Allerdings! In den USA dürfte man wesentlich weniger Kenntnisse über Europa, Kultur und Geschichte erwarten. Dass Asterix dort nicht funktioniert, das wundert mich nicht. Nein, die englische Version, die ich habe, die ist für den britischen Markt, da wird Colour mit u geschrieben. Für Adriana Hunter ist es der fünfte Band. Die früheren wurden von Anthea Bell und Derek Hockridge zusammen übersetzt. Absolut genial, wenn es darum geht Wortspiele, Anspielungen und Namen zu übertragen. Beispiel: die beiden Legionäre Sendervictorius und Appianglorius, nach zwei Zeilen aus "God Save The Queen". Amerikanischer und britischer Humor sind unterschiedlich, und Asterix passt besser ins UK. Aber bei jedem Original-Witz muss man sich überlegen, ob ihn die Leserschaft versteht, wenn man ihn wörtlich übersetzt. Und da ist Asterix äußerst schwierig. Hut ab vor allen Übersetzern, das ist keine leichte Aufgabe!WeissNix hat geschrieben: 25. Oktober 2025 19:59Sollte es sich bei der Übersetzerin um die in Richtung amerikanisches und nicht britisches Englisch handeln, so schiene mir eine solche Annahme durchaus berechtigtasdert hat geschrieben: 25. Oktober 2025 18:46 Offenbar ging die Übersetzerin davon aus, dass Vasco de Gama der Leserschaft nicht so bekannt ist. Schade, ich halte das für eine verpasste Gelegenheit.![]()
Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Das selbe Thema haben wir in der deutschen Übersetzung auch:asdert hat geschrieben: 25. Oktober 2025 18:46Die englische Übersetzerin hat übrigens alle Anspielungen auf Vasco de Gama und seine Entdeckungen herausgelassen, stattdessen gibt es Anspielungen auf die kanadische Sängerin Nelly Furtado, deren Eltern aus Portugal kamen. Gama heißt in der englischen Version Nellia und ihre Bar "Deli Furtado". Offenbar ging die Übersetzerin davon aus, dass Vasco de Gama der Leserschaft nicht so bekannt ist. Schade, ich halte das für eine verpasste Gelegenheit.
Als kennte der deutsche Leser keinen Twingo. Das erinnert leider an den TGV, der zum ICE übersetzt wird.
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jaap_toorenaar
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essao
vielleicht eine dumme Frage: was hat Esso mit Portugal zu tun? Mein Handy sagt mir nicht nur, dass die Firma aus Amerika stammt, aber auch, dass es Esso in Portugal nicht gibt...
Jaap
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jaap_toorenaar
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Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
zum fr. Namen Calvicix (r0,4): calvicie bedeutet Kahlheit!
Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Hallo,
versteht eigentlich irgendjemand die letzten beiden Panels auf Seite 15? Ich überlege seit dem ersten Lesen, ob da ein Witz drinsteckt bzw. drinstecken sollte, der sich mir noch nicht erschlossen hat.
Obelix äußert in Bezug auf Mandarfjanix und Flottebines Ausführungen zum Thema Rente, dass er nicht verstehe, welche soziale Errungenschaft totgeschlagen werde. Asterix wimmelt ab, das verstehe niemand. Obelix wiederholt dann "Wenn das niemand versteht ...".
Damit endet die Szene. Aber was wollen Asterix und Obelix uns damit sagen? Wo ist die Pointe? Oder ist das eventuell eine nicht übersetzbare Anspielung auf die aktuelle Diskussion um die französische Rentenreform?
Gruß
Erik
versteht eigentlich irgendjemand die letzten beiden Panels auf Seite 15? Ich überlege seit dem ersten Lesen, ob da ein Witz drinsteckt bzw. drinstecken sollte, der sich mir noch nicht erschlossen hat.
