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Asterix bei den Olympischen Spielen

Frankreich, 2008

Inhalt | Kritik | Produktionsnotizen | Besetzung | Medien zum Film
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Steckbrief
Asterix bei den Olympischen Spielen Originaltitel: Astérix aux jeux olympiques
Produktion: La Petite Reine / Pathé-Renn Production / Tri Pictures / Sorolla Films / Constantin Film Produktion / Novo RPI, Édition Albert René
Regie: Frédéric Forestier und Thomas Langmann
Produzent: Jean Lou Monthieux, Léonard Glowinski
Co-Produzent: Thomas Langmann
Herstellungsleitung: Jean Marc Deschamps
Drehbuch: Olivier Dazat, Thomas Langmann, Alexandre Charlot und Franck Magnier
Nach einer Idee von: Goscinny und Uderzo
Kamera: Thierry Arbogast
Kostüme: Madeline Fontaine
Musik: Frédéric Talgorn
Ausstattung: Aline Bonetto
Schnitt: Yannick Kergoat
Ton: Michel Kharat, Jean Goudier, Jean-Paul Hurier, Marc Doisne

Darsteller:
Asterix: Clovis Cornillac
Obelix: Gérard Depardieu
Julius Cäsar: Alain Delon
Brutus: Benoît Poelvoorde
Redkeinstus (Brutus' rechte Hand): Michael Bully Herbig
Claudius Musculus: Jérôme Le Banner
Prinzessin Irina: Vanessa Hessler
Romantix: Stéphane Rousseau
Vielverdrus (Erfinder für Brutus): José Garcia
Troubadix: Franck Dubosc
Obstinatus (Zenturio der Leibwache Cäsars): Alexandre Astier
Majestix: Elric Thomas
Methusalix: Sim
Frau Methusalix: Adriana Karembeu
Miraculix: Jean-Pierre Cassel
Doktormabus (zahnloser Schöpfer von Erfindungen): Santiago Segura
Alpha (Richter in Olympia): Luca Bizzarri
Beta (Richter in Olympia): Paolo Kessisoglu
Omega (Richter in Olympia): Elie Semoun
König Aderlas (Vater von Irina): Bouli Lanners
Numerix: Stephane de Groodt
Humungus (Kämpfer von Brutus): Nathan Jones
Francix Lalannix (gallischer Barde): Francis Lalanne
ausserdem in Nebenrollen: Jamel Debbouze, Zinedine Zidane, Michael Schumacher, Basketballspieler Tony Parker, Jean Todt und die französische Tennisspielerin Amélie Mauresmo als Amelix

Filmstart: 31.01.2008

  • Übersicht der deutschen Synchronsprecher

    Deutsche Fassung

    • Erzähler: Friedrich Schoenfelder
    • Asterix: Michael Pan
    • Obelix: Manfred Lehmann
    • Romantix: Pascal Breuer
    • Prinzessin Irena: Dennenesch Zoude
    • Brutus: Ulrich Frank
    • Majestix: Hartmut Neugebauer
    • Troubadix: Benedikt Gutjan
    • Automatix: Ekkehardt Belle
    • Methusalix: Horst Sachtleben
    • Miraculix: Rüdiger Evers
    • Julius Cäsar: Thomas Fritsch
    • Aderlas: Hans Hohlbein
    • Alpha: Stefan Evertz
    • Beta: Steffen Wink
    • Omega: Thomas Darchinger
    • Doktormabus: Kai Taschner
    • Francix Lalannix: Jaron Löwenberg
    • Humungus: Tilo Schmitz
    • Jean Todt: Alexander Pelz
    • Madame Methusalix: Ranja Bonalana
    • Musculus: Ole Pfennig
    • Numerix: Bernd Vollbrecht
    • Numerobis: Bernhard Völger
    • Zinedine Zidanis: Valérien Ismaël
    • Obstinatus: Pierre Peters-Arnolds
    • Schumix: Michael Schumacher
    • Sportlehrer: Claus-Peter Damitz
    • Vielverdrus: Santiago Ziesmer
    • Redkeinstus: Michael Herbig


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Inhalt
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Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt… Ganz Gallien? Natürlich nicht! Der listige Krieger Asterix (Clovis Cornillac) und sein keinesfalls dicker, allerhöchstens "etwas fülliger" Freund Obelix (Gérard Depardieu) trotzen mit ihrem kleinen Dorf weiterhin den übermächtigen Besatzern. Das Leben ist einfach und heiter, eine stete Abfolge von Wildschweinjagden und kleineren Hauereien mit den Legionären aus den Römerlagern der Umgebung. Regelmäßig gekrönt von fröhlichen Dorffesten, bei denen allein der Gesang etwas zu kurz kommt. Und gelegentlich unterbrochen von großen Abenteuern.

Ihr neuestes Abenteuer führt die mutigen Gallier zu den Olympischen Spielen ins ferne Griechenland, und daran ist nicht etwa profaner sportlicher Ehrgeiz schuld. Der Grund, sich mit den Besten der Welt zu messen, ist weit romantischer: Liebe!

