Rezensionen - eure Meinungen

Bereich zum 35. Asterix-Band, der im Oktober 2013 erschienen ist.

Moderator: Comedix

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Jochgem
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag Jochgem »

Bratensos hat geschrieben:Wahrscheinlich nicht, aber ich bin mir aber fast sicher, dass Asterix und Obelix von Uderzo sind und der Rest von Conrad.
There must have been an official announcement that Obelix is by Uderzo himself. Everybody seems to repeat this information.

S'il a cessé de dessiner depuis 2010, Albert Uderzo a néanmoins livré un dernier cadeau à ses fans. L'Obélix de la couverture a été entièrement réalisé par lui. Le reste, c'est l'oeuvre des deux nouveaux auteurs, adoubés par Uderzo et Anne Goscinny.
http://www.laprovence.com/article/editi ... belix.html

Quant au dernier album, il a été tout sauf absent, s’octroyant le droit de superviser chaque vignette, et même d’exiger certaines corrections. Pour dessiner l’Obélix de la couverture – Didier Conrad, selon ses dires, avait un peu de mal - Uderzo a même repris sa plume… ou plutôt son pinceau, son seul outil de travail depuis ses débuts, il y a presque trois-quarts de siècle !
http://www.challenges.fr/media/20131024 ... derzo.html

Uderzo, who took over the writing when Goscinny died in 1977, announced in 2011 that he would no longer be drawing the series. The 86-year-old did supervise production of the latest book however, and drew the Obelix featured on the cover.
http://www.news.com.au/world/asterix-an ... 6746311534

La couverture est signée "Conrad" et "Uderzo" qui y a dessiné Obélix.
http://www.ladepeche.fr/article/2013/10 ... pense.html
Hendrik Jan

Asterix in 100+ translations at: http://www.asterix-obelix.nl/manylanguages
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upsala
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag upsala »

Also ich bin gerade auf Seite 20. Bis dahin gefällt es mir recht gut.

Bei Loch Endroll habe ich auch zuerst an Rock 'n' Roll gedacht, was auch zu dem Römer Habdenblus passen würde.

Einige der anderen stehen im englischen Bereich dieses Forums. Demnach würdest Du mit Makaber und Megabyte richtig liegen.

Bei Mac Fey kommt mir gerade McAfee der Antivirenspezialist in den Sinn. Kann ich aber auch danebenliegen.

Mac Alith dürfte auf Megalith hinauslaufen

Auf Seite 13 fehlt mir aber eine Antwort auf die Frage, ob Obelix probieren darf. Steht etwas luftleer im Raum.
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Erik
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag Erik »

Hallo,
bodofix hat geschrieben:MacAbberh, Loch Endroll, Borborygmen, Mac Abyte, Mac Fey, Mac Alith, Mac Ulaturs ...??????????????????
Da ist bei der Übersetzung ins Deutsche noch Einiges im Argen, da waren die vorherigen Bände wesentlich verständlicher (oder bin ich zu dumm??) und witziger. Also musste ich raten:
Makaber, Rock'nRoll, Logarythmen, Megabyte, ???MacFey?????, ???MacAlith???, Makulatur - ??????
also mit Mac Abberh = Makaber, Mac Abyte = Megabyte, Loch Endroll = Rock'n Roll und Mac Ulaturus = Makulatur dürftest Du richtig liegen. Die anderen sind eigentlich auch nicht so schwer:
Mac Fey = Maffay (Peter Maffay ist ein deutscher Musiker) und Mac Alith = Megalith. Allerdings ist Borborygmen kein Name und hat auch nichts mit Logarithmen zu tun. Das ist ein Fachbegriff für Darmgeräusche:
http://de.wikipedia.org/wiki/Borborygmus

Weshalb Mac Aphon's Darmgeräusche nach Gesang klingen, bleibt allerdings ein Rätsel des Bandes.
upsala hat geschrieben:Auf Seite 13 fehlt mir aber eine Antwort auf die Frage, ob Obelix probieren darf. Steht etwas luftleer im Raum.
Und mir fehlt auf S. 7 eine Antwort auf die sich stellende Frage, weshalb Methusalix "Die Kreatur! Die Kreatur!" ruft. Mag ja sein, daß er als Dorfältester irgendeine alte Sage oder Prophezeiung kennt. Aber erklärt wird das leider nirgends.

