Interview mit Stefan Fjeldmark

Allgemeine Themen, die etwas mit Asterix zu tun haben und Vorstellung aktueller Asterix-Hefte, -Filme und -Produkte.

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Comedix
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Interview mit Stefan Fjeldmark

Beitrag: # 8812Beitrag Comedix »

Hallo liebe Freunde,

falls sich ein Interview ergibt (eine Anfrage läuft derzeit) habt ihr vielleicht ein paar Fragen, die ich im Zusammenhang mit dem neuen Zeichentrickfilm "Asterix und die Wikinger" an Stefan Fjeldmark, dem Regisseur des Films, stellen kann. Immer her damit.

Das Interview mit Klaus Jöken ist im Gange.
Das Interview mit Karl-Heinz v. Rothenburg ist in Vorbereitung.

Gruß, Marco
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Erik
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Re: Interview mit Stefan Fjeldmark

Beitrag: # 8813Beitrag Erik »

Hallo Marco,

es wäre toll, wenn dieses Interview zu Stande käme. Ich hätte folgende Fragen (es genügt doch, wenn ich sie auf Deutsch formuliere?):

1. Wie würde er die Zusammenarbeit mit Albert Uderzo beschreiben? Welche Rolle hat Udezo bei der Umsetzung gespielt?

2. Ist er der Ansicht, daß in einem heutigen (= "modernen") Asterix-Zeichentrickfilm zwingend weibliche Identifikationsfiguren vorkommen, also geschaffen werden müssen - die ja in der Comic-Vorlage eher selten sind -, damit ein Film erfolgreich wird?

3. Wie denkt er über eine Arbeit an eventuellen weiteren Asterix-Zeichentrickverfilmungen? Hätte er Lust? Ist vielleicht schon etwas angedacht, falls die "Wikinger" ein Erfolg werden?

4. [nicht wirklich wichtig, kann aber immer sehr aufschlußreich sein] Welcher Figur aus dem Asterix-Universum steht er besonders nahe?

Gruß
Erik
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Comedix
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Re: Interview mit Stefan Fjeldmark

Beitrag: # 8814Beitrag Comedix »

So, ich habe das Okay. Neben Stefan Fjeldmark wird auch Jesper Møller Fragen beantworten. Wenn ihr es mir einfacher machen wollt, könnt ihr die Fragen schon auf Englisch vorformulieren.
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Erik
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Re: Interview mit Stefan Fjeldmark

Beitrag: # 8815Beitrag Erik »

Hallo,

vielleicht noch 2 kleine Fragen an Herrn Fjeldmark (und evtl. Herrn Møller):

5. Wie fanden Sie qualitativ die letzten Asterix Zeichentrickverfilmungen?

6. Die Tricktechnik hat seit 1994 (also seit "Asterix in Amerika") bestimmt große Fortschritte gemacht. Lag die Hauptarbeit für den Film also noch bei den Zeichnern oder schon bei den Computerspezialisten?

Es wäre Dir keine große Hilfe, wenn ich das in mein schlechtes Englisch übersetzen würde, daher belasse ich es beim Deutschen.

Gruß
Erik
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idemix
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Re: Interview mit Stefan Fjeldmark

Beitrag: # 8816Beitrag idemix »

7. Hat man sich von den qualitativ hochstehenden Zeichentrickfilmen der letzten Jahre (v.a. Disney, aber auch andere - als Beispiel fällt mir Ice Age ein) etwas abgeschaut? Dienten die als Vorbild?

(wenn du willst auf italienisch...  auf englisch würde ich sehr schlechte figur machen...)
:idefix: wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR! :wuff:

Und so was schimpft sich Lyriker!
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Erik
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Re: Interview mit Stefan Fjeldmark

Beitrag: # 8817Beitrag Erik »

Hallo Markus,

an dieser Stelle möchte ich doch darauf hinweisen, daß Filme, wie "Ice Age", "Shrek" oder "Madagaskar" keine Zeichentrickfilme sind. Dies sind komplett 3D computeranimierte Filme. Das ist aber keine Weiterentwicklung des Zeichentrickfilms, sondern eine ganz andere Kategorie, die daneben existiert.

Damit will ich freilich nicht sagen, daß Deine Frage nicht ihre Berechtigung hätte, ich bin mit meiner 6. Frage ja selbst in diese Richtung gegangen. Da dies aber ein mE weit verbreitetes Mißverständnis ist, wollte ich das mal richtiggestellt haben.

