Eure Meinung zum neuen Band
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Für mich ist das nicht Pepe. Wie sollte er auch dorthin gekommen sein, ganz allein (andere Hispanier sind dort nicht in Sicht).
wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR!
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Noch etwas, dass mich an diesem Band stört, ist, dass Cäsar jegliche Würde abgeht. Die ganze Zeit zetert er mit hochrotem Kopf, was bei dem Cäsar, den ich eigentlich aus "Asterix" kenne, eine sehr große Ausnahme war.
Insgesamt bin ich nach dem Lesen irgendwie sehr irritiert, weil ich bei Band 36 eigentlich das Gefühl hatte, dass Ferri weiß, was er tut, und die Sache mit großem Respekt angeht. Hier kommt es mir gegenteilig vor.
Insgesamt bin ich nach dem Lesen irgendwie sehr irritiert, weil ich bei Band 36 eigentlich das Gefühl hatte, dass Ferri weiß, was er tut, und die Sache mit großem Respekt angeht. Hier kommt es mir gegenteilig vor.
Re: Eure Meinung zum neuen Band
Was mich bei der Darstellung Cäsars auch stört, ist, dass er so oft von sich in der dritten Person redet - kann mich nicht erinnern, dass das bei früheren Bänden jemals der Fall war, und trägt auch dazu bei, seine Erscheinung absurder und cartoonhafter zu machen. Dabei war bei den alten Bänden Cäsar der einzige Römer, der stets vornehm, klug und würdevoll dargestellt und auch von den Galliern stets fair behandelt wurde. Hier verkommt er in der Tat zur Karikatur.
Re: Eure Meinung zum neuen Band
Nur in "Die Trabantenstadt" war das der Fall, und da war es auf einen einzigen, sehr gelungenen Gag ausgelegt. Keine Ahnung, warum man jetzt auf einmal daran anknüpft, ohne irgendeinen Witz zu erzielen. Es nervt einfach nur, da stimme ich dir vollkommen zu.Tennisplatzis hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 22:06Was mich bei der Darstellung Cäsars auch stört, ist, dass er so oft von sich in der dritten Person redet - kann mich nicht erinnern, dass das bei früheren Bänden jemals der Fall war, und trägt auch dazu bei, seine Erscheinung absurder und cartoonhafter zu machen. Dabei war bei den alten Bänden Cäsar der einzige Römer, der stets vornehm, klug und würdevoll dargestellt und auch von den Galliern stets fair behandelt wurde. Hier verkommt er in der Tat zur Karikatur.
Und dann, nachdem Ferri das 42 Seiten lang durchgezogen hat, benutzt Cäsar auf den letzten beiden Seiten plötzlich und unerklärt dann doch wieder das Peronalpronomen "ich". Falls das eine Pointe sein sollte - ist es trotzdem keine.
Und abgesehen davon, dass es nicht lustig ist - wo bleibt der Sinn für Kontinuität? Im letzten Band hat Cäsar das auch nicht gemacht.
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Re: Gelesen
Das stört mich auch am meisten am Spannungsbogen und ich hatte genau diesen Bruch befürchtet, als ich zu der Stelle kam, wo das Punktesystem erklärt wird. Natürlich ist dieses System offenbar als Anspielung auf die Formel 1 gedacht und passt damit zum Oberthema des Bandes, nur lässt sich mit so einem System eben kein simpler Spannungsbogen bauen. Hier wurde für mich eine große Portion Logik und Spannung für eine kaum nennenswerte Anspielung geopfert.idemix hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 21:48 Was ich in diesem Zusammenhang allerdings sonderbar gefunden habe, ist dass es zuerst hieß, dass der mit den meisten Punkten gewinnen würde. Demnach wäre bei 10 Punkten für den Etappensieger Caligarius vor der letzten Etappe bereits uneinholbar in Führung gelegen (XI Punkte Vorsprung auf Etepetete).
Und dann aber gewinnt ganz offensichtlich derjenige, der zuerst über die Ziellinie fährt.
Ansonsten geht es mir ähnlich wie den meisten hier: Die einzelnen Szenen finde ich unterhaltsam und mit vielen netten Details ausgestaltet, aber der große Wurf ist die Story insgesamt nicht. Kurzweilig zu lesen und auch ohne unnötige Längen, aber es fehlen die Feinheiten im Design, die die Abfolge der Szenen wirklich wie aus einem Guss wirken lassen würde. Wahrscheinlich landet der Band in meiner persönlichen Hitliste im vorderen Mittelfeld, aber ich gebe ihm noch ein paar Chancen und lese ihn erst noch ein paar Mal mehr.