Was das Loch angeht, stimmt auch irgendetwas nicht. Weshalb heißt es damals noch nicht Loch Ness, habe ich mich gefragt? Die Antwort ist wohl, daß es ein ganz anderer Ort sein soll. Denn Loch Ness ist ja ein Binnensee, während Loch Endroll offenbar eine zum Meer offene Bucht ist (Anlandung mit dem Schiff, Strömung zum Nordpol). Wenn das so stimmt, bleibt aber unklar, wie die Nachfahren von Fafnie, die ja angeblich immer noch nach der von Asterix wieder ins Wasser geworfenen Flasche tauchen (warum eigentlich?), in Loch Ness leben können. :?:

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Crassus Vampus

Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag Crassus Vampus »

Methusalix' Ausruf auf S. 7 bezieht sich auf seine eigenen Erinnerungen (S. 5) an den kalten Winter 50 vor Majestix: "um nicht zu erfrieren entstiegen die Kreaturen des Meeres den eisigen Fluten."

Eine echte Neuerung ist, daß es diesmal ein recht derbes Wortspiel gibt:
"... bis mich Mac Abberh, der Clanchef vom anderen Ufer, hinterhältig eingelocht hat" - "Eingelocht?"

Das Heft finde ich im Grunde für die Zukunft vielversprechend. Ich bin geneigt, den noch vorhandenen Schwachsinn dem senilen Humor des alten Uderzo zuzuschreiben, dessen Einfluß in den nächsten Heften wohl nicht mehr zu spüren sein wird.
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Erik
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag Erik »

Hallo Crassus Vampus,
Crassus Vampus hat geschrieben:Methusalix' Ausruf auf S. 7 bezieht sich auf seine eigenen Erinnerungen (S. 5) an den kalten Winter 50 vor Majestix: "um nicht zu erfrieren entstiegen die Kreaturen des Meeres den eisigen Fluten."
ich verstehe die Äußerung trotzdem nicht. Wenn er "die Kreatur" ausruft, dann muß er doch eine bestimmte meinen. Und er hat zuvor von keiner bestimmten Kreatur gesprochen. Er sagt ja nicht "Das ist eine von den Kreaturen."
Crassus Vampus hat geschrieben:Ich bin geneigt, den noch vorhandenen Schwachsinn dem senilen Humor des alten Uderzo zuzuschreiben,
Offen gesagt finde ich solche Äußerungen Albert Uderzo gegenüber unangemessen. Er mag kein guter Texter sein und man kann sich darüber Streiten, ob er mal besser war als zuletzt, aber Anzeichen von Senilität sehe ich bei ihm nicht. Das sollte man einem Mann mit seinem Lebenswerk auch nicht unterstellen.

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
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Iwan
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag Iwan »

Hallo

Also mir gefällt der Band ganz einfach sehr gut, muss ich sagen. Die Auftritte des Volkszählers fand ich durchaus zum Lachen ... Wegen dem "Einlochen", da musste ich ganz spontan an den schottisch-britischen Nationalsport des Golfens denken. Das einzige, was in meinen Augen noch gefehlt hat, war ein Hinweis auf die berüchtigten schottischen Mücken :)
Also ich freue mich auf Fortsetzungen!
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
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methusalix
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag methusalix »

Hallo Erik,
Erik hat geschrieben:Mac Fey = Maffay (Peter Maffay ist ein deutscher Musiker)
Also das stimmt nicht so ganz ; "Maffay" ist sein deutscher Künstlername, selber aber wurde er in Rumänien als Peter Alexander Makkay geboren ;-)




Gruß Peter
Wer einem Fremdling nicht sich freundlich mag erweisen, der war wohl selber nie im fremden Land auf Reisen.

Rückert, Friedrich
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idemix
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag idemix »

Hallo,

ist eigentlich das Spiel "Activity" in Frankreich sehr verbreitet?