RomantixDie Liebe des jungen Romantix (Stéphane Rousseau) nämlich, der sich unsterblich in die liebreizende Prinzessin Irina (Vanessa Hessler) verguckt hat, die Tochter des Griechenkönigs Aderlas (Bouli Lanners). Was allerlei diplomatische Verwicklungen auslöst: Aderlas hat sein schönes Kind eigentlich für eine politische Zweckheirat vorgesehen. Sie soll keinen Geringeren heiraten als Brutus (Benoit Poelvoorde), den Adoptivsohn des mächtigen Julius Caesar (Alain Delon). Der machtgierige Fiesling hat zwar alle Hände voll zu tun, mit immer neuen tückischen Plänen seinen Vater vom Thron geradewegs ins Jenseits zu befördern. Dennoch ist er nicht bereit, sich die versprochene Braut von einem dahergelaufenen gallischen Jüngling ausspannen zu lassen. Leider wird ihm die naheliegendste Lösung - Vierteilen des Nebenbuhlers - durch einen listigen Schachzug Irinas verbaut: Sie verspricht ihre Hand demjenigen, der die Olympischen Spiele gewinnt.

So machen sich neben Delegationen aus dem gesamten Römischen Imperium auch die Gallier auf den Weg ins antike Olympia. Aus Rom tritt Brutus zum großen Kampf um Ruhm, Ehre und Irina an. Selbstverständlich ist auch Redkeinstus (Michael Bully Herbig), Brutus' rechte Hand, dabei. Immer ein Mann der Tat, in letzter Zeit allerdings kein Freund großer Worte mehr. Dazu Doktormabus (Santiago Segura), berühmt-berüchtigter Spezialist für allerlei chemische Verbindungen, die Menschen schneller und stärker machen. Oder tot. Außerdem eine Hundertschaft der besten Athleten des römischen Imperiums und natürlich die Leibwache unter dem bewährten Kommando des Zenturio Obstinatus (Alexandre Astier). Man weiß schließlich nie, was einen im Ausland erwartet.

Michael SchumacherRein zahlenmäßig müssten sich die gallischen Olympioniken also als die krassen Außenseiter dieser Spiele fühlen. Dass ihr Motto bei der Eröffnungsfeier trotzdem nicht "dabei sein ist alles!" lautet, liegt an dem Zaubertrank ihres Druiden Miraculix (Jean-Pierre Cassel), der ihnen zwar keine Flügel, aber immerhin unbesiegbare Kräfte verleiht. Genau dies jedoch sorgt bereits nach den ersten Disziplinen für einen olympischen Eklat: Nach einer Beschwerde der römischen Delegation müssen sich die gallischen Sportler dem gefürchteten "Käfer-Doping-Test" unterziehen. Der verläuft positiv und die meist unbestechlichen Richter der Spiele können nur zu einem Urteil kommen: Der gallische Zaubertrank wird auf die Liste der illegalen Dopingmittel gesetzt, seine weitere Einnahme vor den Wettkämpfen wird untersagt.

Ein herber Rückschlag für das tapfere gallische Team! Zumal die fast immer unbestechlichen olympischen Richter angesichts Brutus' eigenwilliger Auslegung der Wettkampfregeln im weiteren Verlauf der Spiele Fünfe gerade sein lassen, um nicht gevierteilt zu werden und um statt dessen einen erheblichen Batzen goldener Sesterzen durch Drei teilen zu können. Aber Asterix wäre nicht Asterix würde ihm nicht einfallen, dass auch Listigkeit Stärke ist und dass Psychologie im Sport einen entscheidenden Einfluss auf Sieg und Niederlage hat.

Besonders dann, wenn sich der Gegner allzu siegessicher wähnt, wie in diesem Fall. Der größenwahnsinnige Brutus nämlich plant längst, Olympia zum Schauplatz seines größten Triumphes zu machen. Längst geht es nicht mehr nur um goldene Medaillen und schöne Griechenprinzessinnen. Auch die Frage nach der Macht in Rom soll sich an diesem historischen Ort entscheiden.

Um ganz sicher zu gehen setzt Brutus die Präparate des Doktormabus ähnlich exzessiv und auffällig ein, wie es 2000 Jahre später so manche Ostblock-Leichtathleten mit Anabolika und Steroiden taten. Was ihm wenig Freunde im Stadion schafft: Das Publikum auf den Rängen murrt, es will saubere Spiele! Genau die hat - neben Brot - das Römische Reich seinen Untertanen schließlich immer garantiert. Womit schnell klar ist, dass nur einer Olympia wieder ins Lot bringen kann: Julius Caesar höchstpersönlich ist gefordert, den Sport vor dem Niedergang zu bewahren und dem Volk den Spaß daran zurück zu geben.

Der zeigt einmal mehr, dass er zu Recht als Feldherr gefürchtet, als Herrscher jedoch geachtet wird und - ganz nebenbei - seinen Adoptivsohn auch lieber gegen ein sympathischeres Exemplar umtauschen würde. Seine weise Entscheidung lautet: Die Ergebnisse der bisherigen Wettkämpfe sind ungültig. Der Gesamtsieg der Olympischen Spiele wird in deren finaler Sportart ermittelt: dem großen Wagenrennen!

Kritik
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Asterix und ObelixMit Erwartungen ist das so eine Sache. Sie können von eigenen Erfahrungen genährt werden oder - in heutiger Zeit - von Marketing- und PR-Abteilungen. Die Aussichten für den Asterix-Realfilm "Asterix bei den Olympischen Spielen" klangen im Vorfeld auf jeden Fall rosig: Als das bisher aufwändigste und eindrucksvollste Kino-Abenteuer des listigen kleinen Galliers mit einem Budget von 80 Millionen Euro wurde der Film angekündigt. Mit Schauspielern wie Alain Delon als Julius Cäsar, Clovis Cornillac (Asterix), Gérard Depardieu (Obelix) und Michael Bully Herbig assoziierte man gute Unterhaltung und mit der Ankündigung von Auftritten von Michael Schumacher, Jean Todt und Zinedine Zidane hoffte man auf viele lustige Anspielungen auf die Neuzeit.