Dass vorne die Karte und die Vorstellung der Gallier fehlt, geht meines Erachtens allerdings gar nicht! Das ist, als wenn die Tagesschau ohne den Gong beginnt oder ein Länderspiel ohne Nationalhymnen. Wer auch immer das entschieden hat, es war eine schlechte Entscheidung.
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Ein paar wirre Gedanken zum neuen Band auch von mir:
Zuerst mal: eine Schande ist, dass die Karte und die Heldenvorstellung weggelassen wurden! Protest! (wenn auch noch zugunsten der Werbung - die ich in der HC-Ausgabe auch nicht akzeptabel finde -, dann noch schlimmer)
Dann: die Übersetzung gefällt mir sehr. Ich kenne das Original nicht, aber die Texte lesen sich flüssig und stimmig, und das ist natürlich vor Klaus Jöken anzurechnen. Es gibt eine Reihe von schönen Sprachspielen inklusive Running Sprachgags (Kusch* z.B. oder der Stiefel) und gut ausgesuchten Namen (Caligarius, Erasmus (situativ), etc.)
Die Story im Großen und Ganzen finde ich ok. Goscinny ist nicht der Autor, das merkt man durch und durch, aber zum Wegwerfen ist sie auch nicht. Es fehlt ein Spannungsbogen - aber zur Ehrenrettung: ich war beim ersten Lesen zutiefst(!) enttäuscht über die billige Auflösung des Geheimnisses um die Person des Caligarius. Und dann sehr erfreut, das es doch noch anders kam!
Die Story im Detail: nett! Es finden sich so einige nette Einfälle [bitte ergänzen ;]
Die Bilder im Großen und Ganzen: sehr schön, nicht mehr so steif wie bei den Pikten. Aber ich finde sie oft zu lebhaft (oder unruhig?). Etwas mehr Ruhe fände ich angenehm.
Die Bilder im Detail: es gibt viele schöne Gags - angefangen bei den putzigen Babies Romulus und Remus bis hin zu den verliebten Hühnern. Super! Dagegen finde ich Conrad allerdings manchmal nicht so treffsicher in Sachen Mimik.
Methusalix hat seine Würde verloren (schrieb auch schon jemand anderes).
Italien I: ich habe mich hier atmosphärisch weniger in Italien gefühlt als bei der "Tour" in Frankreich, trotz der ganzen offensichtlichen Ortsbeschreibungen. Das mag auch an dem Tempo liegen, mit dem hier durchs Land gehetzt wird. Italien muss deutlich zurücktreten hinter dem Rennen - sehr schade. Bis auf Venedig, Chianti und Vesuv ist bei mir von Land und Leuten wenig hängengeblieben ;(
Italien II: in den Vorankündigungen wurde mir (vor allem durch die schmucke Karte - wo ist die geblieben?) weisgemacht, dass die geschichte im Spannungsfeld Rom <-> Rest von Italien spielen würde. Das ist nicht der Fall, ich bin enttäuscht. Cäsars Beschwörung der Einheit Italiens (die es daher nicht gibt) und die aufständischen Umbrier machen das nicht wett.
Materialschlacht: muss direkt das ganze römische Reich durch Italien rennen? Die Story verliert durch die Masse an Völkern, die hier karrikiert werden sollen - und das auf nur knapp über 40 Seiten.
Thema Verkehr: ein gutes Thema, das sicherlich auch bei den Römern schon eins war, gut in die Geschichte im Großen und Kleinen eingebaut!
Lettering/Sprachen: die Sprachen der ganzen Völker wurden schon schöner repräsentiert. Die Hyroglyphen waren schon mal lustiger. Hier sind sie statisch und man muss viel überlegen, was gemeint ist. Das hat beim "Legionär" besser geklappt. Vielleicht liegt das aber daran, dass die Ladies einen anderen Dialekt oder gar eine andere Sprache sprechen als die Ägypter. Das Lettering der Gotenfraktur fand ich in früheren Auflagen von den "Goten" schon mal frakturiger. Und das "Kyrillische" der Russen (wie heißen die nochmal? - muss ich mir noch merken) ist leider total daneben gegangen. Nur weil man das "R" und "N" umgedreht im Kyrillischen findet, sollte man das nicht auch mit F und E machen. Das wäre "russicher" gegangen. КОЯЯЭКТ, МДЯSСНМДLLОШ!
Christian
Zuerst mal: eine Schande ist, dass die Karte und die Heldenvorstellung weggelassen wurden! Protest! (wenn auch noch zugunsten der Werbung - die ich in der HC-Ausgabe auch nicht akzeptabel finde -, dann noch schlimmer)
Dann: die Übersetzung gefällt mir sehr. Ich kenne das Original nicht, aber die Texte lesen sich flüssig und stimmig, und das ist natürlich vor Klaus Jöken anzurechnen. Es gibt eine Reihe von schönen Sprachspielen inklusive Running Sprachgags (Kusch* z.B. oder der Stiefel) und gut ausgesuchten Namen (Caligarius, Erasmus (situativ), etc.)