Gruß
Erik
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Comedix
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Das Interview

Beitrag: # 10517Beitrag Comedix »

1. Wie gestalteten sich die Dreharbeiten mit den Galliern? Sie gelten ja als streitlustig und unmusikalisch, mussten Sie zum Zaubertrank greifen, um die Dreharbeiten zu überstehen?
SF: Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe (Comedix: hat er nicht), aber die Arbeit mit den Franzosen lief gut. Die Kultur ist sehr unterschiedlich, aber es gab das gleiche Ziel, für den Film das Bestmögliche zu schaffen. Es gab also keine Notwendigkeit für einen Zaubertrank.

2. Welcher Figur aus dem Asterix-Universum stehen Sie besonders nahe?
SF: Ich mag besonders die nicht perfekten Charaktere und Grautvornix aus der Geschichte ist keine Ausnahme.

3. Wer hatte die Idee zum Film?
SF: Natalie Altmann, die französische Produzentin bei M6 hat alles eingefädelt. Sie kontaktierte zuerst die Rechteinhaber und nahm uns dann mit ins Boot. Bezüglich der Auswahl der Geschichte war ich schnell bei "Asterix und die Normannen".

4. Worin besteht die Aufgabe eines Regisseurs und Drehbuchautors bei einem Zeichentrickfilm?
SF: Kein Film ist besser als das Drehbuch und das gilt auch für animierte Filme. Die härteste Aufgabe der Welt ist ein gutes Drehbuch zu schreiben. Ich persönlich nehme gerne an diesem Prozess teil, weil ich hier meine Vorschläge einbringen kann. Neben einem guten Drehbuch müssen alle Prozesse einen genauen und langwierigen Zeitplan durchlaufen, bis ein Film fertiggestellt ist. Ohne eine gute Begleitung gibt es keine Einheit am Set, denn sonst kann unter Umständen auch ein gutes Drehbuch von einem schlechten Regisseur noch zerstört werden.

5. Wo liegen die Vor- und Nachteile im Vergleich eines Realfilms zu einem Zeichentrickfilm?
SF: Was ist besser? Äpfel oder Orangen? Es ist schwer zu sagen. Mit der heute weit fortgeschrittenen Computertechnologie kann praktisch jede Geschichte umgesetzt werden. Für mich ist es eine reine Geschmacksache.

6. Die Tricktechnik hat seit 1994 (also seit "Asterix in Amerika") bestimmt große Fortschritte gemacht. Lag die Hauptarbeit für den Film also noch bei den Zeichnern oder schon bei den Computerspezialisten? Gibt es Szenen, die ausschließlich am Computer entstanden sind - zum Beispiel sieht mir das Segel der Wikinger nach Bits und Bytes aus.
SF: Mit der Hand gezeichnet oder am Computer, letztendlich sind es dann doch nur Werkzeuge. Das meiste in "Asterix bei den Wikingern" ist mit der Hand gezeichnet worden, nicht lebendige Objekte wie Schiffe und Karten sind am Computer entstanden. Immer haben neue Techniken es vereinfacht eine gute Geschichte zu erzählen, ich habe da keine Prioritäten.

7. Was würden Sie sagen war der schwierigste Teil des Films?
SF: Jeder Fachmann konzentiert sich auf ihren oder seinen Bereich. Für mich ist die größte Herausforderung eine gute Geschichte zu erzählen. Da Asterix und Obelix Superkräfte besitzen kann es schwer sein, dem Publikum deren Kräfte verständlich rüberzubringen.

8. Das Original „Asterix und die Normannen“ entstand 1967, wie wichtig waren die Anpassungen an das heutige Publikum?
SF: Die Asterix-Geschichten hatten immer einen Bezug zur jeweils aktuellen Zeit. Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Geschichte auf einen heutigen Stand zu bringen und Ideen wie die SMS-Taube von Grautvornix ins Spiel zu bringen.

9. Warum wurden Charaktere wie zum Beispiel Abba eingefügt? Sind Sie der Ansicht, dass in einem heutigen (= "modernen") Asterix-Zeichentrickfilm zwingend weibliche Identifikationsfiguren vorkommen, also geschaffen werden müssen - die ja in der Comic-Vorlage eher selten sind - damit ein Film erfolgreich wird?
SF: Wir arbeiten in einem Unterhaltungsbusiness und wir wollen möglichst das ganze Publikum unterhalten. Ich bin deshalb der Meinung, dass es eine hervorragende Idee war einen modernen Frauentyp in einer Asterix-Geschichte unterzubringen. Albert (Uderzo), Jesper (Møller) und ich haben alle Töchter, warum sollten wir also nicht auch etwas für sie in den Film einbauen?

