Comedix hat geschrieben: ↑15. April 2020 21:28
Naja, wer will bestimmen, was gesendet wird? Mein Ding sind Schlagershows oder halbe Tage mit Wintersport auch nicht, aber es gibt eben genügend Menschen, die das sehen wollen. Deshalb ergäbe es für mich keinen Sinn über Inhalte zu debattieren. Aber Dopplungen müssen nun wirklich nicht sein. Reicht es nicht, wenn die ARD über bestimmte Ereignisse berichtet und das ZDF über andere? Müssen beide Sender verschiedene Korrespondenten für identische Krisengebiete haben? Müssen beide unterschiedliche Angestellte haben, jeweils im Wechsel über die gleichen Sportereignisse berichten?
Die Rechnung hinkt m. E. ein wenig. Verglichen mit den Kosten für Übertragungsrechte an einem sportlichen Großereignis kostet ein Korresponden nicht viel. Da kommt es nicht so drauf an, ob nun ein oder zwei öffentlich-rechtliche Korrespondenten samt Team vor Ort sind (zumal die dort ja durchaus unterschiedlichen Dingen nachgehen können und somit ein umfassenderes Bild liefern als einer alleine). Und bei Großveranstaltungen wie einer Fußball-WM oder den Olympischen Spielen braucht es ohnehin große Teams, die im Wechsel berichten, da niemand drei Wochen lang sieben Tage pro Woche durcharbeiten kann. Da spart es also auch eher wenig Kosten, wenn diese wechselnden Teams vom selben Sender sind und nicht von zwei verschiedenen.
Ich finde daher eine Debatte über Inhalte schon richtig - und stelle durchaus die Frage, ob eine kostspielige Live-Berichterstattung im TV von z. B. sportlichen Großereignissen wirklich durch den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks abgedeckt ist. Ist dem öffentlichen Interesse an diesen Ereignissen wirklich substanziell weniger gedient, wenn "nur" im Radio live berichtet wird und es Bewegtbilder "nur" als Zusammenfassung gibt? Und ist das öffentliche Interesse wirklich so groß, dass
alle sowas finanzieren müssen, auch wenn es nur
viele nutzen, von denen wiederum
einige zweifellos in der Lage sind, es über Bezahlsender selbst zu finanzieren? Wenn ein Verzicht auf solche Angebote am Ende zwei Euro im Monat spart oder es ermöglicht, mehr Menschen einfacher eine Beitragsbefreiung zu gewähren, hat sich die Debatte m. E. gelohnt - auch wenn es mir persönlich auf zwei Euro nicht ankommt. Für mich persönlich stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis im Moment schon.