Die Story im Großen und Ganzen finde ich ok. Goscinny ist nicht der Autor, das merkt man durch und durch, aber zum Wegwerfen ist sie auch nicht. Es fehlt ein Spannungsbogen - aber zur Ehrenrettung: ich war beim ersten Lesen zutiefst(!) enttäuscht über die billige Auflösung des Geheimnisses um die Person des Caligarius. Und dann sehr erfreut, das es doch noch anders kam!
Die Story im Detail: nett! Es finden sich so einige nette Einfälle [bitte ergänzen ;]
Die Bilder im Großen und Ganzen: sehr schön, nicht mehr so steif wie bei den Pikten. Aber ich finde sie oft zu lebhaft (oder unruhig?). Etwas mehr Ruhe fände ich angenehm.
Die Bilder im Detail: es gibt viele schöne Gags - angefangen bei den putzigen Babies Romulus und Remus bis hin zu den verliebten Hühnern. Super! Dagegen finde ich Conrad allerdings manchmal nicht so treffsicher in Sachen Mimik.
Methusalix hat seine Würde verloren (schrieb auch schon jemand anderes).
Italien I: ich habe mich hier atmosphärisch weniger in Italien gefühlt als bei der "Tour" in Frankreich, trotz der ganzen offensichtlichen Ortsbeschreibungen. Das mag auch an dem Tempo liegen, mit dem hier durchs Land gehetzt wird. Italien muss deutlich zurücktreten hinter dem Rennen - sehr schade. Bis auf Venedig, Chianti und Vesuv ist bei mir von Land und Leuten wenig hängengeblieben ;(
Italien II: in den Vorankündigungen wurde mir (vor allem durch die schmucke Karte - wo ist die geblieben?) weisgemacht, dass die geschichte im Spannungsfeld Rom <-> Rest von Italien spielen würde. Das ist nicht der Fall, ich bin enttäuscht. Cäsars Beschwörung der Einheit Italiens (die es daher nicht gibt) und die aufständischen Umbrier machen das nicht wett.
Materialschlacht: muss direkt das ganze römische Reich durch Italien rennen? Die Story verliert durch die Masse an Völkern, die hier karrikiert werden sollen - und das auf nur knapp über 40 Seiten.
Thema Verkehr: ein gutes Thema, das sicherlich auch bei den Römern schon eins war, gut in die Geschichte im Großen und Kleinen eingebaut!
Lettering/Sprachen: die Sprachen der ganzen Völker wurden schon schöner repräsentiert. Die Hyroglyphen waren schon mal lustiger. Hier sind sie statisch und man muss viel überlegen, was gemeint ist. Das hat beim "Legionär" besser geklappt. Vielleicht liegt das aber daran, dass die Ladies einen anderen Dialekt oder gar eine andere Sprache sprechen als die Ägypter. Das Lettering der Gotenfraktur fand ich in früheren Auflagen von den "Goten" schon mal frakturiger. Und das "Kyrillische" der Russen (wie heißen die nochmal? - muss ich mir noch merken) ist leider total daneben gegangen. Nur weil man das "R" und "N" umgedreht im Kyrillischen findet, sollte man das nicht auch mit F und E machen. Das wäre "russicher" gegangen. КОЯЯЭКТ, МДЯSСНМДLLОШ!
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Re: Gelesen
Hallo Markus,
Die Frage ist aus meiner Sicht eher, wie die Gallier zu diesem Zeitpunkt (S. 39) so viele Punkte gesammelt haben konnten. Auf den vorangehenden Etappen hatte ich immer den Eindruck, dass sie nicht unter den ersten Ankömmlingen an den Etappenzielen gewesen seien. Das habe ich ganz genau aber noch nicht geprüft, ob es dahingehend weitere Hinweise im Comic gibt, die ihre 28 Punkte nachvollziehbar machen. Möglicherweise gab es aber auch Etappen, die in der Darstellung einfach ausgelassen worden sind.
Gruß
Erik
ja, es ist eine Ironie des Schicksals. Aber es ist kein Akt der Gallier. Das hätte auch ohne das Eingreifen von Asterix und Obelix passieren können. Wenn ich einen Asterix-Band lese, möchte ich eine Handlung um die Aktionen der Gallier lesen und keine Geschichte über die Ironie des Schicksals, die Julius Cäsar zufällig wiederfährt.idemix hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 21:48Ist es nicht Ironie des Schicksaals, dass gerade ein Schlagloch das Rennen gegen den aufgrund von Manipulation vorbestimmten römischen Sieger entscheidet, wo doch das ganze Rennen nur deshalb veranstaltet wurde, um der Welt (und vor allem dem Senat) zu beweisen, wie gut doch die römischen Straßen doch seien?
