Hallo c5maier,
c5maier hat geschrieben:Wer gibt dem Thomas Langmann denn nur Geld für so was?
ich nehme mal an, Herr Langmann ist selbst recht begütert. Immerhin ist er ja der Sohn des verstorbenen Claude Berri.
c5maier hat geschrieben:Ich mag Realfilme durchaus, nur als Umsetzung von gezeichneten Figuren ist es nicht gerade schlüssig.
Die Bezeichnung Realfilm drückt ja gerade aus, daß etwas an sich nicht Reales in einem Film mit realen Darstellern umgesetz wird. Wenn Du also meinst, Comicfiguren könne man schlechthin nicht schlüssig mit echten Schauspielern darstellen, magst Du Realfilme wohl im allgemein nicht. Es sei denn, man wollte den Begriff auf jeden Film mit realen Schauspielern ausweiten.
Tatsächlich lassen sich aber viele Comics recht gut in Realfilmen umsetzen, manche sind sogar extra dafür erdacht worden. Das trifft nur eben eher auf die im realistischen Stil gezeichneten Comics zu und auf solche, die eher eine ernstere Abenteurhandlung haben. Ob man Asterix wirklich getreu umsetzen könnte, bin ich mir nicht sicher. Ich bin mir nur sicher, daß es bis heute noch nicht gelungen ist.
c5maier hat geschrieben:Zudem zieht die Vorstellung, dass Filme um so besser seien, je mehr sie kosten, einfach nicht, wie "Bienvenue chez les Ch'tis" wieder mal bewiesen hat.
Jein, ein großes Budget kann tatsächlich hilfreich für einen guten Film sein. Bei Großproduktionen, wie Star Wars oder Herr der Ringe war eigentlich schon vorher klar, daß es riesige Erolge würden. Das hängt auch damit zusammen, daß nahezu unbegrenzte (oder jedenfalls enorme) geldliche Mittel zur Verfügung standen. So leistet es sich Hollywood etwa teilweise für einen geplanten Film, viele Drehbücher schreiben zu lassen und nur das beste zu verfilmen (die anderen Autoren wollen allerdings auch bezahlt werden). Daß Erfolg unabhängig vom Budget sei, will ich nicht sagen (hast Du auch nicht, ich weiß). Allerdings kommt es in der Tat immer darauf an, wofür man das Geld einsetzt. Und gerade beim letzten Asterix-Film hatte ich den Eindruck, es wurde nicht an den richtigen Stellen eingesetzt... so etwa für viele computergenerierte Landschafts-Kamerafahrten oder für das Einkaufen einer Menge Sportstars, die überwiegend nur ein paar Mnuten überflüssigen Auftritts hatten.
c5maier hat geschrieben:Wenn man bedenkt, wie viele Animationsfilme man mit dem Budget von "Astérix aux jeux olympiques" hätte drehen können, hätte die Einnahmeseite da möglicherweise doch deutlich besser ausgesehen.
Die Besucherzahlen von Realfilmen sind deutlich höher, als von Zeichentrickfilmen. Allerdings hätte man für das Budget von "Olympische Spiele" (92 Mio. $) fast 4x "Asterix und die Wikinger" (26 Mio. $) produzieren können.
c5maier hat geschrieben:Ich wünsche mir wirklich wieder einen (oder mehrere) Asterix-Animationsfilme, zumal mir der letzte, "Astérix et les Vikings" gut gefallen hat.
Auch wenn es kleinkariert klingt, möchte ich darauf hinweisen, daß "Asterix und die Wikinger" kein Animationsfilm ist, sondern ein Zeichentrickfilm. Animationsfilme sind diese ganz computergenerierten und 3D-mäßig gemachten Filme, wie Ice Age, Madagaskar, Toy Story etc.
Tatsächlich könnte ich es mir zumindest als Experiment vorstellen, daß man Asterix als Animationsfilm umsetzt, wenn das denn die Zukunft sein sollte und Zeichentrick sich nicht mehr rentiert. Klassischer 2D-Zeichentrick wäre mir zwar lieber, aber besser, als Realverfilmungen wären Animationsfilme wohl schon.
c5maier hat geschrieben:Ob "Tour de Gaule" nun der perfekte Stoff ist, wage ich zu bezweifeln, wenn man den Film gut international vermarkten will. Da ist ein universelles Thema besser geeignet.
Ja, das denke ich auch, denn
Tour de France ist (zusammen mit
Korsika) wohl der französischste aller Asterix-Bände. Aber vielleicht will man ja gar kein allzu breites Publikum. Mit Mission Kleopatra hat man sich auch in allererster Linie auf ein national französisches Publikum eingestellt - zwar nicht vom Thema her, aber vom Cast her eindeutig. Keine Hauptrolle ist mit einer anderen Nationalität besetzt.
c5maier hat geschrieben:Und wenn Asterix früher auch oft (fälschlich) als "reiner Kinderkram" angesehen wurde, so gibt es doch heutzutage automatisch eine große Zahl von (älteren) Erwachsenen, die Asterix positiv erinnern. Auch das sollte man bei einem Filmprojekt bedenken.
Naja, Asterix wird gerade heute wieder und zunehmend nur als Kinderkram angesehen. Jeder gibt gerne zu, mal Asterix gelesen zu haben als Kind. Aber heute noch Asterix zu lesen, steht vielfach eher für eine verpaßte Entwicklung und wird belächelt.
Und auch die Besucherzahlen lassen nicht unbedingt darauf schließen, daß heute eine große Begeisterung für Asterix-Zeichentrickfilme herrscht. Wenn ich mich recht entsinne, hatte der nur eine Woche vor Asterix gestartete Film "Ice Age 2" ca. 4x soviele Besucher in Deutschland, wie "Asterix und die Wikinger". Insofern kann ich verstehen, daß sich da so schnell nicht wieder jemand herantraut.
Gruß
Erik