10. Abba sieht schon sehr niedlich aus, die ersten Fanclubs werden sicherlich bald gegründet. Wozu wurde sie dann mit einer Zahnlücke ausgestattet?
SF: Ich wurde noch nie zu perfekten Menschen hingezogen (und ich habe auch noch nie einen getroffen), also warum sollte ich sie in einem Film darstellen?

11. War das Einbeziehen der Figur Ozeanix, die im Heft nicht dargestellt wird, wichtig für die Geschichte oder wollten Sie sich damit bewusst etwas von der Vorlage entfernen, damit mehr ein eigenständiges Produkt entsteht?
SF: Ozeanix wurde aus dramaturgischen Gründen einbezogen, weil es den Druck auf das Dorf und die Rettungsaktion von Asterix und Obelix erhöht.

12. Überrascht bin ich vom Auftauchen einer Figur, die in einer Tanzszene im Dorf im Aussehen stark an Zechine aus "Das Geschenk Cäsars" erinnert. Ist das Zufall oder wie konnte sie sich auf das Set mogeln?
SF: Ich bin mir nicht sicher, vielleicht weiß Jesper (Møller) mehr darüber.

13. Welches Album ausser "Asterix und die Normannen" käme Ihrer Meinung noch in Frage für eine Verfilmung?
SF: "Asterix bei den Olympischen Spielen" wäre gut, aber dieser wir ja gerade als Realfilm gedreht. Eine Gladiator-Geschichte könnte auch reizvoll sein.

14. Eine lange Reise der Gallier lässt sich schwer auf 48 Comic-Seiten unterbringen. Andererseits muss eine Geschichte aus einem Heft gestreckt werden, damit die Länge eines Kinofilms daraus werden kann. Wäre es nicht sinnvoll einen eigenständigen Film ohne Vorlage zu drehen? Welche Reise würde sich dafür anbieten?
SF: Es würde notwendig sein, eine völlig neue Geschichte zu kreieren, die nicht auf einem Asterix-Album basiert, aber ich habe im Augenblick keine Geschichte dazu. Für mich ist es wichtig, dass es eine Story mit Emotionen und einer interessanten Geschichte wäre.

15. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Albert Uderzo und Anne Goscinny? Welche Rolle hat Udezo bei der Umsetzung gespielt?
SF: Als einer der Erfinder des Asterix-Universums, hat Albert natürlich viel Erfahrung eingebracht. Er musste auch alle Schlüsselelemente des Film genehmigen, doch das war nicht seine Hauptaufgabe. Wir lieben seine Kreationen und er mochte auch unsere Arbeit, so lief alles einfach und problemlos.

16. Was meint Uderzo damit, dass diesmal im Vergleich zu den anderen Asterix-Zeichentrickfilmen die Charaktere diesmal wie echte Menschen agieren?
SF: Da "Asterix und die Wikiner" ein 2D-Film ist, haben wir keine Kosten gespart um "unsere" Charaktere auf einer emotionalen Ebene dreidimensional abzubilden. Im Kern handeln gute Film von Gefühlen und der Beziehung von Menschen untereinander. Ich hoffe, wir haben das in diesem Film geschafft.

17. In einer Szene trägt ein Wikinger ein Tattoo mit den Buchstaben "FBBF", hat sich dabei ein Mitarbeiter des Films verewigt?
SF: Das sind Runen und bedeuten ABBA. Offensichtlich ist er in das Mädchen verliebt (wie die meisten anderen Wikinger, wie ich vermute).

18. Die Filmmusik und die musikalische Untermalung einzelner Szenen hat mich durch ihre Tiefe sehr beeindruckt, sie ist hochwertig und stimmungsvoll. Welchen Wert hat für Sie die musikalische Untermalung im Film generell und speziell in diesem?
SF: Musik ist vorhanden um Gefühle zu darzustellen, aber sie kann nur verstärken, was bereits vorhanden ist. Wenn Sie traurige Musik über eine Szene legen die nicht wirklich traurig ist, sondern nur zur Untermalung verwenden, klingt es zu pathetisch. Alex (Azaria) hat ausgezeichnete Arbeit geleistet und er respektierte auch die Tatsache, dass wir uns Freiheiten beim Schnitt des Films nahmen.