Spätestens seit "Olympische Spiele" sollten die Gallier wissen, dass der Einsatz ihrer Zauberkräfte in einem sportlichen Wettkampf nicht zulässig (oder eben zumindest unfair) ist. Zwar hat Obelix die hellenischen Anti-Topf-Gesetze nie verstanden. Aber dass er wegen seiner Zaubertrankstärke nicht mitmachen durfte, das hatte er durchaus mitbekommen. Und Asterix hat hier ja auch keine Einwände erhoben. Mit Zaubertrank hätten sie auch gleich Caligarius einholen können (durch Verabreichung an die Pferde oder Tragen des Wagens). Dieses Mittel gegen die anderen Konkurenten einzusetzen, bleibt für mich das Sichverschaffen eines regelwidrigen oder zumindest unfairen Vorteils.
Gerade das hat er übrigens auch nicht zum ersten Mal gemacht. Eine nahezu entsprechende Szene findet sich in "Gladiator", Seite 40, Bild 1. Nur ging es bei dem Rennen nicht in erster Linie um ein Gewinnen im fairen Wettkampf, sondern darum, Troubadix aus dem Zirkus zu retten.
Sie sind ja schon in der ersten Etappe gestartet. Aber schon möglich, dass die Gallier einfach unterschätzt wurden. Ein Wort dazu hätte aber mal fallen können. Zumal spätestens nachdem die Markomannen misstrauisch ob des Trankes geworden waren, den sie Asterix haben trinken sehen, sie eigentlich gerade die Gallier als Gefahr erkannt haben dürften.
Die letzte Tafel mit einem Punktestand sehen wird auf Seite 39, Bild 1. Da hat Caligarius - zum Zeitpunkt seiner vermeintlichen Aufgabe - 30 Punkte und Asterix und Obelix haben 28 Punkte. Mit einem Sieg von ihnen bei Ausscheiden von Caligarius in der letzten Etappe sind sie also tatsächlich Sieger.idemix hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 21:48Was ich in diesem Zusammenhang allerdings sonderbar gefunden habe, ist dass es zuerst hieß, dass der mit den meisten Punkten gewinnen würde. Demnach wäre bei 10 Punkten für den Etappensieger Caligarius vor der letzten Etappe bereits uneinholbar in Führung gelegen (XI Punkte Vorsprung auf Etepetete).
Und dann aber gewinnt ganz offensichtlich derjenige, der zuerst über die Ziellinie fährt.
Die Frage ist aus meiner Sicht eher, wie die Gallier zu diesem Zeitpunkt (S. 39) so viele Punkte gesammelt haben konnten. Auf den vorangehenden Etappen hatte ich immer den Eindruck, dass sie nicht unter den ersten Ankömmlingen an den Etappenzielen gewesen seien. Das habe ich ganz genau aber noch nicht geprüft, ob es dahingehend weitere Hinweise im Comic gibt, die ihre 28 Punkte nachvollziehbar machen. Möglicherweise gab es aber auch Etappen, die in der Darstellung einfach ausgelassen worden sind.
Möglich, das hätte dann m.E. aber eine Klarstellung gut vertragen können.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Das obige sehe ich alles sehr ähnlich; Timur Vermes Veriss auf SPON (http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... -box-pager) macht genau den Fehler, den Vergleich mit den Goscinnyschen Glanzzeiten zu ziehen (aber bislang habe ich von Herrn Vermes Comic-Rezensionen immer das genaue Gegenteil von dem empfunden, was er so schreibt: Lobt er was über den grünen Klee, finde ichs zum Teil regelrecht zum Speien [Joe Sacco's "BUMF"], verreisst er hingegen etwas, das ich schon kenne, hats mir meisst gut bis sehr gut gefallen - als Romancier ist Herr Vermes mE viel besser denn als Comic-Rezensent).Comedix hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 20:06 Gleichzeitig darf man die neuen Geschichten niemals an der Arbeit von René Goscinny und Albert Uderzo aus deren bester Schaffensphase messen. Eine Warnung, die sich bei jedem Erscheinen eines neuen Bandes ebenso wiederholt. Die Abenteuer der 1970er Jahre haben das Asterix-Bild geprägt und Neuauflagen haben es schwierig bei den hartgesottenen Fans, die im Jahre von René Goscinnys Ableben schon mindestens in der Grundschule waren.
...