Nach dem Erfolg des letzten Films "Mission Kleopatra", der mit Ideen, einem ausgezeichneten Drehbuch und hintergründigen Humor zu meinem Asterix-Lieblingsfilm wurde, waren meine Erwartungen zumindest so, dass ich auf einen Film auf gleichem Niveau gehofft hatte. Das Potential war mit der ausgezeichneten Vorlage des zwölften Asterix-Abenteuers sicherlich genau so gegeben, wie es mit dem Band "Asterix und Kleopatra" fünf Jahre zuvor der Fall war.

Natürlich konnte man wie sonst auch das Album nicht 1:1 wiedergeben, schließlich galt es 120 Minuten zu füllen, was mit 48 Album-Seiten sicherlich nicht möglich gewesen wäre. Auch darf man die Zielgruppe des Films nicht vergessen, denn die Umsetzung des Comics richtet sich sicherlich nicht an den versierten Kinogänger, sondern an die jüngeren Zuschauer. Doch Asterix hat mehr verdient, als eine Aneinanderreihung von spektakulären Kamerafahrten und Klamauk.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Im Gegensatz zum gedruckten Abenteuer setzt der Film seine Schwerpunkte auf zwei neue Handlungstränge. Zum einen ist da der Gallier Romantix, ganz passabel gespielt von Stéphane Rousseau, der in die griechische Prinzessin Irina (schön anzusehen: Vanessa Hessler) verliebt ist. Mit poetischen Zeilen hat er bereits ihr Herz gewonnen, bevor sie sich das erste Mal treffen. Also macht er sich auf den Weg nach Griechenland, um seiner Angebeteten zum ersten Mal in die Augen zu sehen und sie zu heiraten. Dummerweise hat Brutus, der Sohn Cäsars, das gleiche Ziel. Und der Vater Irinas, König Aderlas, sieht darin die Möglichkeit, das römische Imperium gütig zu stimmen. Schließlich soll derjenige der beiden Kontrahenten vor den Traualtar treten, der die Olympischen Spiele gewänne, die gerade vor der Tür stehen. Brutus' Ziel neben der Hochzeit, nämlich das frühzeitige Ableben seines Vaters herbeizuführen, ist der zweite Handlungsstrang. Hierzu sucht er die Unterstützung von zwielichtigen Gestalten, die gleichzeitig mittels unerlaubten Dopings Brutus' Chancen auf den Gewinn des Ölzweigs steigern sollen.

Romantix und IrinaViel Potential für eine interessante Geschichte, mit spannender Entwicklung und sogar die obligatorische Liebesgeschichte. Das hätte ein schöner Film werden können. Zumal die Schauspieler für sich gesehen wirklich nicht schlecht sind. Benoît Poelvoorde, der Brutus spielt, ist richtig schön fies und versucht während des gesamten Films seinem Ziehvater das Leben zu verkürzen. Alain Delon, der auf Wunsch der Drehbuchautoren die Rolle von Julius Cäsar übernahm, glänzt mit seinen eigenen Filmerfolgen, in dem seine Rollen aus diversen Filmen der letzten 40 Jahre zitiert werden. So diabolisch im Blick hat noch kein Cäsar-Darsteller in die Kamera gesehen.

Doch was das Drehbuch aus der Steilvorlage gemacht hat, gleicht einem in Trümmer geschossenen Palast. Der nach Griechenland mitreisende Troubadix (Franck Dubosc) bleibt blass und ohne Schärfe. Asterix und Obelix werden zu Darstellern von Nebenrollen degradiert, Brutus dagegen rückt in den Fokus der Geschichte. Eingeflochtene Hinweise auf den nach Art von Cyrano de Bergerac reimenden Obelix (!) für die prosaischen Texte von Romantix, die uninspirierte Entführung des Miraculix, das Thema Doping, die eingestreuten olympischen Wettkämpfe die keinem Handlungsstrang folgen und die der Höhepunkt des Films hätten sein sollen und viele andere Details mehr passen nicht zusammen und bewirken, dass man meinen könnte der Film wäre irgendwie unfertig.

Dass eine Entscheidung von Cäsar alle bis dahin erfolgten Wettkämpfe für ungültig erklärt und alles auf ein entscheidendes, offensichtlich als Höhepunkt des Films ausgewähltes Wagenrennen reduziert, fand ich mehr als schade. Zudem scheint das Ben Hur nachempfundene Wagenrennen zu lang geraten zu sein. Unglückliche Versuche des Sprachspiels, wie zum Beispiel die Namensgebung des Folterknechts Guantanamus, wirken sehr bemüht.

Nein, nicht alles war schlecht: Das Budget wurde erfolgreich in die Effekte und die Computeranimation investiert. Sehr schöne Bilder von Griechenland, oder zumindest der Landschaft und Olympia wie es sich der Regisseur vorstellte, und dem Olympiastadion haben bestimmt den Großteil der 80 Millionen Euro verschlungen. Das Wagenrennen wirkt spektakulär und die Schauspieler haben sicherlich ihr Bestes gegeben. Aber das alles reicht nicht aus, um die deutlichen Schwächen des Films zu kaschieren. Selbst die Cameo-Auftritte berühmter Sportler inklusive des Kopfstoßes von Zinedine Zidane können die Scharte nicht mehr auswetzen.