19. Wie groß ist eigentlich der äußere Zwang durch die Asterix-Serie, bestimmte Elemente zu verwenden, wie zum Beispiel die Fischschlacht oder die Piraten? Ist das eine Auflage der Asterix-Erfinder?
SF: Es gab keine zwingenden Notwendigkeiten. Wir liebe die Asterix-Geschichten und wir wollten die besten Teile einfach auch für unseren Film verwenden.

20. Welche Anspielungen im Zusammenhang mit Skandinavien (Vikea) hätten Sie noch gerne untergebracht und warum war das nicht möglich?
SF: Die Idee von Anspielungen auf skandinavische Marken gab es bereits im ersten Entwurf des Films. Wir ließen uns von unserer ersten Intuition leiten und haben uns nicht davon entfernt. Eine kleine Änderung war, dass Vikea am Anfang Ikea genannt wurde.

21. Hat man sich von den qualitativ hochstehenden animierten Filmen der letzten Jahre (v.a. Disney, aber auch andere – zum Beispiel Ice Age) etwas abgeschaut? Dienten die als Vorbild?
SF: Wenn wir etwas von irgendeinem anderen Film kopiert haben sollten, war es unbeabsichtigt. Bewusst haben wir klassische Elemente eingebaut, wie die Verwendung des Titels "Eye of the Tiger" in der Sequenz, als Grautvornix zum Mann ausgebildet wird.

23. Sind Sie an der Auswahl der Synchronsprecher beteiligt? Wer achtet letztendlich darauf, dass die Stimmen auch zu den Figuren passen?
SF: Wir sind nicht in diesen Prozess involviert, aber ich bin mir sicher, dass es eine Zusammenarbeit zwischen M6 (der Produktionsfirma) und dem deutschen Verleiher gibt. Natalie (Natalie Altmann, die ausführende Produzentin des Films) hat ein gutes Auge (Ohr!) für solche Dinge.

24. Haben Sie keine Sorge, dass die Karikaturen der Wikinger zu Demonstrationen in skandinavischen Ländern führen könnten?
SF: In meinem Drehbuch wird nichts Heiliges zur Karikatur (ich beziehe mich hier auf die Wikinger). Ich hoffe, dass diese Karikaturen nicht zu brennenden Flaggen führen werden ...
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Re: Das Interview

Beitrag: # 10523Beitrag Erik »

Hallo,

nachdem ich gestern Nacht (eigentlich war es schon heute...) bereits die englische Version des Interviews gelesen habe, konnte ich nun also die deutsche Übersetzung lesen. Zunächst muß man dem Interviewer ein Kompliment machen. Das sind 24 intelligente Fragen, die man dem Regisseur und Drehbuchautor gut stellen konnte. Seine Antworten dazu finde ich insgesamt etwas enttäuschend kurz und allzu oft ausweichend. Daß er bestimmten Fragen ein wenig ausweichen bzw. ins Floskelhafte driften muß, ist klar, aber das hätte man sicher minimieren können. Vielleich ist er ja gerade sehr beansprucht.

Nachdem ich nun die - wohl originale - englische Version und die deutsche gelsen habe, sind mir ein paar kleine Ungereimtheiten bei der Übersetzung aufgefallen, die vor einer offiziellen Veröffentlichung auf Comedix.de vielleicht noch mal rückabgeglichen werden sollten. Ansonsten möchte ich auch noch ein, zwei Stellen kurz kommentieren:

Comedix hat geschrieben:6. [...], nicht lebendige Objekte wie Schiffe und Karten sind am Computer entstanden.
Im Englischen steht hier "carts", was wohl eher "Karren" heißen dürfte.
Comedix hat geschrieben:7. [...] Da Asterix und Obelix Superkräfte besitzen kann es schwer sein, dem Publikum deren Kräfte verständlich rüberzubringen.
Im Englischen steht hier "Since Asterix and Obelix have superpowers it can be hard to make the audience understand there hardships." Dabei bedeutet "hardships" nach meinem Online-Wörterbuch "Leiden" oder "Mühsal", nicht "Kräfte". Dann macht der Satz auch mehr Sinn.
Comedix hat geschrieben:9. [...] Wir arbeiten in einem Unterhaltungsbusiness und wir wollen möglichst das ganze Publikum unterhalten.
Naja, im Englischen heißt es "[...] and we sure wont miss out half of the audience.", ist also eher negativ formuliert, im Sinne von "und werden sicher nicht das halbe Publikum übergehen." Das mag man als übersetzerische Freiheit ansehen, da mich diese Frage besonders interessiert hat, möchte ich es an dieser Stelle aber mal genau nehmen.