Obelix äußert in Bezug auf Mandarfjanix und Flottebines Ausführungen zum Thema Rente, dass er nicht verstehe, welche soziale Errungenschaft totgeschlagen werde. Asterix wimmelt ab, das verstehe niemand. Obelix wiederholt dann "Wenn das niemand versteht ...".
Damit endet die Szene. Aber was wollen Asterix und Obelix uns damit sagen? Wo ist die Pointe? Oder ist das eventuell eine nicht übersetzbare Anspielung auf die aktuelle Diskussion um die französische Rentenreform?
Gruß
Erik
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jaap_toorenaar
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Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Erik,
ich werde mal nachfragen bei der ndl. Uebersetzerin, die mir fuer Fragen offen steht. Meine Frage; soll der Name Caperes 40,4
Kapiers(t du?) heissen auf deutsch?
ich werde mal nachfragen bei der ndl. Uebersetzerin, die mir fuer Fragen offen steht. Meine Frage; soll der Name Caperes 40,4
Kapiers(t du?) heissen auf deutsch?
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Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Der Frage schließe ich mich an. Bin ich heute beim Lesen auch wieder drüber gestolpert. Ich habe es mir bisher so erklärt, dass man im Kopf den Satz vervollständigen kann zu "... dann kann man eine lautstarke Meinung auch einfach mal ignorieren" (im Gegensatz zu einem sie Obelix-typisch mit "Die spinnen, die ..." zu kommentieren), was die Autoren hier ja auch genau tun, indem sie die Szene einfach auslaufen lassen und keine Pointe einbauen. Ob diese Interpretation passt und intendiert ist, weiß ich nicht - aber sympathisch ist sie mir. So mache ich es nämlich in diesem und anderen Foren auch, dass ich nicht alles kommentiere, auch wenn es lautstark polternd eine andere Meinung als meine vertritt.Erik hat geschrieben: Gestern 10:43 Obelix äußert in Bezug auf Mandarfjanix und Flottebines Ausführungen zum Thema Rente, dass er nicht verstehe, welche soziale Errungenschaft totgeschlagen werde. Asterix wimmelt ab, das verstehe niemand. Obelix wiederholt dann "Wenn das niemand versteht ...".
Damit endet die Szene. Aber was wollen Asterix und Obelix uns damit sagen? Wo ist die Pointe? Oder ist das eventuell eine nicht übersetzbare Anspielung auf die aktuelle Diskussion um die französische Rentenreform?
Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Hallo,
Gruß
Erik
der Name heißt in der deutschen Übersetzung Capieres. Und es könnte den Imperativ "Kapier es!" oder eine verkürzte Form von "(Ich) kapier(e) es." meinen.jaap_toorenaar hat geschrieben: Gestern 10:50Meine Frage; soll der Name Caperes 40,4
Kapiers(t du?) heissen auf deutsch?
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Im Original heißt es dort (Trabantenstadt) tatsächlich auch "Lusitanien", also als "Lusitanier" insoweit richtig übersetzt. Wie ist es heute, "Lusitain" (-> Lusitaner) oder noch/wieder "Lusitanien" (-> Lusitanier)?Erik hat geschrieben: 24. Oktober 2025 21:52In "Trabantenstadt" hieß es noch Lusitanier (Seite 10 vorletztes Bild z. B.), hier heißt es plötzlich Lusitaner.
(Das Thema Belger vs. Belgier hatten wir ja auch schon einmal.)
Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Obelix übt sich als Lusitanier recht erfolgreich im Lusitanischen - spricht allerdings einen deutlichen Akzent (oã statt ão)?