Gruß
Markus
:idefix: wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR! :wuff:

Und so was schimpft sich Lyriker!
Remix

Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag Remix »

Erik hat geschrieben:Allerdings ist Borborygmen kein Name und hat auch nichts mit Logarithmen zu tun. Das ist ein Fachbegriff für Darmgeräusche:
http://de.wikipedia.org/wiki/Borborygmus

Weshalb Mac Aphon's Darmgeräusche nach Gesang klingen, bleibt allerdings ein Rätsel des Bandes.
Ich kann kein Französisch und weiss auch nicht, ob es zu weit hergeholt ist, aber Sackpfeifen (oder Dudelsäcke) haben neben der Spielpfeife ein oder mehrere Bordunpfeifen (die wohl auch "Brummer" genannt werden) und im französischen "bourdon" heissen (alles aus der Wikipedia). Mich jedenfalls erinnern manche Dudelsacktöne durchaus nicht nur entfernt an Flatulenzen...
Könnte mir vorstellen, dass da bei den Bezeichnungen im Original phonetische Ähnlichkeiten bestehen, mit denen ja auch Goscinny schon gerne gespielt hat... aber vielleicht kann da ein frankophoner Forist mehr Erkenntnisse beisteuern.
Zuletzt geändert von Remix am 27. Oktober 2013 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
chris

Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag chris »

Asterix - oh du Asterix!
Freund und treuer Begleiter!
Ich, ein Kinde der 60er und du von Anfang an dabei.
Gerade mal 10, als es dich und Obelix ins Land der Gurgurus verschlug -die große Überfahrt- was für ein Abenteuer!!! Was für eine Geschichte!!! Unzählige Male habe ich mit euch den Atlantik überquert und Äpfel rationiert!

Asterix und Obelix!!!
Die Schule geschwänzt, Fieber vorgetäuscht - nur damit ich euch zwei Gallier auf euren Abenteuern begleiten konnte - in die Schweiz, nach Spanien, Afrika, Ägypten, Griechenland, Frankreich oder nach Korsika!
Und dann, ja dann gabs ja auch noch die Trabantenstadt - armer, armer Idefix was musstest du in dieser Geschichte nur leiden! Und als Cäsar euer Dorf zum Geschenk machte, da habe ich mich doch tatsächlich gemeinsam mit Obelix ein wenig in Zechi verliebt!
Nach eurer Rückkunft aus Belgien hat sich Goscinny, der eure Abenteuer so meisterhaft erzählte, viel zu früh verabschiedet.

Großer Uderzo!!! Mutiger Uderzo!!! - Er hat sich entschlossen eure Geschichten weiterzuerzählen - auf seine Art - und so durfte ich mit euch auf dem Teppich ins ferne Morgenland zu Oranschada und auf Odyssee ins gelobte Land!

Du hast mich zum Lachen gebracht, Asterix! Immer und immer wieder bis zum heutigen Tag!
Enttäuscht - nein, enttäuscht hast du mich nie!!
Selbst als Gallien in Gefahr war, war ich ganz bei dir und deinen gallischen Freunden. Schade nur, dass ihr euch selbst an diese außergewöhnliche Geschichte nicht mehr errinnern könnt - Seite 8 war phänomenal! Und dann habt ihr noch Geburtstag gefeiert - Danke Uderzo für dieses letzte Fest aus deiner Feder!

Uderzo, Ferri, Conrad - ihr habt es möglich gemacht! Es wird neue Abenteuer geben - so schön!!!

Und jetzt geht es also nach Schottland!
Asterix, bei den Pikten!
Und ich konnte es kaum erwarten, dein neues Abenteuer in Händen zu halten.
Und dann das verschneite uns wohlbekannte Dorf!
Ich war wieder 10! Habe jedes Bild genossen, jede Seite zelebriert, in mich hineingeschmunzelt und ... du hast mich zum Lachen gebracht!

Asterix, Held deiner Abenteuer, listiger kleiner Krieger voll sprühender Intelligenz, höre nicht auf Widerstand zu leisten! Und wer immer deine Geschichten erzählt - es sind deine Abenteuer und ich werde dich begleiten!
Treuer Freund
Terraix
AsterIX Druid
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag Terraix »

Hallo Chris,

was für eine schöne Lobeshymne! Volle Zustimmung! Auch die Bände, die Uderzo alleine geschrieben hat, gefallen mir größtenteils recht gut! "Die Odyssee" ist ohnehin einer meiner Lieblingsbände. An "Asterix im Morgenland" schätze ich die besonders poetische Sprache. "Obelix auf Kreuzfahrt" fand ich zwar mit der Reise nach Atlantis zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch mit der Zeit habe ich auch dieses Album zu schätzen gelernt. Nur mit "Gallien in Gefahr" konnte ich mich bisher nicht wirklich anfreunden. Gleichwohl ich zugeben muss, dass natürlich auch dieser Band durchaus durchdacht ist.

