Hallo Jolitorax,
Jolitorax hat geschrieben:aber Verträge können ja auch gelöst werden (!)..... oder Langmann lässt sich ausbezahlen...
Verträge dieser Art kann man üblicherweise
nur gegen Zahlung auflösen. Und ob Langmann dazu überhaupt bereit ist, steht in den Sternen.
Jolitorax hat geschrieben:Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Franzosen sich mit jemand anderem als Obelix (und auch Asterix) anfreunden werden.
Wie gesagt, sehe ich das bei Obelix ähnlich. Aber die Rolle des Asterix wurde schon einmal gewechselt. Da ist man jetzt sicherlich weniger festgelegt.
Jolitorax hat geschrieben:man will eigentlich auch Stars in diesen Rollen sehen, anders kann es glaube ich auch nicht funktionieren....
[...]
Ich sage es einfach mal so: ASTERIX BEI DEN BRITEN kann für mich nur mit Stars funktionieren.
Das sehe ich gänzlich anders. Persönlich finde ich Depardieu zu alt und vom Spielstil her auch teilweise (insb. im ersten Realfilm) zu melancholisch bzw. getragen. Clavier und Cornillac sind körperlich beide zu groß und ihr Spielstil ist ein wenig zu aggressiv... da nehmen sie sich meine ich nicht viel.
Ich finde schon, daß ein Film mit unverbrauchten Schauspielern, die noch keine eigenen "Starallüren" haben, sondern ganz die Rolle verkörpern, anstatt sie auf sich als Person (oder "Heiligtum") zu übertragen, durchaus gewinnen könnte. Daß solche Leute Talent mitbringen müssen ist klar. Aber wenn man mal in erfolgreiche Produktionen jenseits Frankreichs (wo sehr häufig Depardieu oder Reno mitspielen) schaut, sieht man, daß auch mit weitgehend unbekannten Gesichtern große Filmerfolge entstehen. Das gilt für den Herr der Ringe, für Star Wars, für Harry Potter u.a.
Wenn ich einen Asterix-Film sehe, dan will ich in erster Linie Asterix-Figuren sehen, nicht irgendwelche Stars.
Jolitorax hat geschrieben:und man will auch europäische Partner (Mitproduzenten) finden, seitens der Franzosen.....
Wahrscheinlich, ja. Allerdings war "Mission Kleropatra" ja ein rein französisches Produkt. Und auch bei "Olympische Spiele" waren nur ein paar Rollen mit Nicht-Franzosen besetzt. Was für den vierten Realfilm wirklich geplant wird, bleibt abzuwarten. Aber schon, daß "Asterix bei den Briten" geplant wird, spricht für eine gewisse internationale Ausrichtung.
Jolitorax hat geschrieben:Und Depardieu stand von Beginn an fest, die Rolle des Obelix zu spielen.
Er soll ja sogar Voraussetzung für Uderzo's O.K. zum ersten realfilm gewesen sein. Ein Nationalheiligtum spielt ein Nationalheiligtum...
Tja, ist wohl ein richtiger Kult um Depardieu. Daß er einen großen Teil seines Erfolges nicht dem französischen Film, sondern gerade Hollywood zu verdanken hat, verdrängt man dort gerne.
Jolitorax hat geschrieben:(Bereits im Jahr 1993 war eine Verfilmung der Comics im Gespräch, der deutsche Produzent Horst Wendlandt wollte neben Depardieu als Obelix gern Otto Waalkes als Asterix besetzt sehen, da waren aber die Franzosen dagegen.)
Das lese ich allerdings zum ersten Mal. Wo hast Du diese Information denn her? - Otto Waalkes wäre gewiß ganz der Falsche für diese Rolle gewesen. Sein Komik-Stil paßt nicht recht, würde ich meinen. Und er hat auch zuviel Eigen-Image, das er ständig einzubringen versucht wäre. Das mal ganz abgesehen davon, daß die Franzosen es
nie zulassen würden, daß die Rolle des Asterix mit einem Nicht-Franzosen besetzt wird.
Jolitorax hat geschrieben:Also Obelix IST Depardieu, inzwischen nicht mehr nur für die Franzosen. Alles andere wird wohl nicht von Erfolg gekrönt sein.