Für Fans der gedruckten Serie nur bedingt geeignet, werden sicherlich viele Zuschauer für den kurzlebigen Klamauk und die schönen Bilder viele Euros an den Kinokassen lassen. Insgesamt erinnert der Film mit der Handlung und der flachen Darstellung der Charaktere eher an den ersten Realfilm "Asterix und Obelix gegen Cäsar", der ein reines Haudraufspektakel war. Da wäre diesmal deutlich mehr drin gewesen, das ist sehr schade. Was bleibt, sind schöne Bilder und das Gefühl, dass das nicht alles gewesen sein kann.

Produktionsnotizen
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Alain Delon als CäsarAm Anfang stand ein Kindheitstraum. So lange nämlich ist es her, dass der große Asterix-Fan Thomas Langmann die Vision hatte, die Abenteuer seines gallischen Helden auf die Kinoleinwand zu bringen. Vor 15 Jahren begann er, diesen Traum Realität werden zu lassen. Damals brachte er den Vater von Sylvie Uderzo, den legendären Asterix-Zeichner Albert Uderzo, mit seinem eigenen Vater, den in Frankreich nicht minder legendären Produzenten Claude Berri, zusammen. Das Ergebnis ist bekannt: "Asterix und Obelix gegen Cäsar" (1999) und "Asterix und Obelix: Mission Kleopatra" (2002) begeisterten ein Millionenpublikum in aller Welt.

Beim dritten Projekt ging Langmann einen entscheidenden Schritt weiter: Mit der eigenen Produktionsfirma La Petite Reine und der Unterstützung von Pathé wagte er sich erstmals selbst an das Nationalheiligtum Asterix.

Der Stoff seiner Wahl stand ganz schnell fest: "Asterix bei den Olympischen Spielen". "Es ist das visuell spektakulärste und deshalb kinotauglichste aller Asterix-Abenteuer. Dazu hat es eine 'internationale' Geschichte, die Darstellern aus unterschiedlichen Ländern Raum bietet und deshalb natürlich die Suche nach internationalen Partnern für die Produktion erheblich erleichtert." Unverzichtbar für einen Film, der eine Mischung aus Komödie und großem Abenteuerepos in der Tradition von "Ben Hur" werden sollte.

Dazu brauchte er neben der Originalgeschichte zwei starke Handlungsstränge, die Langmann in die Hände seine Co-Autoren Olivier Dazat, Alexandre Charlot und Franck Magnier legte: Natürlich das historische Polit-Duell zwischen Cäsar und seinem Adoptivsohn Brutus, der von dem unbändigen Ehrgeiz getrieben ist, möglichst bald selbst Kaiser zu werden. Dazu die romantische Liebesgeschichte zwischen einem jungen gallischen Olympioniken und der schönen griechischen Prinzessin, deren Hand dem Sieger der Olympischen Spiele winkt. In die hat sich aber auch Brutus verguckt, was Asterix und Obelix einen guten Grund liefert, für Fairplay in Olympia zu sorgen.

Prinzessin Irinaarallel zur Arbeit am Drehbuch begann Thomas Langmann, seine Traumbesetzung zu casten. Er wollte - und bekam - Kinolegende Alain Delon als Cäsar. Dazu, als starken Gegenpol, den Belgier Benoit Poelvoorde für die Rolle des Brutus. Der hatte schon in seinem ersten großen Film "le Boulet" ("Zwei Nieten und sechs Richtige") eine eindrucksvolle Leistung gezeigt. Clovis Cornillac nahm die große Herausforderung an, der neue Asterix zu werden. Natürlich an der Seite von Gerard Depardieu. Wer auch sonst sollte Obelix' Körper und Stimme leihen? Mit Jean-Pierre Cassel (als Druide Miraculix) sagte ein weiterer Altstar des französischen Kinos zu. Es war einer seiner letzten Auftritte, Cassel starb im April 2007. Für die Rolle der griechischen Prinzessin Irina fiel die Wahl auf die schöne Italo-Amerikanerin Vanessa Hessler, hierzulande bekannt als das Gesicht der "Alice"-Werbung.

Die großen Nebenrollen besetzte Langmann allesamt mit jüngeren, und in ihren Heimatländern gefeierten Comedians. Womit natürlich klar war, dass aus Deutschland Michael Bully Herbig dabei sein musste - als Chef von Brutus' Leibwache. Und auch bei den zahlreichen Cameo-Auftritten (unter anderem Formel Eins-Chef Jean Todt und Ex-Fußballstar Zinedine Zidane) ist ein großer Deutscher dabei: Ein weltberühmter Autofahrer aus dem sauerländischen Kerpen, sehr schnell unterwegs in einem ferrariroten Streitwagen ...

Erste Wahl als Regisseur war für Langmann Frédéric Forestier, der ihn bereits bei der Abenteuerkomödie "Le Boulet" überzeugt hatte. Für die Kamera gewann er Thierry Arbogast, der bereits für Luc Besson und Jean-Paul Rappenau gearbeitet hatte. Dass er trotzdem selbst die Co-Regie übernahm war für den Produzenten keine Frage des Vertrauens, sondern des Engagements. "Ich war längst viel zu sehr in dieses Projekt und seine Entstehung involviert, um mich auf halbem Weg in den Hintergrund zurückziehen zu können."