Doch zurück zum eigentlichen Thema: je öfters ich "Asterix bei den Pikten" anschaue, desto besser gefällt mir der Band. Insbesondere die Zeichnungen. Aber auch einige Elemente der Handlung. Köstlich finde ich die Stelle, wo es den Pikten angesichts der Vorstellung, man könne sich mit Streifen kleiden, graut :lol: Oder der Versuch der Römer, dem Befehl zur Fraternisierung zu folgen und Smalltalk mit den Pikten zu beginnen :D

Gruß,
Terraix
Freund großzügiger Meerschweinchen
AndyN

Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag AndyN »

Hallo Community,

nachdem ich das Album nun zweimal gelesen habe, will ich auch mal meine Gedanken zum neuen Asterix Band zusammenfassen. Noch bin ich unschlüssig, was ich davon halten soll. Vielleicht helft ihr mir ja etwas auf die Sprünge. :-D

Vorweg gesagt, ist dieser Asterix weitaus gelungener als ›Obelix auf Kreuzfahrt‹ oder der unsägliche ›Gallien in Gefahr‹. Zu keinem Zeitpunkt kommt der Gedanke auf, was dieses und jenes, sprich Atlantis, Aliens und UFOs, in einem Asterix Band zu suchen habe.

Vor allem die Zeichnungen halte ich sehr gelungen. Didier Conrad hat wirklich ganze Arbeit geleistet, vor allem wenn man den, nach seinen Angaben, großen Zeitdruck bedenkt, unter dem er gestanden hatte.

Bei der Geschichte jedoch, findet sich einiges, was man in meinen Augen hätte besser machen können: Es dauert sehr lange, bis die Handlung in Fahrt kommt und sobald man denkt, es geht los, ist man auch schon mitten im Höhepunkt. So etwas ist mir schon öfter bei Filmen aufgefallen. Da wird zu viel und zu langatmig erzählt, sodass man dann für die eigentliche Handlung keine Zeit mehr hat. Es wäre besser gewesen, die Szenen im Dorf so knapp, wie möglich zu halten und einige Szenen ganz zu streichen oder zu kürzen.

Beispielsweise die Figur des Publius Plusminus: Als Volkszähler im Dorf dient er ausschließlich als Running Gag. Eine nette Idee, doch man hätte ihn sich besser für ein Dorfabenteuer aufsparen sollen. Sobald der Fokus der Helden auf die Reise schwenkt, kommt er nur noch einmal vor. Zudem ist der Schlussgag unverständlich, da die Rückkehr der beiden Helden kaum seine gesamte Zählung durcheinanderbringen kann.

Die Piktogtamme der Pikten hätten ebenfalls einen guten Running Gag abgeben können, wie zum Beispiel als Parodien moderner Verkehrsschilder, wurden aber nur einmal wiederverwendet. Warum hat man sie dann überhaupt eingeführt?

Kaum beleuchtet, werden auch die Pikten selbst. Es kommen zwar viele Stämme vor, aber selbst über Mac Aphons Stamm erfährt man nur wenig. Auch wenn über dieses Volk nicht viel bekannt ist, wäre es denn ein Problem gewesen, ein paar Eigenheiten, die den heutigen Bewohnern der Gegend nachgesagt wird, zu verwenden?

Einen Dudelsack sieht man zwar bei der seltsamen Band, ohne näher darauf einzugehen. Der Baumstammwurf wird kurz angeschnitten, eine Erklärung, was das es damit eigentlich auf sich hat sucht man jedoch vergeblich. Die Rivalität mit den Briten wäre eine gute Gelegenheit gewesen, an das entsprechende Heft anzuknüpfen. Das schottische Nationalgericht, Haggis, wird nicht einmal erwähnt und Whisky wird zwar als ›Malzwasser‹ eingeführt, aber da keiner der Helden davon trinkt und die Wirkung deutlich wird, könnte damit ebenso ›Malzbier‹ gemeint sein.

Alles Klischees, ich weiß, aber ist das nicht genau das, was ein Reiseabenteuer immer ausgemacht hat? Die liebevollen Anspielungen auf die Eigenheiten der jeweiligen Länder? Übermalt man den Kilt mit Lederhosen, könnte dieses Album genauso gut bei den Bajuwaren spielen.