Naja, außerhalb Frankreichs würde ich mal bezweifeln, daß man da so festgelegt ist. Wohl dürfte es der Mehrheitsmeinung entsprechen, daß Depardieu einen guten Obelix gespielt hat. Festgelegt auf ihn ist man als Nicht-Franzose aber sicherlich eher weniger.
Und ob ein Erfolg wirklich von Depardieu als Obelix abhängt, bliebe auch abzuwarten. Wenn es ein guter Film wird, kann der auch das "Manko" (für die Franzosen!) eines anderen Obelix-Darstellers wett machen. Man kann eben im Kino nur sehen, was gezeigt wird. Und wenn das insgesamt gefällt, werden auch die Franzosen über den "Verlust" hinwegkommen.
Jolitorax hat geschrieben:Zumal man bei Asterix immer ein wenig Louis de Funès (ein Heiligtum in Frankreich) im Hinterkopf hatte, (da dieser bereits in den 60er Jahren den Wunsch äußerste, einmal Asterix spielen zu wollen) ...
... aber ohne Bart. Ja, so steht es im Filmbuch zum ersten Realfilm. Goscinny wollte nie einen Asterix-Realfilm. Das war wohl auch der Grund, daß es damals nicht zu dem Funès-Projekt gekommen ist.
Jolitorax hat geschrieben:Nicht nur das Drehbuch war (wie wir wissen) nicht besonders witzig, auch Clovis Cornillac sei nicht perfekt besetzt: zu groß, zu sportlich und neben dem 20 Jahre älteren Depardieu nicht passend.....
Der Film war schlecht, ja. Nicht nur als Asterix-Film (das waren alle 3 Realfilme... meiner Meinung nach), sondern nach allem, was ich (v.a. in Film-Foren im Internet) gelesen habe, auch als Komödie oder Klamaukfilm allgemein. Nur Herr Cornillac hatte da sicherlich nicht den größten Anteil dran. Zum einen hatte er kaum mehr, als eine Nebenrolle. Und zum anderen ist er nicht sonderlich viel größer, als Christian Clavier. Und sein Alter paßt besser zu dem Alter des Comic-Asterix, als das von Gérard Depardieu zu dem des Comic-Obelix ... also auch an dieser Differenz hat er nicht "schuld".
Jolitorax hat geschrieben:Mit "Asterix bei den Olympischen Spielen" waren Uderzo und Anne Goscinny letzendlich auch nicht zufrieden, was die Entscheidung für das jetzige Projekt noch verstärkte.
Das wurde aber doch nie verlautbart, oder? Würde mich wundern...
Jolitorax hat geschrieben:Eine weitere Verfilmung in den Händen von Langmann wäre wahrscheinlich in eine Action-Schiene geraten, was man auf alle Fälle verhindern wollte.
Ja, Langmann hat man sicher nicht mehr gewollt und auch ich meine, daß eine weitere Produktion von ihm nicht das Richtige gewesen wäre. Allerdings sollte man schon beachten, daß er
nur beim letzten Film selbst Regie geführt hat. Beim - von vielen so unglaublich hochgejubelten - "Mission Kleopatra" war er nur Produzent. Und auch bei diesem 4. Asterix-Realfilm hätte er nur Produzent sein wollen. Also, wer meint, daß der 2. Realfilm gut gelungen sei, kann Herrn Langmann als Produzenten nicht grundsätzlich ablehnen.
Ich selbst vermute aber, daß der Produzent immer auch gehörigen Einflucß auf das Werk hat und das u.a. deshalb alle 3 Asterix-Realfilme auf dieser Klamaukschiene gelandet sind, die die Comics nur wenig respektiert.
Jolitorax hat geschrieben:Auch auf Teefax würde ich gern jemanden wie Rowan Atkinson sehen wollen.
Nichts gegen Rowan Atkinson, ich habe die Mr. Bean-Serie durchaus gerne mal geschaut. Aber er hat mir auch schon wieder viel zu viel Eigengewicht. Ich glaube nicht, daß er sich einer Asterix-Figur unterordnen könnte, so daß am Ende diese und nicht er im Vordergerund steht.
Gruß
Erik