Was dem Abenteuer nach den ersten Lesungen fehlt, ist das Herzblut einer durchdachten Geschichte.
...
Aber ich würde mir ... eine Geschichte wünschen, die mehr Tiefe hat. Die auch ohne plakative Gags und Karikaturen funktionieren würde.
...
Sicher, das Rennen in Italien ist immer noch gehobene Kunst und weit von einem No-Name-Produkt entfernt. "Asterix in Italien" ist kein Reinfall, jedoch auch kein besonders herausragendes Werk.
Fazit: Durchschnittliche Asterix-Kost ohne Inspiration und Esprit.
Ich muss auch sagen, dass mir von den drei Ferri/Conrad-Alben der Papyrus immer noch am besten gefällt (trotz überflüssigem Einhorn).
Irgendwie war die Geschichte schlüssiger; was die Dramaturgie/Originalität der Story angeht, hat Herr Vermes zweifellos den Finger ausnahmsweise in die richtige Wunde gelegt - Band 37 ist mehr eine Aneinanderreihung zum Teil sehr guter Gags als eine spannende, in sich geschlossene Geschichte.
Im Gegensatz zu den Bänden 30, 31 und 33 und 35 habe ich den Kauf - und die Lektüre - aber nicht bereut.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Gelesen
Hallo Erik
Das nur die ersten beiden Beispiele, die mir hierzu einfallen.
Caligarius XXX
die Kuschinnen XIX
unsere Gallier XVIII
Es sei denn, die Tafel die ich im Kopf habe ist nicht jene auf Seite 39, sondern schon früher. (Nachtrag: was auch nicht sein kann, da auf der Tafel an die ich mich mit den genannten Zwischenständen erinnere, Caligarius' Name gerade durchgestrichen wird)
Ein anderer Gedanke:
wir sind ja bei Asterix bereits gewohnt, dass die Reisezeiten mitunter sehr abenteuerlich angelegt werden. Auch in diesem Album dürfte es schwierig sein, die erste Etappe mit einem Pferdewagen in einem Tag zu schaffen, wenn man schnell mal einen Umweg über Venedig macht...
Gruß
Markus
Naja, es kam auch in Vergangenheit hin und wieder vor, dass unsere Gallier ihr Ziel nicht durch ihre Intelligenz oder ihre übermenschlichen Kräfte, sondern durch reinen Zufall erlangt haben. In Kupferkessel z.B. ist es purer Zufall, dass sie genau in dem Moment unterwegs zum Dorf an der Klippe sind, als der Steuereintreiber gerade den selben Weg in die andere Richtung fährt. Oder in Arvernerschild ist es auch nicht ihren Fähigkeiten zuzuschreiben, dass sie den Schild schließlich finden, sondern einzig der Tatsache, dass Majestix ihn schon seit jeher hatte.Erik hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 22:52 ja, es ist eine Ironie des Schicksals. Aber es ist kein Akt der Gallier. Das hätte auch ohne das Eingreifen von Asterix und Obelix passieren können. Wenn ich einen Asterix-Band lese, möchte ich eine Handlung um die Aktionen der Gallier lesen und keine Geschichte über die Ironie des Schicksals, die Julius Cäsar zufällig wiederfährt.
Das nur die ersten beiden Beispiele, die mir hierzu einfallen.
Da müsstest du aber auch die Abkürzung nennen. Auch die hat wohl nicht den Regeln entsprochen.Erik hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 22:52 Spätestens seit "Olympische Spiele" sollten die Gallier wissen, dass der Einsatz ihrer Zauberkräfte in einem sportlichen Wettkampf nicht zulässig (oder eben zumindest unfair) ist. Zwar hat Obelix die hellenischen Anti-Topf-Gesetze nie verstanden. Aber dass er wegen seiner Zaubertrankstärke nicht mitmachen durfte, das hatte er durchaus mitbekommen. Und Asterix hat hier ja auch keine Einwände erhoben. Mit Zaubertrank hätten sie auch gleich Caligarius einholen können (durch Verabreichung an die Pferde oder Tragen des Wagens). Dieses Mittel gegen die anderen Konkurenten einzusetzen, bleibt für mich das Sichverschaffen eines regelwidrigen oder zumindest unfairen Vorteils.
In dem Zusammenhang wäre es eigentlich naheliegend gewesen, dass die Markomannen versuchen würden, sich den Trank anzueignen. Dies wäre ja freilich kein neuer Handlungsstrang, sondern schon zig-fach verwendet. Aber trotzdem war es für mich überraschend bis geradezu irritierend, dass sie in die Richtung überhaupt keinen Versuch gemacht haben. Das Einzige was sie diesbezüglich unternommen haben, war dies den Römern zu melden.Erik hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 22:52 Sie sind ja schon in der ersten Etappe gestartet. Aber schon möglich, dass die Gallier einfach unterschätzt wurden. Ein Wort dazu hätte aber mal fallen können. Zumal spätestens nachdem die Markomannen misstrauisch ob des Trankes geworden waren, den sie Asterix haben trinken sehen, sie eigentlich gerade die Gallier als Gefahr erkannt haben dürften.