Realisiert wurde der Film zu 95 Prozent in den neuen Studios "La Ciudad de la Luz" im südspanischen Alicante. Ausschlaggebend für die Wahl waren das perfekte Klima, die Infrastruktur - und der Platz. Denn "Asterix bei den Olympischen Spielen" brauchte Raum für Kulissen, wie sie bisher allein Hollywood kannte. Setdesignerin Aline Benetto ("Delikatessen") stellte 20 verschiedene Bauten in die riesigen Hallen, darunter den Palast des Griechenkönigs Aderlas mit einer über acht Meter hohen Zeus-Statue. In der "Garderobe" von Kostümbildnerin Madeline Fontaine hingen zeitweise über 1000 Kostüme für Hauptdarsteller und Komparsen, in der Maske wurden gut 300 Perücken für Legionäre und Olympioniken frisiert. Die Werkstatt, in der die Streitwagen für das große olympische Wagenrennen konstruiert und gewartet wurden, war kaum kleiner als ein Fahrerlager im Formel Eins-Zirkus und im Stall standen 60 Pferde, die der spanische Stunt-Spezialist Ricardo Cruz ("Der letzte Samurai") acht Wochen lang für ihren Einsatz trainiert hatte.

Wagenrennener wahre Superlativ des "Asterix"-Sets aber stand etwas abseits auf einer Anhöhe neben dem Studiokomplex: Das gigantische Olympiastadion mit seiner 265 Meter langen Rennbahn, die in voller Länge für die Aufnahmen des großen Wagenrennens, einer der Höhepunkte des Films, genutzt wurde und dabei auf jedem einzelnen Meter einen grandiosen Hintergrund für die Action liefert. Ein Meisterstück des Kulissenbaus, das scheinbar Unmögliches in sich vereinte: Einerseits modular (und damit leicht) konstruiert um damit variabel für die unterschiedlichsten Szenen des Films nutzbar zu sein, musste es andererseits über die komplette Drehzeit Witterungseinflüssen und Mittelmeerstürmen standhalten können. "Als Alain Delon zu seinem ersten Drehtag eintraf", erinnert sich Regieassistent Christophe Vassort, "stieg er auf die Tribüne, schaute hinab auf das Stadion - und war sprachlos. Gerard Depardieu ging es ganz genau so."

Am 19. Juni 2006 fiel die ersten Klappe zu "Asterix bei den Olympischen Spielen", Anfang November 2006 endete die Drehzeit für das rund 100köpfige Team in der "Ciudad de la Luz". Und zeitlich begann die Post Produktion, an der zeitweise bis zu 200 Spezialisten dreier französischer VFX Firmen parallel arbeiteten. Eine Firma realisierte die Träume des Brutus von unendlichen Armeen oder füllte die Tribünen des Olympiastadions mit Zuschauern, während die zweite die Paläste des Cäsar oder des Griechenkönigs Aderlas noch eindrucksvoller gestaltete. Eine dritte VFX Firma machte die ohnehin schon spektakulären Kampfszenen und Wagenrennen noch eine Sour spektakulärer. Dies erforderte eine hochkomplexe Arbeitsteilung, durften doch beim Endergebnis auch nicht die kleinsten Unterschiede bei Kameraeinstellungen und Farbnuancen sichtbar sein.

Ende November 2007 schließlich war es so weit. Aus Thomas Langmanns Kindheitstraum ist das bisher aufwändigste und eindrucksvollste Kino-Abenteuer des listigen kleinen Galliers Asterix entstanden.

Besetzung und Meinungen
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Clovis Cornillac (Asterix)

Clovis Cornillac begann seine Schauspiellaufbahn im Alter von 15 Jahren. 1998 drehte er unter der Regie seiner Mutter, der Schauspielerin Myriam Boyer, LA MÈRE CHRISTAIN ("La mère christain", 1998). Der Durchbruch gelang ihm 1999 mit Thomas Vincents Dreiecksgeschichte KARNAVAL ("Karnaval", 1999). Für seine Darstellung eines ebenso jähzornigen wie eifersüchtigen Ehemanns wurde er in der Kategorie "Bester Nachwuchsschauspieler" für den französischen Filmpreis César nominiert.

Gallier2004 wurde der Schauspieler mit dem intensiven Blick und dem Körper eines Boxers - er trainiert seit seiner Jugend - dann für seine Darstellung des charmanten Gangsters in Sam Karmanns Film A LA PETITE SEMAINE ("A la petite semaine", 2003) in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" nominiert. Im Jahr darauf erhielt er schließlich den César für seine unwiderstehliche Darstellung eines für Baudelaire schwärmenden Fußballers in LÜGEN UND LÜGEN LASSEN ("Mensonges et trahisons...", 2004). Von da an war er eine feste Größe im französischen Filmgeschäft und spielte in so unterschiedlichen Filmen wie dem feinfühligen Drama MALABAR PRINCESS ("Malabar Princess", 2004), der intimen Milieustudie LA FEMME DE GILLES ("La femme de Gilles", 2004) und Jean-Pierre Jeunets monumentalem Epos MATHILDE - EINE GROSSE LIEBE ("Un long dimanche de fiançailles", 2004).