Einzig das Seemonster lernt man näher kennen. Es reiht sich in jene unglückliche Reihe von Fantasy Einflüssen ein, welche in den letzten Ausgaben von Asterix so gestört haben. Erstaunlicherweise fand ich es weit weniger schlimm, als die UFOs, wobei ich mir eine subtile Anspielung lieber gewesen wäre: Asterix und Obelix hätten beispielsweise die Sage unbeabsichtigt begründen können, indem sie etwas gemacht hätten, was aus er Ferne wie ein Seeungeheuer gewirkt hätte.

So verkommen die Pikten als Volk, die einen Kilt tragen, mit Baumstämmen werfen und Seeungeheuer in ihren Gewässern halten.

Der Höhepunkt der Geschichte ist auch viel zu kurz geraten. Die Römer wirken insgesamt etwas fehl am Platz und sind wahrscheinlich nur vorhanden, weil man glaubte, die Leser würden diese erwarten. Aber dann sollte man sie auch nicht um das Vergnügen einer Prügelei am Ende bringen und sie mit einem Übersichtsbild abspeisen.

Das größte Problem des Albums ist allerdings Mac Aphon. Dieser Pikte trägt nichts zur Handlung bei, außer als Grund für die Reise.

Schon die Ankunft, eingefroren in dem Eisblock, ist seltsam, vor allem, weil er seinen Aussagen nach an einen Baumstamm gekettet worden ist. Unter welchen Umständen wurde er dann eingefroren, nachdem er sich befreit hat? Zumal es am Meer offenbar wärmer zu sein scheint, als weiter im Landesinneren.

Seitenweise ist er daraufhin auch noch gehemmt, durch diesen seltsamen Sprachfehler, dessen Sinn oder Witz ich bis jetzt immer noch nicht verstanden habe. Der einzige Running Gag, der wirklich durchgezogen wird. Kann mir bitte jemand erklären, warum er immer nur moderne Lieder hervorbringen kann, statt etwas Vernünftiges zu sagen? Allmählich habe ich den Verdacht, es soll einfach nur lustig sein, dass sich sein Lallen für den Leser zufällig so anhört, während die Gallier nichts verstehen.

Leider wird dadurch auch die Reaktion der Damen des Dorfes unverständlich. Wie, außer durch Gutemines weiblicher Intuition, kommen diese darauf, dass es sich um eine ›tragische Liebesgeschichte handelt‹? Weder seine Zeichensprache, noch seine Schneeskulpturen oder auch die Ornamente deuten darauf hin. Der Ohrring in seiner Hand wird danach nicht wieder erwähnt und man erfährt auch nicht, wie es dazu kam, dass er ihn behalten hat.

Eine klassische Liebesgeschichte, die normalerweise immer funktioniert, verkümmert damit zu einer Nebenhandlung, ohne dass wirklich Gefühle aufkommen. Camillas erstmaliges Erscheinen erfolgt zeitgleich mit ihrer eher zufälligen Befreiung, was ihrer Gefangenschaft einiges an Dramatik nimmt. Wollte man das vermeiden, hätte man es auch witziger gestalten können, indem man im Gegensatz zu Mac Aphons Beschreibung von Camilla, diese sehr resolut gegenüber Mac Abberh auftreten hätte lassen.

Auch das Wiedersehen von Camilla mit Mac Aphon ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, wenn man von der Trennung nichts mitbekommen hat.

Zwar darf sie Mac Abberh verprügeln, doch da das für den Leser ebenfalls die erste Begegnung ist, kann man ihren Zorn kaum nachvollziehen. Zumal Camilla, als Asterix und Obelix sie entdecken, nicht den Eindruck machte, als würde ihr die Gefangenschaft etwas ausmachen. War sie denn überhaupt seine Gefangene? Man sieht nämlich kein einziges Mal, dass Mac Abberh oder seine Handlanger irgendetwas mit ihr zu tun gehabt hätten.

Natürlich kann man sich sich ungefähr vorstellen, was vorher passiert sein könnte, aber im Rahmen eines Comics hätten zumindest ein paar Szenen vorher nicht geschadet. So ist Camilla eigentlich vollkommen überflüssig.

