mal abgesehen davon, daß auch ich es durchaus für möglich halte, daß Kämpfer oder Soldaten in der Freizeit Asterix lesen, ist Dein Ansatzpunkt hier nicht ganz richtig. Krieg und Unruhe gibt es nicht nur durch Soldatern und Kämpfer bzw. deren Regierungen, sondern es kommt auch immer ganz maßgeblich darauf an, wie die Stimmung in der Bevölkerung ist. Aus Sicht des Soldaten ist dies die sog. "Heimatfront". Ist die Zivilbevölkerung mit großer Mehrheit gegen Krieg, wird es zumindest in vielen Konflikten auch zu einer Beendigung der Kampfhandlungen kommen. Ist die Stimmung in der Bevölkerung hingegen angespannt bis "explosiv", unterstützen, feiern oder verehren sie also die Soldaten und Kämpfer und finden das Töten von Menschen der anderen Konfliktpartei legitim, wird es mit den Kampfhandlungen weitergehen.LG hat geschrieben:Die Leute, die Asterix lesen und auch darüber nachdenken sind (wie gesagt nach meinem Bild) keine Soldaten oder "zivile Kämpfer", sondern eher Menschen, die nichts damit zu tun haben, bzw. haben wollen.
Wenn man also die Masse des Volkes dafür gewinnt, toleranter zu sein und Gewalt zur (vermeintlichen) Konfliktlösung abzulehnen, dann wäre schonmal viel gewonnen. Selbst wenn man also die Kämpfer und Soldaten selbst nicht beeinflussen könnte, wäre es immernoch ein Gewinn, die Grundeinstellung in der Zivilbevölkerung zu verändern... schon allein deshalb übrigens, weil die zivilen Kinder von heute die Soldaten und Kämpfer von morgen sein können. Insofern sind die Werte, die in einen Kulturkreis oder direkt bei einer Konfliktpartei Einzug finden, durchaus von Belang.
Damit will ich freilich nicht meinen obigen Ausführungen widersprechen. Die konkrete Aktion halte ich noch immer für eine reine Marketing-Masche, ohne echte Ambitionen. Selbst wenn die Lektüre von Asterix die Toleranz fördern kann oder der gleichzeitigen Veröffentlichung in beiden Sprachen ein gewisser Symbolwert zukommt, ist dies doch eher geringfügig und - aus den dargelegten Gründen - auch in sich inkonsequent gestaltet.
Gruß
Erik