Clovis Cornillac ist im Autorenkino ebenso zu Hause wie im Unterhaltungskino, und so reicht das Spektrum seiner Rollen vom waghalsigen Jagdpiloten in SKY FIGHTERS ("Chevaliers du ciel", 2005) über den Besitzer eines Geisterhauses in der Disco-Komödie POLTERGAY ("Poltergay", 2006) bis zum Kommissar Valentin in LES BRIGADES DU TIGRE ("Les brigades du tigre", 2006). Nach seinen athletischen Leistungen in den Action-Filmen THE SNAKE ("Le serpent", 2006) und SCORPION - DER KÄMPFER ("Scorpion", 2007) geht der dynamische Schauspieler nun einen weiteren Schritt auf seinem Weg zum Ruhm: 2006 ersetzt er Christian Clavier in der Rolle des nicht klein zu kriegenden Galliers in der Megaproduktion ASTERIX BEI DEN OLYMPISCHEN SPIELEN ("Astérix aux jeux olympiques", 2008).

Gérard Depardieu (Obelix)

Aus bescheidenen Verhältnissen stammend - sein Vater war Blecharbeiter -, wächst Gérard Depardieu mit fünf Geschwistern auf. Der muskulöse junge Mann durchlebte eine schwierige Pubertät, dealte und stahl. Bei einer Reise nach Paris entdeckte er seine Leidenschaft fürs Theater und nahm Schauspielunterricht bei Jean-Laurent Cochet, wo er seine Frau Elisabeth kennenlernte. Seine Leinwandkarriere begann 1971 mit Michel Audiards Film CRY OF THE CORMORAN ("Le Cri du cormoran le soir au-dessus des jonques", 1971).

Der Durchbruch gelang Gérard Depardieu 1974 mit der Darstellung eines liebenswürdigen Ganoven auf der Flucht in Bertrand Bliers anarchistischer Fabel DIE AUSGEBUFFTEN ("Les Valseuses", 1974) an der Seite von Patrick Dewaere und Miou-Miou. Im folgenden Jahr ermöglichte der Erfolg des Ärzte-Thrillers QUARTETT BESTIAL ("Sept morts sur ordonnance", 1975) es dem bis dahin auf die Darstellung von Halbstarken festgelegten Schauspieler, die ganze Breite seines Talents sichtbar zu machen. Depardieu arbeitete ab diesem Zeitpunkt auch mit großen italienischen Regisseuren - mit Bertolucci dreht er 1976 den üppigen Monumentalfilm 1900, mit dem Provokateur Ferreri DIE LETZTE FRAU ("La Dernière femme", 1976). Mit Leichtigkeit wechselt er zwischen den Welten von Marguerite Duras DER LASTWAGEN ("Le Camion", 1977) und Claude Zidi INSPEKTOR LOULOU - DIE KNALLSCHOTE VOM DIENST ("Inspecteur la Bavure", 1980).

Gérard Depardieu arbeitete wiederholt mit Blier zusammen - von der beißenden Satire ABENDANZUG ("Tenue de soirée", 1986) bis zur bewegenden Romanze ZU SCHÖN FÜR DICH ("Trop belle pour toi", 1989) - und wurde in dieser Zeit zum Weggefährten vieler namhafter Vertreter des französischen Autorenkinos: als Alter Ego von Pialat, der ihn in vier Filmen auftreten ließ, wurde er 1985 in Venedig für DER BULLE VON PARIS ("Police", 1985) als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet und stellt einen vom Zweifel zerfressenen Abbé in DIE SONNE SATANS ("Sous le soleil de Satan", 1987) dar. In MEIN ONKEL AUS AMERIKA ("Mon oncle d'Amérique", 1980) spielte Depardieu eines der drei Versuchskaninchen des Experimentalfilmers Resnais und zur gleichen Zeit bei Truffaut leidenschaftliche Liebhaber: in DIE LETZTE MÉTRO ("Le Dernier Métro") - einem Kassenschlager, der ihm 1981 einen César einbringt - und später in DIE FRAU VON NEBENAN ("La Femme d'à côté", 1981). Zugleich profiliert er sich im Komödienfach und bildet mit Pierre Richard in Francis Vebers französischen Buddy-Filmen, DER HORNOCHSE UND SEIN ZUGPFERD ("La Chèvre" 1981) und DIE FLÜCHTIGEN ("Les Fugitifs", 1986), ein Erfolgs-Duo.

Ankunft in PiräusNach dem Erfolg von DIE WIEDERKEHR DES MARTIN GUERRE ("Le Retour de Martin Guerre", 1982) verkörpert Gérard Depardieu mehrere historische Persönlichkeiten und Gestalten aus den Klassikern der französischen Literatur. Nachdem er unter Berri ‚Jean de Florette' spielte und Rodin in CAMILLE CLAUDEL ("Camille Claudel", 1988), lieferte er eine seiner schauspielerischen Glanzleistungen in Rappeneaus Film CYRANO VON BERGERAC ("Cyrano de Bergerac", 1990). Für diese Rolle erntete Depardieu einen César, eine Auszeichnung in Cannes sowie eine Oscar-Nominierung. Er machte einen Abstecher nach Hollywood für 1492 - DIE EROBERUNG DES PARADIESES ("1492: Conquest of Paradise" von Ridley Scott), drehte mit Godard WEH MIR DEUTSCHLAND ("Hélas pour moi") und punktete immer wieder mit seinen Komödien ASTERIX UND OBELIX GEGEN CAESAR ("Astérix et Obélix contre César") oder LE PLACARD ("Le Placard", 2001). Seine Darstellung eines müden Bullen in 36 - TÖDLICHE RIVALEN ("36 Quai des Orfèvres", 2004) wurde von der Kritik gefeiert. Als Held anspruchsvoller TV-Filme steigert Depardieu seine Popularität, bleibt jedoch stets eine Zentralfigur des französischen Kinos, wie seine neuerliche Zusammenarbeit mit Filmstars wie Isabelle Adjani in BON VOYAGE ("Bon Voyage", 2003) und Catherine Deneuve in CHANGING TIMES ("Les Temps qui changent", 2004) beweist.

