verfilmung vergangen gewesen seien, daran gelegen habe, dass Albert Uderzo sich nach dem Tod von Renße Goscinny zunächst vom Filmgeschäft abgewandt und die "Studios Idéfix" aufgelöst habe. Tatsächlich war es hingegen so, dass die "Studios Idéfix" insolvent geworden sind, weil die Zeichner und sonstigen Mitarbeiter fest angestellt worden waren, aber nicht nahtlos hintereinander Zeichentrickfilme produziert werden konnten.

Zu "Asterix bei den Briten" heißt es dann auf Seite 24: "Es ist das letzte gemeinsame Werk von Albert Uderzo und René Goscinny". Das ist in jeder Hinsicht falsch. Mit dem Film hatte der neun Jahre zuvor verstorbene Goscinny nichts mehr zu tun. Das zugrundeliegende Album war Band 8 und damit eher ein Frühwerk der Asterix-Zusammenarbeit dieser Autoren. Stellt man auf Verfilmungen von Goscinny-Uderzo-Alben ab, ist es auch nicht der letzte, denn "Im Land der Götter" hat noch 2014 im Wesentlichen "Die Trabantenstadt" umgesetzt.

Das soll es mit den beispielhaften Fehlern gewesen sein. Aber auch von diesen abgesehen, bietet das Buch nicht viel Sinnvolles. Es werden textlich eine Reihe von Anspielungen dargestellt, aber ohne konkrete Angaben zu Seite und Bild in dem jeweiligen Album und (zwangsläufig) ohne Abbildung dazu. Da bietet die "Fröhliche Wissenschaft" von Jaap Toorenaar ungleich mehr und präzisere Einblicke.

In dem Abschnitt "Plagiate und Hommagen" werden Comic-Verfremdungen, Parodien und Hommagen bunt durcheinandergewürfelt. "Asterix in Novaesium" und "Feminax und Walkürax" werden ohne Angabe über die sehr unterschiedliche Machart der Werke in einem Textkasten erwähnt. Einige politische Comic-Verfremdungen wie "Asterix und das Atomkraftwerk" oder "Asterix im Hüttendorf" werden auch genannt. Insgesamt werden aber ohne erkennbares Konzept oder Auswahlkriterien nur wenige der existierenden und andernorts (etwa von Ralf Palandt in Krägermanns Comic Katalog) dokumentierten Ausgaben genannt. Isterix und Hysterix erfahren, obgleich professionell herausgegeben und von z.T. namhaften Autoren, hingegen keine Erwähnung.

In weiten Teilen erweckt das inoffizielle Asterix Fanbuch zudem den Eindruck, dass erheblich Seiten geschunden werden sollten. So findet sich ein geräumiger Teil, in dem auf jeweils einer Textseite die Protagonisten und Nebenfiguren vorgestellt werden. Ein weiterer umfangreicher Abschnitt widmet jeweils circa eine halbe bis eine Seite der Inhaltsangabe zu jedem er regulären Bände (1-39). Bei alldem fragt man sich, an wen sich das richten soll. Wer Asterix-Fan ist, braucht das nicht. Und wer noch nicht alle Bände kennt, ist mit der Lektüre der Comics weit besser bedient. Irgendein zusätzlicher Erkenntnisgewinn, der die Comic-Lektüre bereichern könnte, ist mit diesen Darstellungen nicht verbunden; allenfalls der Nachweis, dass die Autorin die Bände tatsächlich zumindest einmal gelesen hat.

Die DIY-Anleitungen beschränken sich auf ein "Indoor-Lagerfeuer" (angebohrte Holzscheiben mit Teelichteinsatz herstellen) und die eine Wimpelkette. Das erscheint mir etwas dürftig, aber vielleicht hat ja wirklich jemand Spaß daran. Zudem sind vier Rezepte (Zaubertrank, Hinkelsteinsplitter, Wildschweingulasch und Semmelknödel) enthalten, über deren Qualität und Innovativität ich mich mangels Expertise eines Urteils enthalten möchte. Hierneben sind Quizze und Rätsel enthalten. Die kann man natürlich mit reinnehmen, in ein Fanbuch. Ein Informationsgewinn ist damit aber auch nicht verbunden, vielmehr werden so mit vergleichsweise wenig Rechercheaufwand Seiten gefüllt.

Für Sammler von Asterix-Sekundärliteratur wie mich ist das Buch der Vollständigkeit halber sicher ein Must-Have, für alle anderen erscheint es mir verzichtbar.