Was mich wieder zu Mac Aphon führt. Was hat er eigentlich zu der Geschichte beigetragen? Nichts. Musste er sich irgendwann beweisen? Nein. Immer wenn es brenzlig wird, verfällt er in seinen (psychosomatischen) Sprachfehler und muss das Handeln anderen überlassen. Er hat weder seine Geliebte gerettet, noch im Kampf die Pikten angeführt und so für deren Vereinigung gesorgt. Eigentlich hätte dieser Mac Alith am Ende der Anführer sein müssen.

Insgesamt gesehen, ist ›Asterix bei den Pikten‹, meiner Meinung nach, ein zeichnerisch solides Album, ohne das Potential eines Reiseabenteuers wirklich auszunutzen. Viele gute Ideen waren vorhanden, sind aber nicht genutzt worden. Es reiht sich so in die besseren Uderzo Alben ein, ohne besonders hervor zu stechen. Bis zum alten Glanz ist noch einiges an Arbeit nötig. Das nächste Dorfabenteuer sollte hoffentlich zeigen, wohin der Weg Asterix führen wird.
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Michael_S.
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag Michael_S. »

Hallo zusammen,

auch wenn hier schon viel gesagt wurde und ich mich mit meiner Meinung hier im Thread schon ganz gut wiederfinde, will ich trotzdem auch noch eine kleine Rezension loswerden.

Die Kurzfassung: Ich mag den Band; er hat mich einige Male deutlich zum Schmunzeln gebracht; ich werde ihn sicher noch einige Male mit großem Vergnügen lesen - aber ein großer Wurf ist er sicher nicht.

Letzteres fußt meines Erachtens darauf, dass er seine guten Anlagen einfach nicht konsequent nutzt. Es steckt zu viel drin (zum Teil ganz offensichtliche Versatzstücke aus anderen Bänden), aus dem zu wenig gemacht wird. Den Teil vom Beginn bis zur Abreise hätte man meines Erachtens auf die Hälfte kürzen können, wenn nicht sogar noch mehr. Da steckt einiges drin, was zwar durchaus für ein paar Gags taugt, aber es wirkt beliebig aufgesetzt, ohne dass es in den Band passt. Der Volkszähler ist hier ja schon ein paar Mal genannt worden, aber auch die Tatsache, dass Miraculix irgendein Gefäß sucht und in der Zeit MacAphon aus der Hütte spaziert und wieder eingefangen werden muss, wirkt irgendwie unnötig konstruiert. Wenn man da zum Vergleich mal an Asterix in Spanien, denkt, wo Pepe einfach in ein paar sehr wenigen Bildern seine Geschichte erzählt, die trotzdem mindestens genauso zündet als Auftakt für ein großes Reiseabenteuer, dann ist hier sehr viel Platz verschenkt. Und der fehlt dann eben weiter hinten, wo nur ein Bruchteil dessen passiert, was hätte passieren können. Die Reise als solche findet (bis auf den obligatorischen Piratenzwischenfall) gar nicht statt und der weitere Handlungsverlauf ist völlig geradlinig ohne irgendwelche Wendungen. Da hätte man aus den beiden Handlungssträgen (den der Gallier und den der Römer) sicher mehr machen können und nicht eine Auflösung, bei der Asterix und Obelix buchstäblich aus einem Loch im Boden krabbeln und sich alles löst.

Aber bei aller Kritik hat dieser Band sicher auch seine großen Momente. Fafnir gefällt mir zum Beispiel einfach. Und die Sache mit den Piktogrammen ist herrlich eingeführt, zündet schon alleine deswegen, weil sie so unglaublich naheliegend ist, und die Erklärung von MacAphon zum Kreisverkehr-Piktogramm setzt der Sache das I-Tüpfelchen auf. Das ist wirklich echter Asterix-Humor, finde ich. Und wenn man genau schaut, gibt es ja auch mehrere Piktogramme zu entdecken bzw. zu enträtseln. Auch dass die Karrikaturen diesmal etwas weniger offensichtlich sind, gefällt mir gut. Ich erkenne zwar mit ziemlicher Sicherheit nie irgendwelche Schauspieler oder Musiker, aber es muss einem ja auch nicht immer alles gleich auf dem Silbertablett serviert werden. Schon alleine deshalb werde ich sicher noch häufiger in den Band schauen.