Über "Obelix":
Also ich würde sagen: er heißt "Obelix" und ich würde ihn als sehr intelligent bezeichnen, er besitzt eine unglaubliche Kraft, die letztendlich diesen Comic auch ausmacht, und die er durch einen magischen Trunk erhält. Was mich berührt, ist die Liebe, die er zu denen hat, die ihn umgeben. Es ist jemand, der überhaupt keine schlechten Gedanken über Andere hat. Er ist mit der ganzen Welt zufrieden, er sieht das Böse nicht und das ist doch sehr liebenswürdig... und wenn er es doch sieht, amüsiert er sich darüber.

Über das Drehbuch:
Ich fand es sehr gut. Es war eines der besten Drehbücher, die geschrieben wurden bzw. die ich gelesen habe. Es stimmt wohl, dass der Film von Alain Chabat sehr gut war, aber er hatte einen anderen Blickwinkel. Der lag auch sehr nah an den Dingen, die ich bewunderte, denn Alain Chabat hat Anmut - und das mag ich. Aber bei Claude war es auch sehr gut, und ich muss sagen, dass dieser Film hier wirklich wunderschön ist - ich bin mir nicht sicher ob es daran lag, dass Sportler vorkamen... - aber auf dem Niveau der Dialoge, gab es sehr schöne Details. Ich finde, es ist eines der besten Asterix-Drehbücher.

Über Benoit Poelvoorde:
Im Leben ist er überdrüssig, aber wenn er einen Charakter darstellen soll, ist er mit Leib und Seele dabei. Er ist eigentlich mehr Autor als Schauspieler. Gleichzeitig hat er eine Energie und Kraft, die seine außerordentliche Persönlichkeit ausmacht, aber mit der er mit Sicherheit auch zu kämpfen hat. Aber wenn es darum geht, eine Rolle inne zu haben und sie zu verkörpern, ist er wirklich außergewöhnlich.

Über Vanessa Hessler:
Vanessa war sehr süß und brachte frischen Wind rein. Vanessa kann einem mit Sicherheit den Kopf verdrehen, und ich kenne einige Leute, die in Vanessas Anwesenheit nervös wurden. Sie hat diese Lebendigkeit und junge Frauen sind heutzutage einfach cleverer als die jungen Männer. Diese junge Frau hat doch etwas Einzigartiges, denn man sieht, dass sie diesen Beruf seit längerer Zeit ausübt, und dass sie Umgang mit ziemlich miesen Typen hatte. Trotz allem ist sie immer noch sehr unverbraucht und sehr hübsch. Und deshalb repräsentiert sie auch wirklich das Comicbuch, das ist offensichtlich.

Über den Zaubertrank:
Der magische Trunk bringt den Aspekt der Stärke mit sich und das bringt uns zum Träumen. Er ermöglicht Widerstand gegen die Eindringlinge, wobei der Eindringling nicht zwangsweise unsympathisch ist - da die Römer überaus sympathisch sind und da es in diesem Comic sehr viel Hoffnung gibt - Hoffnung ausgedrückt durch das Lachen. Der Film versucht, das Ganze aufzuheitern, zu erleichtern und das ist doch wirklich großartig.

Über das Wagenrennen:
Es gibt noch eine andere Sache, die mich beeindruckt hat und hier erwähnenswert ist. Es sind die Tiere, die Pferde und das Wagenrennen. Es sieht vielleicht gewöhnlich aus, aber vier Pferde sind nicht zu unterschätzen, insbesondere wenn man die Schnelligkeit miteinbezieht. Ich bin doch sehr stolz - auch als Franzose. Denn man spricht immer von den amerikanischen Filmen, aber hier finde ich wirklich, dass im technischen und menschlichen Bereich eine herausragende Arbeit geleistet wurde.

Alain Delon (Julius Caesar)

Delon wuchs bei Pflegeeltern auf und trat mit 17 Jahren in die Marine ein. Nach einem Einsatz im Indochinakrieg kehrte er nach Frankreich zurück, wo ihm nach einigen Gelegenheitsjobs 1957 seine erste Rolle in Yves Allégrets Film DIE KILLER LASSEN BITTEN ("Quand la femme s'en mêle", 1957) angeboten wurde.

Seine eigentliche Karriere begann dank René Cléments internationalem Erfolg im Jahr 1960. Ab diesem Zeitpunkt drehte Delon regelmäßig mit renommierten Regisseuren wie Henri Verneuil in LAUTLOS WIE DIE NACHT ("Melodie en sous-sol", 1963) und Luchino Visconti in DER LEOPARD ("Il Gattopardo", 1963). Schauspielerische Meisterstücke lieferte er in Jean-Pierre Melvilles DER EISKALTE ENGEL ("Le Samourai", 1967) und in Joseph Loseys MONSIEUR KLEIN ("Monsieur Klein", 1976).