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
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WeissNix
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 73522Beitrag WeissNix »

Danke, Erik, für Deine ausführliche Kritik - offenbar hat der geschenkte Gaul erheblichen Mundgeruch :roll:
WeissNix hat geschrieben: 15. August 2022 12:49 Gerade durch den Newsletter auf das Buch aufmerksam geworden.
https://www.comedix.de/medien/lit/das_i ... anbuch.php

"Dieses Buch mit dem Untertitel "Unnützes Wissen, Facts & Fun rund um den kleinen Gallier" erscheint im Frech Verlag...
Der Untertitel scheint mir unvollständig; korrekter wäre wohl jener gewesen: "Unnützes Unwissen, FakeFacts & Frust rund um den kleinen Gallier - eine familäre Beschäftigungstherapie im Lockdown, die quick&dirty leichtgläubigen Fans das Geld aus den Taschen ziehen soll".

Zumindest sollte ein deutlich sichtbarer Warnhinweis vorne aufs Cover, dass es sich um in weiten Teilen frei zusammenphantasierte Inhalte handelt.
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Arnd
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 73523Beitrag Arnd »

Vor allem bitte nicht verwechseln mit dem ähnlich betitelten »Inoffiziellen Asterix & Obelix Lexikon«.
Si vis pacem, evita bellum.
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 73524Beitrag WeissNix »

Arnd hat geschrieben: 12. August 2023 16:40 Vor allem bitte nicht verwechseln mit dem ähnlich betitelten »Inoffiziellen Asterix & Obelix Lexikon«.
Schon klar - dessen Autor ist ja gut in der Materie drin und man kann ihm tatsächlich vorwerfen, für die beste und umfassendste deutschsprachige Informationsquelle Asterix betreffend verantwortlich zu sein :-D
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 73525Beitrag WeissNix »

Erik hat geschrieben: 12. August 2023 14:45 Auf Seite 17 heißt es: "Albert Uderzo dachte, dass Obelix grüne Haare hat. Er war farbenblind und hatte da wohl was falsch verstanden ...". Das ist absurder Unfug. Zwar war Uderzo farbenblind und hat in einem Interview mal gesagt, dass er als Kind rotes Gras gemalt hat, in dem Glauben, es sei grün. Ich meine, er hat auch irgendwann mal in einem Interview gesagt, dass er anfangs gemeint habe, Asterix' Hose sei grün. Aber ganz sicher hat er das nicht von Obelix' Zöpfen gedacht. Denn weshalb sollte er einen grünhaarigen Gallier zeichnen wollen? Er hat auch für keine andere Figur so offensichtlich unnatürliche Haarfarben (die nur durch Haarefärben entstanden sein könnten) koloriert.
Als ich eben diesen Abschnitt in Eriks Kritik las, ging mir spontan eine uns allen sicher wohlbekannte Szene aus Band XVI ("...bei den Schweizern") durch den Kopf:
"Hast du dein Lippengrün da? Ich würd gern mein Make-up noch etwas verwüsten." (XVI, S. 7, P. 7)
und ich hab mich gefragt, ob das nicht als eine mögliche bewusste Anspielung auf Uderzos Farbenfehlsichtigkeit Rot und Grün betreffend bislang vernachlässigt worden ist (jedenfalls wird es hier auf comedix.de weder im Lexikon noch bei den Sprachspielen entsprechend als solche erwähnt).
Vielleicht hatte Uderzo auch aus Versehen statt rot erst einmal grün in den Vorab-Skizzen verwendet und die beiden Schlingel haben es dann einfach als Gag so drin gelassen, zutrauen würde ich den beiden das.

Was meint Ihr?
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 73528Beitrag Iwan »

Hallo

Bei mir war dieses Buch auch eines der sehr seltenen Fälle, dass ich ein Buch im Laden wieder zurückgegeben habe - es war so schlecht, dass ich es wirklich nicht haben wollte.
Ich habe darin tatsächlich kaum verwertbare Informationen, keine Bilder oder sonst etwas Brauchbares gefunden. Die einzige Empfehlung, die man von mir dazu bekommt, lautet, die Finger davon zu lassen
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
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Re: Das inoffizielle Asterix-Fanbuch

Beitrag: # 73529Beitrag Comedix »

Arnd hat geschrieben: 12. August 2023 16:40 Vor allem bitte nicht verwechseln mit dem ähnlich betitelten »Inoffiziellen Asterix & Obelix Lexikon«.
Ja, ausnahmsweise bin ich auch sehr daran interessiert, dass weder die Autoren noch die Inhalte verwechselt werden.
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