MfG
Michael
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Erik
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Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag Erik »

Hallo AndyN,
AndyN hat geschrieben:nachdem ich das Album nun zweimal gelesen habe, will ich auch mal meine Gedanken zum neuen Asterix Band zusammenfassen. Noch bin ich unschlüssig, was ich davon halten soll. Vielleicht helft ihr mir ja etwas auf die Sprünge. :-D
erst einmal danke für Deine ausführliche und teils szenengenaue Kritik. In vielen Punkten triffst Du präzise meine Gedanken zu den Schwächen der Geschichte. Gleichwohl gibt es ein paar Punkte, bei denen ich denke, daß eine Erklärung möglich bzw. hilfreich ist:
AndyN hat geschrieben:Beispielsweise die Figur des Publius Plusminus: Als Volkszähler im Dorf dient er ausschließlich als Running Gag. Eine nette Idee, doch man hätte ihn sich besser für ein Dorfabenteuer aufsparen sollen.
In meiner Rezension weiter oben habe ich ungefähr das gleiche geschrieben. Danach habe ich in der Rezension der FAZ die Vermutung gelesen, daß Publius Plusminus ein Chakakter sei, der über den Band hinaus zur Ergänzung des Dorfes erhalten bleiben soll. - Ich sehe dafür zwar keine echten Anhaltspunkte, möglich wäre es dem Ende nach aber.
AndyN hat geschrieben:Schon die Ankunft, eingefroren in dem Eisblock, ist seltsam, vor allem, weil er seinen Aussagen nach an einen Baumstamm gekettet worden ist. Unter welchen Umständen wurde er dann eingefroren, nachdem er sich befreit hat? Zumal es am Meer offenbar wärmer zu sein scheint, als weiter im Landesinneren.
Das wird auf S. 29, Bild 1, (zumindest ansatzweise) erklärt. Mac Aphon sagt: "[...] doch die Strömung trieb mich immer weiter gen Norden..." - Es soll also wohl so sein, daß Mac Aphon in den Bereich des Nordpols gekommen und dort in einer Eisscholle eingefroren ist. Je nachdem, wie die Strömungen sind, können Eisschollen auch in deutlich wärmere Gewässer getragen werden, wenn dies schnell genug geschieht, bevor sie ganz aufgetaut sind.

Daß sie es allerdings bis ins Mittelmeer schaffen, ist eher sehr unwahrscheinlich. Mithin dürfte die Szene auf S. 44, Bild 8, wohl nicht in Rom spielen, sondern Cäsar sich in der Provinz Britannia aufhalten.
AndyN hat geschrieben:Seitenweise ist er daraufhin auch noch gehemmt, durch diesen seltsamen Sprachfehler, dessen Sinn oder Witz ich bis jetzt immer noch nicht verstanden habe. Der einzige Running Gag, der wirklich durchgezogen wird. Kann mir bitte jemand erklären, warum er immer nur moderne Lieder hervorbringen kann, statt etwas Vernünftiges zu sagen? Allmählich habe ich den Verdacht, es soll einfach nur lustig sein, dass sich sein Lallen für den Leser zufällig so anhört, während die Gallier nichts verstehen.
So ganz wird das auch nicht erklärt, aber einige Anhaltspunkte bietet der Band schon:
Auf S. 13, Bild 8, disgnostiziert Miraculix, daß Mac Aphon seine Stimme verloren habe und gibt Asterix auf S. 17, Bild 2, ein Elixier, das durch regelmäßige Einnahme die Sprache stimulieren soll (ob nachhaltig oder nur solange es reicht, bleibt unklar). Auch wenn Mac Mamah auf S. 32, Bild 2, sagt, Mac Aphon habe als Kind erst spät zu sprechen angefangen, scheint sein Klan von den Problemen eher überrascht zu sein. Daraus würde ich schließen, daß der Sprachfehler nicht angeboren ist, sondern eine Schädigung seiner Stimmbänder durch das Einfrieren vorliegt.