Ich habe den Band gerade nicht dabei, aber ich könnte schwören, dass dort folgende Zwischenstände stehen:Erik hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 22:52Die letzte Tafel mit einem Punktestand sehen wird auf Seite 39, Bild 1. Da hat Caligarius - zum Zeitpunkt seiner vermeintlichen Aufgabe - 30 Punkte und Asterix und Obelix haben 28 Punkte. Mit einem Sieg von ihnen bei Ausscheiden von Caligarius in der letzten Etappe sind sie also tatsächlich Sieger.
Caligarius XXX
die Kuschinnen XIX
unsere Gallier XVIII
Es sei denn, die Tafel die ich im Kopf habe ist nicht jene auf Seite 39, sondern schon früher. (Nachtrag: was auch nicht sein kann, da auf der Tafel an die ich mich mit den genannten Zwischenständen erinnere, Caligarius' Name gerade durchgestrichen wird)
Ein anderer Gedanke:
wir sind ja bei Asterix bereits gewohnt, dass die Reisezeiten mitunter sehr abenteuerlich angelegt werden. Auch in diesem Album dürfte es schwierig sein, die erste Etappe mit einem Pferdewagen in einem Tag zu schaffen, wenn man schnell mal einen Umweg über Venedig macht...
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Zum SPON-Verriss möchte ich nur eines bemerken:WeissNix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 00:20 Timur Vermes Veriss auf SPON (http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... -box-pager) macht genau den Fehler, den Vergleich mit den Goscinnyschen Glanzzeiten zu ziehen (aber bislang habe ich von Herrn Vermes Comic-Rezensionen immer das genaue Gegenteil von dem empfunden, was er so schreibt: Lobt er was über den grünen Klee, finde ichs zum Teil regelrecht zum Speien [Joe Sacco's "BUMF"], verreisst er hingegen etwas, das ich schon kenne, hats mir meisst gut bis sehr gut gefallen - als Romancier ist Herr Vermes mE viel besser denn als Comic-Rezensent).
Es sollte sich jeder selbst eine Meinung über die Seriosität, Urteilsfähigkeit und Glaubwürdigkeit eines Kritikers bilden, der sich gleich einleitend damit brüstet, die bisherigen Conrad/Ferri Werke niemals gelesen zu haben.
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
Guten Morgen,
nun auch mal ein paar Gedanken von mir, um mein Garum dazuzugeben.
Nee, ganz im Ernst, schaut mal auf Conrads handschriftliche Seitenzahlen. Die Italienkarte ist NICHT mitnummeriert. Das deutet für mich drauf hin, dass vielleicht angedacht war, sie anstelle der Gallienkarte ganz nach vorne zu stellen - wie bei "Korsika". Der Einbau in die Handlung schien dann aber vielleicht die bessere Idee - immerhin erlaubt diese Strategie Ferri eine Extra-Seite Handlung; er hat sich ja (im SZ-Interview war das, glaube ich) schon darüber beschwert, dass ihm die vorgegebene Seitenzahl von 44 Seiten eigentlich zu gering ist.
Ad Seewirt/Pepe: Ob die beiden vorkommen, kann ich nicht sagen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, Claudius Überflus als Zuschauer gesehen zu haben. Hab den Band jetzt nicht da, aber das war entweder in der Szene, wo sie bei Rom vorbeikommen, oder ganz am Ende beim Zieleinlauf.
nun auch mal ein paar Gedanken von mir, um mein Garum dazuzugeben.
Ich habe vor dem neuen Band zur Auffrischung noch mal "Papyrus" gelesen. Und in der Gesamtschau beider Bände ist tatsächlich auffällig, dass Ferri Asterix etwas vom Sockel hebt. Asterix liegt öfter mal daneben, trifft Fehlentscheidungen, muss sich von Obelix auslachen lassen und hat nicht immer wirklich Einfluss auf die Geschichte.... das scheint eine neue Entwicklung zu sein. Aber generell muss das nicht unbedingt schlecht sein - es macht Asterix ein wenig menschlicher. Und der etwas ironische Blick auf den ehemals perfekten Helden ist ja in Comics allgemein noch nicht mal eine so neue Entwicklung, das gibt es schon seit den 80ern ..... nur bei Uderzo bislang eben undenkbar. Bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt.Erik hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 15:17... wenn der Sieg des römischen Wagens nicht durch irgendeinen guten Einfall von Asterix verhindert wird, sondern zufällig durch ein Schlagloch kurz vor der Ziellinie. Die Gallier sind ... auf Fügungen angewiesen, auf die sie keinen Einfluss nehmen können...
