Spielzeug der Kinder im Dorf

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Aktuar
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Spielzeug der Kinder im Dorf

Beitrag: # 12562Beitrag Aktuar »

ich weiß nicht, ob wir das Thema Spielzeug schon hatten. In Sichel und Normannen spielt jeweils ein Kind Ritter auf einem Steckenpferd. Obwohl das Dorf offensichtlich überhaupt keine berittenen Krieger kennt. Allerdings waren die Gallier wohl auch im Kampf beritten.
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Comedix
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Beitrag: # 12563Beitrag Comedix »

Nun, da gibt es ja den kleinen Holzhund, den Obelix hinter sich her zieht, als er als Kind in den Zaubertrank plumpst:

Bild
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idemix
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Beitrag: # 12564Beitrag idemix »

Nachdem ja einige Male berittene Römer vorkommen, z.B. sieht man Cäsar häufig hoch zu Rosse, auch in Dorfnähe, kann man schon annehmen, dass die Kinder schon mal einen berittenen Römer gesehen haben, auch wenn vielleicht noch nicht vor "Sichel".
Andererseits haben sicherlich ihre Väter häufig von ihren Kämpfen gegen die Römer erzählt... vielleicht gar von der Schlacht von Gergovia. Gewiss gab es auch da schon berittene römische Offiziere oder Eliteeinheiten. Diesen Erzählungen haben die Kinder wahrscheinlich aufmerksam gelauscht. Ich würde mir das so erklären und empfinde dies nicht als Anachronismus.
:idefix: wuff! wuff! JAUL? JÅUL! GRRRØØØÅÅRRR! :wuff:

Und so was schimpft sich Lyriker!
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Erik
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Beitrag: # 12566Beitrag Erik »

Hallo,
idemix hat geschrieben:Nachdem ja einige Male berittene Römer vorkommen, [...] kann man schon annehmen, dass die Kinder schon mal einen berittenen Römer gesehen haben
ja, genau das denke ich auch. Eine ganze berittene Patrouille in Dorfnähe kommt etwa in Odyssee vor. Warum sollte es das nicht auch schon vor Sichel gegeben haben.

Zudem scheint es mir naheliegend, daß der Gallier zu Pferde in Streit, den Michael in der dieser Diskussion vorangehenden Quizrunde genannt hat, durchaus ein berittener Kämpfer sein soll. Zwar stimmt es, daß das Schild ein wenig klein dafür ist. Insbesondere die Bewaffnung mit einer Lanze - für die Dorf-Gallier eher unüblich - scheint mir aber dennoch hierfür zu sprechen.

Insofern stimme ich idemix in diesem Punkte zu und sehe hier ebenfalls keinen Widerspruch.

Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
ichweißnix
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Beitrag: # 12572Beitrag ichweißnix »

Hallo Ihrs,

ich hab mal ganz tief in die Geschichtskiste gegriffen und hätt' folgendes beizutragen.
Bei den ersten beiden punischen Kriegen (gegen Karthago 216 v. Ch. und Hannibal 201 v. Ch.) setzten beide Seiten schon Kavallerie ein.
Sowohl die Römer als auch die Karthager.
Die Karthager hatten Reiterei aus Spanien und ihren gallischen Verbündeten.
Die römische Reiterei war relativ schlecht wodurch diese hauptsächlich durch Bundgenossen der Römer gestellt wurde.
Diese waren ja auch oft gallische Stämme.
Die Reitereien hatten eine Stärke zwischen 1000 und bis zu 6000 Mann. Somit waren sie recht zahlreich und nicht selten.

Auch die Goten waren beim Einfall in Rom zu Pferd unterwegs.

Reiter waren also nicht so selten und ich denke, so werden auch die Kinder gerne mal einen Kämpfer zu Pferd gesehen haben.

In wie weit das vorher in den Bänden bedacht oder nur zufällig als kleine Eigenheit eingebaut wurde, weiß net :)
Ich denke aber mal das wird so ein Mischmasch aus Witz über Kinderspiele und Geschichtswissen sein.

Gruß
*ichweißnix*

PS: Was die allgemeine Bewaffnung der Vorbilder betrifft, wollt ich noch kurz anmerken, falls es wen interessiert:
Der gemeine Römer war in 4 Gruppen gegliedert.
Hastati und Principes: volle Rüstung ein Schwert und 2 Pilen (Wurfspieße)
Triarii: ältere Kämpfer mit einem langen Speer (über 2m) statt Pilen
Velites: Schützen mit Wurfspießen und kleinem Schild

Bei den Galliern gab es das lange Hiebschwert und das kurze Hiebmesser. Später wurde das "gladius" abgekupfert. Neben dem Holzschild war weiterhin das Frame, eine 2m Lanze mit Eisenspitze verbreitet. Als Waffe des "kleinen Mannes" galt die Keule und die Axt.
Lange Lanzen waren also sehr beliebt, vor allem bei der Palisadenverteidigung und nicht nur auf Pferden :)
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