Diese Schädigung der Stimmbänder sorgt dafür, daß ihm immer wieder die Stimme versagt. Diese Liedtexte, die stattdessen immer kommen, sollen ja tatsächlich keine gesprochenen Worte sein. Auf S. 14, Bild 3, sagt Miraculix, es seien Borborygmen, also Geräusche, die aus den Tiefen seines Darmes erklingen. Schon die andere Schrifttype zeigt ja auch, daß dies keine gesprochenen Worte, sondern eher Lautmalereien sein sollen. Wie diese für seine Umgebng klingen, erfahren wir auf S. 41, Bild 5: Mac Abberh sagt: "Er stimmt Zaubergesänge an!" - Ob einem dies nun gefällt oder nicht, es soll sich wohl um Darmgeräusche handeln, die ihm immer bei Versagen seiner Stimme entweichen und für sein Umfeld nach einer Art Gesang klingen.

Gänzlich unklar bleibt an der Geschichte allerdings, weshalb Asterix auf S. 46 die Flasche mit dem Sprachelixier zurück in den Loch Endroll wirft. Denn weder ist ersichtlich, daß Mac Aphon geheilt wäre, noch ist das ein sinnvoller Umgang mit Tränken und Gefäßen von Miraculix. Auch weshalb Fafnie (und angebliche Nachfahren) fortgesetzt nach dem Elixier suchen sollen, bleibt ein Rätsel. Denn Fafnie sieht ja, daß Asterix die Flasche wieder wegwirft und erhält keinen Auftrag, sie wiederzuholen (anders als zuvor von Minimac).
AndyN hat geschrieben:Leider wird dadurch auch die Reaktion der Damen des Dorfes unverständlich. Wie, außer durch Gutemines weiblicher Intuition, kommen diese darauf, dass es sich um eine ›tragische Liebesgeschichte handelt‹? Weder seine Zeichensprache, noch seine Schneeskulpturen oder auch die Ornamente deuten darauf hin.
Zu der Erkenntnis, daß es sich um eine tragische Liebesgeschichte handelt, bedarf es mehr als der Intuition der Dorfdamen nicht. Die Tatsache, daß er die ganze Zeit einen Ring in seiner Faust barg, bestätigt dies. Da sehe ich offen gesagt keine Unklarheit.
AndyN hat geschrieben:Der Ohrring in seiner Hand wird danach nicht wieder erwähnt und man erfährt auch nicht, wie es dazu kam, dass er ihn behalten hat.
Der Ring in seiner Hand ist kein Ohrring, sondern (wohl) der Verlobungsring für Camilla. Diesen steckt er ihr auf S. 44, Bild 1, auch an. Behalten hat er ihn, weil er ihm ersichtlich wichtig war. So wichtig, daß er ihn auch während seiner unfreiwilligen Reise ins nördliche Eismeer ununterbrochen in seiner Faust geborgen hielt.
AndyN hat geschrieben:War sie denn überhaupt seine Gefangene? Man sieht nämlich kein einziges Mal, dass Mac Abberh oder seine Handlanger irgendetwas mit ihr zu tun gehabt hätten.
Naja, auf S. 30 heißt es, sie wurde entführt. Und vor ihrer mit Stahlstreben verstärkten Tür stehen zwei Legionäre und ein Pikte; alle bewaffnet. Sieht für mich schon so aus, als sei sie faktisch eine Gefangene. Ob sie sich als solche fühlt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Weshalb Mac Abberh seine zukünftige Braut, die er entführt hat, allerdings schwerpunktmäßig von Römern, mit denen er gerade erst frisch ein Bündnis geschlossen hat, bewachen läßt, bleibt ebenfalls rätselhaft.

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
salvadix

Re: Rezensionen - eure Meinungen

Beitrag: #Beitrag salvadix »

Hallo Asterix Community,

ich bin neu in diesem Forum auch wenn ich das Asterix Archiv schon seit langer Zeit sehr aufmerksam verfolge.
Nun ich selbst bin in den achtzigern mit unseren geliebten Galliern gross geworden und möchte es gerne grundsätzlich so wie Chris halten dessen Beitrag ich voll und ganz unterstreichen möchte :-D.

Ich für meinen Teil halte Asterix bei den Pikten für einen guten soliden und vielversprechenden Übergang ins neue Asterix Zeitalter.

Merci Uderzo für den Mut Asterix loszulassen und die Fackel an eine neue Generation weiterzugeben. Merci Conrad und Ferri für den Mut diese riesige Herausforderung angenommen zu haben.

Daher freue ich mich nun gemeinsam mit meinen Kindern auf hoffentlich viele neue Abenteuer unserer Freunde aus Gallien.

Euer Salvadix