Sehe ich exakt so. Dafür, dass das Album groß als eine Reise zu den italienischen Völkern angekündigt war, kommen sie irgendwie ziemlich kurz.Christian hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 22:49 Italien II: in den Vorankündigungen wurde mir (vor allem durch die schmucke Karte - wo ist die geblieben?) weisgemacht, dass die geschichte im Spannungsfeld Rom <-> Rest von Italien spielen würde. Das ist nicht der Fall, ich bin enttäuscht. Cäsars Beschwörung der Einheit Italiens (die es daher nicht gibt) und die aufständischen Umbrier machen das nicht wett.
Die "Karte" ist da - nur ist sie die von Italien, und in die Handlung eingebautMichael_S. hat geschrieben: ↑19. Oktober 2017 22:19 Dass vorne die Karte und die Vorstellung der Gallier fehlt, geht meines Erachtens allerdings gar nicht! Das ist, als wenn die Tagesschau ohne den Gong beginnt oder ein Länderspiel ohne Nationalhymnen. Wer auch immer das entschieden hat, es war eine schlechte Entscheidung.
Nee, ganz im Ernst, schaut mal auf Conrads handschriftliche Seitenzahlen. Die Italienkarte ist NICHT mitnummeriert. Das deutet für mich drauf hin, dass vielleicht angedacht war, sie anstelle der Gallienkarte ganz nach vorne zu stellen - wie bei "Korsika". Der Einbau in die Handlung schien dann aber vielleicht die bessere Idee - immerhin erlaubt diese Strategie Ferri eine Extra-Seite Handlung; er hat sich ja (im SZ-Interview war das, glaube ich) schon darüber beschwert, dass ihm die vorgegebene Seitenzahl von 44 Seiten eigentlich zu gering ist.
Ad Seewirt/Pepe: Ob die beiden vorkommen, kann ich nicht sagen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, Claudius Überflus als Zuschauer gesehen zu haben. Hab den Band jetzt nicht da, aber das war entweder in der Szene, wo sie bei Rom vorbeikommen, oder ganz am Ende beim Zieleinlauf.
Timur Vermes.... ist das nicht der Mann, der eine schon damals halb totgeprügelte, 15 Jahre alte Comic-Idee von Walter Moers wieder aus der Versenkung geholt und daraus einen ROMAN gemacht hat? Was will der uns über Asterix sagen?idemix hat geschrieben: ↑20. Oktober 2017 09:45 Zum SPON-Verriss möchte ich nur eines bemerken:
Es sollte sich jeder selbst eine Meinung über die Seriosität, Urteilsfähigkeit und Glaubwürdigkeit eines Kritikers bilden, der sich gleich einleitend damit brüstet, die bisherigen Conrad/Ferri Werke niemals gelesen zu haben.
Re: Eure Meinung zum neuen Band
Nachtrag zu den Markomannen:
Hat jemand verstanden, auf welches moderne Volk die Markomannen anspielen sollen?
Hat jemand verstanden, auf welches moderne Volk die Markomannen anspielen sollen?
- Bayern? Darauf würde "Gaudi" etc. verweisen. Aber Bayern sind doch nicht typischwerweise blond, und die Namen auf -an würden auch nicht passen, oder übersehe ich da was.
- Dänen? Das würde zu blond, eventuell zu -an und den germanischen Gottheiten passen. Aber die MArkomannen haben nix mit Dänermark zu tun, und Dänen bauen auch keine Autos...?
- Tschechen? Immerhin waren die Markomannen wohl lange in Böhmen ansässig, wenn ich die Wikipedia richtig überflogen habe. Aber passt da das -an? Und der Rest?
- Schwaben? Da passen die Autos und die Markomannen (immerhin ein suebischer Volksstamm, und die Schwaben haben ihren Namen von den Sueben.) Aber nochmal: Warum -an? Und bei Schwaben hätte man doch in der deutschen Version konkreter werden können, z.B mit Dialekt. (Oder hat sich da etwa jemand beim Stuttgarter Ehapa-Verlag auf den Schlips getreten gefühlt und heimlich den Bezug geändert, weil das die Bösewichte sind?)
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- AsterIX Druid
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Re: Eure Meinung zum neuen Band
So, habe nun den Band auch dreimal gelesen.