Ist das im Original oder anderen euch zur Verfügung stehenden Sprachen auch drin? Der finnische Obelix scheint akzentfrei zu reden. https://storyhouseegmont.fi/tuotteet/as ... itaniassa/
Ist das im Original oder anderen euch zur Verfügung stehenden Sprachen auch drin? Der finnische Obelix scheint akzentfrei zu reden. https://storyhouseegmont.fi/tuotteet/as ... itaniassa/
Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Auf Französisch spricht Obelix korrekt "ão", aber an den falschen Stellen. Korrekt wäre, "-tion" durch "ção" zu ersetzen. Asterix macht das richtig, Obelix setzt sein "ão" beliebig ans Wortende.Christian hat geschrieben: Gestern 20:55 Obelix übt sich als Lusitanier recht erfolgreich im Lusitanischen - spricht allerdings einen deutlichen Akzent (oã statt ão)?
Ist das im Original oder anderen euch zur Verfügung stehenden Sprachen auch drin? Der finnische Obelix scheint akzentfrei zu reden. https://storyhouseegmont.fi/tuotteet/as ... itaniassa/
Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Wundert mich nicht, Finnisch gilt ja auch als eine der komplexesten Sprachen der Welt... dort wird Sprachkompetenz in die Wiege gelegt
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Auf (britischem) Englisch spricht Obelix korrekt lusitanisch.Christian hat geschrieben: Gestern 20:55 Obelix übt sich als Lusitanier recht erfolgreich im Lusitanischen - spricht allerdings einen deutlichen Akzent (oã statt ão)?
Ist das im Original oder anderen euch zur Verfügung stehenden Sprachen auch drin? Der finnische Obelix scheint akzentfrei zu reden. https://storyhouseegmont.fi/tuotteet/as ... itaniassa/
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Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Hallo
Das Thema mit der sozialen Errungenschaft könnte sich auf das französische Rentensystem beziehen. Immerhin ist gerade die vierte Regierung Macron gerade daran zerbrochen, also vor nicht allzu langer Zeit. Und in Frankreich versteht tatsächlich kaum jemand, wo eigentlich das Problem liegt - auch wenn kaum jemand will, dass die Arbeitszeit auf für deutsche Verhältnisse noch sehr bescheidene 65 Jahre hochgehoben wird.
Das Thema mit der sozialen Errungenschaft könnte sich auf das französische Rentensystem beziehen. Immerhin ist gerade die vierte Regierung Macron gerade daran zerbrochen, also vor nicht allzu langer Zeit. Und in Frankreich versteht tatsächlich kaum jemand, wo eigentlich das Problem liegt - auch wenn kaum jemand will, dass die Arbeitszeit auf für deutsche Verhältnisse noch sehr bescheidene 65 Jahre hochgehoben wird.
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
Re: Anspielungen und Sprachspiele (keine Karikaturen)
Soweit ich das verstanden habe, kann man in Frankreich nur dann (abschlagsfrei) in Rente gehen, wenn man eine gewisse Zahl an Beitragsjahren gearbeitet hat - will heissen, dass nur die Franzosen früher als zB in Deutschlabnd (abschlagsfrei) in Rente gehen können, die sehr früh im Berufsleben gestanden haben. Eine starre Altersgrenze wie in Deutschland gibt es bislang nicht, es kommt einzig auf die Beitragsjahre an. Also nicht die Akademiker, sondern eher die, die dann auch lange und hart gearbeitet haben. Und genau das soll, wie ich es verstanden habe, in Frankreich jetzt abgeschafft und eine starre Altersgrenzen eingeführt werden, vor deren Erreichen man sich nur unter inkaufnahme von Abschlägen verrenten lassen kann, auch wenn man die Beitragsjahre ansonsten voll hätte. Und das ist halt für die Betroffenen ein Problem, das aber viele andere nicht betrifft, für die sich faktisch gar nichts ändert und die deshalb diese Diskussion nicht verstehen (wollen).Iwan hat geschrieben: Gestern 22:25 Und in Frankreich versteht tatsächlich kaum jemand, wo eigentlich das Problem liegt - auch wenn kaum jemand will, dass die Arbeitszeit auf für deutsche Verhältnisse noch sehr bescheidene 65 Jahre hochgehoben wird.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
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