Limes?

[youri2000]

Hallo zusammen!

Ich war mir eigentlich immer sicher, dass in irgendwelchen Asterix-Bänden das
Wort "Limes" verwendet wird.
Das wäre auch wirklich toll, weil ich einen solchen Auszug nämlich dringend gebrauchen könnte.
Nun hat mir aber die Suche auf dieser Seite keine Stelle in einem Asterix genannt, bzw. keinen
Treffer.

Kann es sein, dass es dergleichen gar nicht gibt?

Für eine Info von Euch Experten wäre ich dankbar :-)

Lieben Gruß,
Andrea.

[Carsten]

Hallo Andrea,

in dem, was wir heutzutage als Asterix kennen, kommt der Limes nicht vor. Weder wörtlich noch als bildliche Anspielung.

Aber bevor Asterix hier in Deutschland zu Asterix wurde, hatte er in Lupo Modern seinen ersten Auftritt als der Westgote "Siggi". Aus dem gallischen Dorf wurde Bonnhalla am Rhein ...

Und auf der ersten Seite von "Siggi der Unverwüstliche" (das ist "Asterix der Gallier") wird aus der Gallienkarte in Bild vier eine Germanienkarte. Der Text dazu lautet: "West-Germanien war ganz besetzt und mit einer Mauer* umfriedet". Und die Fußnote dazu: "* Damals noch schlicht Limes genannt."

Ob Du aber tatsächlich diese Textstelle aus diesem unsäglichen deutschen Ur-Asterix von 1966 im Kopf hattest, kann ich Dir nicht sagen ...

Viele Grüße
Carsten

[Iwan]

Ja, 1966 war eben die Mauer noch was Neues und ein Skandal, später hat man sich dran gewöhnt :)

I.

[Erik]

Hallo,

der sehr fachmännischen und korrekten Antwort von Carsten möchte ich nur noch zweierlei hinzufügen:

Zunächst wäre eine Erwähnung des Limes ein starker Anachronismus, da die Asterix-Abenteuer um 50 v.Chr. spielen, der Limes aber erst nach Chr. errichtet wurde. Zwar gibt es auch eine Reihe von Anachronismen in den Asterix-Bänden, aber jedenfalls ist die Abwesenheit einer Anspielung auf den Limes in der heutigen Asterix-Übersetzung nicht weiter überraschend.

Allerdings - und das ist meine zweite Hinzufügung - wird die gallisch-germanische Grenze tatsächlich (humoristisch, nicht historisch korrekt) in Asterix und die Goten dargestellt. Sie erscheint dort als lange gestrichelte Linie, die eine Schneide durch den Wald zieht, nicht aber als Schutzwall.

Gruß
Erik

[Gast]

Hallo und danke erstmal für die schnellen Antworten!

Das ist ja mal blöd. Siggi der Unverwüstliche erscheint mir ein bisschen zu
politisch für 'ne sechste Klasse ;-), vor allem, wenn es "nur" um den Limes
gehen soll. Und - nein, ich hatte ihn sicher nicht im Kopf.

Danke auch an Erik für den Hinweis - da ich aber *Schande* nicht wusste, dass
der gute Asterix 50 v. sein Wesen trieb, hielt ich es durchaus für möglich.

*grumpf*

Danke in jedem Fall!

Liebe Grüße,
Andrea.

[Erik]

Hallo,

Siggi der Unverwüstliche erscheint mir ein bisschen zu
politisch für 'ne sechste Klasse ,

nun, ob ich eine Szene aus dieser insgesamt nicht unproblematischen Asterix-Fassung ausgerechnet in den Schulunterricht einbringen würde, weiß ich nicht. Aber jedenfalls ist es ein verbreiteter Irrglaube, daß alle Siggi und Babarras Geschichten in hohem Maße politisch seien. Das wird auch in der einschlägigen Litertur allzu häufig pauschal so dargestellt.

Indessen trifft es eigentlich nur auf "Siggi und die goldene Sichel" (die erste erschienene Geschichte) und "Siggi und die Ostgoten" zu (aus denen auch nahezu alle angegriffenen Beispielsszenen stammen). Die Geschichten "Kampf um Rom" und "Siggi und der Unverwüstliche" hingegen beinhalten kaum beanstandenswerte Textstellen. Zwar mag die Übersetzung deutlich freier sein, als das heute so der Fall ist. Nichtsdestotrotz bleiben die Texte dort in einem im wesentlichen unpolitisch-humoristischen Bereich.

Gruß
Erik

[Aktuar]

Zu berücksichtigen ist jedenfalls, dass in Tour und Graben natürlich auch Anspielungen auf das Thema Mauer beinhalten. In beiden Fällen im Unterschied zur Staatsgrenze West aber in Übereinstimmung mit dem Limes um die Barbaren (oder die vermeintlichen in Graben) zurückzuhalten.