Diese Antwort finde ich - obgleich Herr Fjeldmark sicher auch dieser Frage ein wenig auszuweichen versucht - entlarvend. Damit setzt er nämlich voraus, daß er ohne hinzuschreiben weiblicher Identifikationsfiguren das weibliche Publikum übergehen würde. Ich glaube, daß er sich da irrt.
Comedix hat geschrieben:13. Welches Album ausser "Asterix und die Normannen" käme Ihrer Meinung noch in Frage für eine Verfilmung?
SF: "Asterix bei den Olympischen Spielen" wäre gut, aber dieser wir ja gerade als Realfilm gedreht. Eine Gladiator-Geschichte könnte auch reizvoll sein.
Das ist interessant. Zwar wurde diese Frage nicht nur von mir, sondern auch im englischen Bereich von Maik ein wenig anders, nämlich konkreter, vorgeschlagen. Dennoch ergibt sich auch aus Herrn Fjeldmarks Antwort auf diese etwas allgemeiner gehaltene Frage ja schon, daß er sich offenbar nicht nur entfernt vorstellen könnte, an einem weiteren Asterix-Film zu arbeiten, sondern sich schon Gedanken über eventuell mögliche Plots gemacht hat. Das ist doch sehr erfreulich. :)

Allerdings wird mir an dieser Stelle bewußt, daß die von mir vorgeschlagene Frage nach seiner Bewertung der früheren Zeichentrickfilme keinen Eingang in das Interview gefunden hat. Das ist nicht schlimm, denn sie war nicht weiter wichtig, aber man fragt sich schon, ob Herr Fjeldmark die früheren Zeichentrickfilme überhaupt kennt. Eine "Gladiator-Geschichte" gibt es doch mit "Sieg über Cäsar" schon, wo "Asterix als Gladiator" teilweise Eingang gefunden hat. Eine erneute Verfilmung dieses schon dagewesenen Stoffes dürfte kaum sinnvoll sein.

Schade insoweit auch, daß er offenbar der Meinung ist, ein "Olypia"-Realfilm schließe einen Zeichentrickfilm mit diesem Thema aus. Andersherum war man da nicht so zurückhaltend. Schließlich existierte der Zeichentrickfilm "Asterix und Kleopatra" auch schon , als "Mission: Kleopatra" gedreht wurde.
Comedix hat geschrieben:23. Sind Sie an der Auswahl der Synchronsprecher beteiligt? Wer achtet letztendlich darauf, dass die Stimmen auch zu den Figuren passen?
SF: Wir sind nicht in diesen Prozess involviert, aber ich bin mir sicher, dass es eine Zusammenarbeit zwischen M6 (der Produktionsfirma) und dem deutschen Verleiher gibt. Natalie (Natalie Altmann, die ausführende Produzentin des Films) hat ein gutes Auge (Ohr!) für solche Dinge.
Naja, das mit den "Auge" könne durchaus stimmen. Denn Herrn Hallervorden und auch einige andere Prominente hat man ja möglicherweise mehr nach deren Namen und Bekanntheitsgrad, als nach der Stimme ausgesucht. Ob die Wahl dennoch gut war, werde ich beurteilen, wenn ich den Film gesehen habe.

Gruß
Erik
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Re: Das Interview

Beitrag: # 10554Beitrag Comedix »

Comedix hat geschrieben:12. Überrascht bin ich vom Auftauchen einer Figur, die in einer Tanzszene im Dorf im Aussehen stark an Zechine aus "Das Geschenk Cäsars" erinnert. Ist das Zufall oder wie konnte sie sich auf das Set mogeln?
SF: Ich bin mir nicht sicher, vielleicht weiß Jesper (Møller) mehr darüber.
Das sagte Jesper Møller dazu: "Es war eine Entscheidung unterschiedlicher Gründe. Wir benötigten einen Tanzpartner für eine Nahaufnahme mit Grautvornix und betrachteten unterschiedliche Ideen. Zechine ist kein dauerhafter Bewohner des gallischen Dorfes, aber sie wir die richtige Wahl für diese Szene und wir dachten, dass es eine nette Geste und im Geiste der Asterix-Alben sei, einen Gastauftritt von ihr zu haben. Stellen wir uns einfach vor, dass sie alte Freunde besuchte und sie die Gelegenheit nutze mit einem Jungen aus der Stadt zu tanzen."
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