Dass die Gallienkarte und die Heldenvorstellungsseite fehlen, finde ich überhaupt nicht störend. Uns ist ja ohnehin längst klar, dass nicht alle Geschichten im Jahr 50 v. Chr. spielen (können). Dieses Fehlen nehme ich gerne für eine längere Geschichte in Kauf. Denn (Entschuldigung, wenn ich um Verzeihung bitte) sie ist nicht 44, sondern 45 Seiten lang. Sie endet auf Seite 46, beginnt jedoch nicht auf Seite 1, sondern auf der nächsten Seite: ergo 45 Seiten.
Ansonsten ist den bisherigen Rezensionen nicht mehr viel hinzuzufügen. Nach dem dritten Lese-Durchgang hat mir der Band jedenfalls besser gefallen, als nach den ersten beiden Malen. Sehr schöne Zeichnungen, viele wirklich witzige Gags, etwas zu wenig Landestypisches für meinen Geschmack. Landschaftlich fand ich die Darstellung des Golfs von Neapel (Seite 40, letztes Bild) sehr gelungen; von Derartigem hätte ich gerne mehr gehabt. Der Vesuv war früher wesentlich höher als heute, ob der Krater jedoch so klein war, dass die von Obelix zurück geschleuderte Vulkanbombe ihn "zubimst" wage ich zu bezweifeln. Auch finde ich es etwas unglaubwürdig, dass Obelix der Region damit eine Ruhepause verschaffen soll. Aber das fällt wohl unter künstlerische Freiheit.
Was mir sehr gut gefällt, ist, dass einige neue Völker eingeführt werden. Außerdem, dass die Alltagswelt der Gallier etwas ausgebaut wird und neue Berufe wie der des "Zahnbrechers" eingeführt werden. Vermutlich hat Methusalix erst auf der Cebit Zahnschmerzen bekommen, da er sich sonst sicher von Miraculix im Dorf hätte behandeln lassen. Miraculix ist so gelehrt, dass er sicher auch einen Zahn ziehen kann. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Methusalix nichts von seiner Würde einbüsst in diesem Band.
Fazit: kein typischer Reiseband, da Italien mehr als "Kulisse", denn als "Schauplatz" dient. Kein herausragender, aber doch befriedigender Band. Möglicherweise werde ich meine Meinung noch ändern bzw. ausdifferenzieren, wenn ich den Band noch öfter gelesen haben werde.
Dass die Gallienkarte und die Heldenvorstellungsseite fehlen, finde ich überhaupt nicht störend. Uns ist ja ohnehin längst klar, dass nicht alle Geschichten im Jahr 50 v. Chr. spielen (können). Dieses Fehlen nehme ich gerne für eine längere Geschichte in Kauf. Denn (Entschuldigung, wenn ich um Verzeihung bitte) sie ist nicht 44, sondern 45 Seiten lang. Sie endet auf Seite 46, beginnt jedoch nicht auf Seite 1, sondern auf der nächsten Seite: ergo 45 Seiten.
Ansonsten ist den bisherigen Rezensionen nicht mehr viel hinzuzufügen. Nach dem dritten Lese-Durchgang hat mir der Band jedenfalls besser gefallen, als nach den ersten beiden Malen. Sehr schöne Zeichnungen, viele wirklich witzige Gags, etwas zu wenig Landestypisches für meinen Geschmack. Landschaftlich fand ich die Darstellung des Golfs von Neapel (Seite 40, letztes Bild) sehr gelungen; von Derartigem hätte ich gerne mehr gehabt. Der Vesuv war früher wesentlich höher als heute, ob der Krater jedoch so klein war, dass die von Obelix zurück geschleuderte Vulkanbombe ihn "zubimst" wage ich zu bezweifeln. Auch finde ich es etwas unglaubwürdig, dass Obelix der Region damit eine Ruhepause verschaffen soll. Aber das fällt wohl unter künstlerische Freiheit.
Was mir sehr gut gefällt, ist, dass einige neue Völker eingeführt werden. Außerdem, dass die Alltagswelt der Gallier etwas ausgebaut wird und neue Berufe wie der des "Zahnbrechers" eingeführt werden. Vermutlich hat Methusalix erst auf der Cebit Zahnschmerzen bekommen, da er sich sonst sicher von Miraculix im Dorf hätte behandeln lassen. Miraculix ist so gelehrt, dass er sicher auch einen Zahn ziehen kann. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Methusalix nichts von seiner Würde einbüsst in diesem Band.
Fazit: kein typischer Reiseband, da Italien mehr als "Kulisse", denn als "Schauplatz" dient. Kein herausragender, aber doch befriedigender Band. Möglicherweise werde ich meine Meinung noch ändern bzw. ausdifferenzieren, wenn ich den Band noch öfter gelesen haben werde.
Zuletzt geändert von Terraix am 20. Oktober 2017 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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