Delon wurde 1985 für seine Rolle in GESCHICHTE EINES LÄCHELNS ("Notre histoire", 1985) mit einem César als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet und drehte insgesamt über 82 Filme. Im Laufe seiner Karriere stand er mit Kinogrößen wie Romy Schneider, die er 1958 bei den Dreharbeiten zu CHRISTINE ("Christine", 1958) kennenlernte, Jean Gabin und Burt Lancaster SCORPIO, DER KILLER ("Scorpio", 1973) vor der Kamera.

SonnenuntergangNach über 30 Jahren traf er 1998 erneut mit seinem "Borsalino"-Filmpartner Jean-Paul Belmondo an der Seite von Vanessa Paradis zusammen und drehte ALLE MEINE VÄTER ("Une chance sur deux", 1998), eine Komödie voller Anspielungen auf ihre langjährigen Filmkarrieren. 1999 kündigte er seinen Rückzug vom Kino an, unterbrach seinen Ruhestand aber kurz darauf für einen Auftritt in Bertrand Bliers LES ACTEURS ("Les Acteurs", 2000).

Über seine Rückkehr zum Film:
Ich war nicht über den Charakter des "Caesar" überrascht, sondern über seine Rolle innerhalb von "Asterix". Ich will damit sagen, dies ist dank Produzent Thomas Langmann geschehen, der sehr darauf bestanden hatte, dass ich das Drehbuch lese. Ich hatte jetzt eine kleine Auszeit, wie Sie wissen, habe ich seit 1996 nicht mehr gedreht. Es ist somit meine Rückkehr zum Film. Ich habe das Drehbuch gelesen, die letzte Seite umgeschlagen und gesagt: Ich bin dabei. So einfach war das. Ich fand das Ensemble des Films außerordentlich, die Rolle vollkommen atemberaubend - im Sinne von unerwartet für meinen Background als Schauspieler oder was die Zuschauer von mir erwarten und kennen - und ich habe gesagt ich mache es, und so war's.

Über den Spaß bei den Dreharbeiten:
Meine Rolle hat mich begeistert, denn sie drückt aus, was alle Leute in mir sehen. Außerdem hat es mich auch amüsiert etwas ganz Neues zu machen. Naja, ich habe mir gestern überlegt, wenn ich einen letzten Film in meinem Leben, innerhalb meiner Karriere machen will, dann wäre es dieser.

Über Clovis Cornillac als "Asterix":
Ich würde nicht sagen, "er ist ein guter Asterix" sondern ich würde sagen "er ist ein herausragender Schauspieler", da ich ihn kaum kannte. Ich hatte Cornillac zwei- oder drei Mal im Kino gesehen, dass letzte Mal in "Brice de Nice" [dt. "Cool Waves"], aber hier in "Asterix" hat er mich verblüfft. Ich sage es Ihnen, wie ich es denke - ich bin kein Spezialist, ich habe die anderen "Asterix"-Vorgänger mit Clavier oder anderen Schauspielern nicht gesehen, aber Cornillac ist außerordentlich. Es gibt insgesamt zwei außerordentliche Schauspieler im Film, ich spreche jetzt nicht von Depardieu oder von mir, aber Poelvoorde und Cornillac sind wirklich echte und wirkliche Schauspieler.

Benoît Poelvoorde (Brutus)

Mit seiner Rolle als Killer Ben in der bissigen Satire MANN BEISST HUND ("C'est arrivé près de chez vous", 1992) erntete Benoît Poelvoorde erstmals größere Aufmerksamkeit unter Filmfreunden. Einen echten Publikumshit landete er 1997 mit Philippe Harels Film SINGLES UNTERWEGS ("Les Randonneurs",1997). Er drehte eine Komödie nach der anderen und brillierte insbesondere in der Rolle des Zynikers, Scheusals oder Bösewichts. 2002 erhielt Benoît Poelvoorde den Jean-Gabin-Preis, die bedeutendste Auszeichnung der französischen Filmindustrie für Nachwuchsschauspieler. 2004 konnte der Schauspieler in dem Erfolgsfilm PODIUM ("Podium", 2004) als Claude François' größenwahnsinniger Doppelgänger sein Talent für Komödie und Drama voll zur Geltung bringen.

Im selben Jahr war der belgische Schauspieler Mitglied der Jury der 57. Internationalen Filmfestspiele von Cannes. Benoît Poelvoorde war in zahlreichen Komödien und Fantasyfilmen zu sehen, überzeugte aber auch im dramatischen Genre, so zum Beispiel als beängstigender Tierarzt im Thriller IN HIS HANDS ("Entre ses mains", 2005), dem er eine außergewöhnliche, emotionale Intensität verleiht. Kürzlich erlebte man ihn als Teil des Männer-Quartetts aus Nicole Garcias Episodenfilm SELON CHARLIE ("Selon Charlie" 2006).

Jean-Pierre Cassel (Miraculix)

Als Sohn eines Arztes und einer Opernsängerin, die schon früh seine Neigung für die Welt der Kunst und des Schauspiels weckte, schrieb sich Jean-Pierre Crochon nach dem Abitur in die renommierte Schauspielschule Cours Simon ein. Der Musical-Fan, der bald das Pseudonym Cassel annahm, lernte in einem der Nachtclubs von Saint-Germain-des-Près Gene Kelly kennen, unter dessen Regie er 1958 seine erste, wenn auch unbezahlte, Filmrolle in STRASSE DES GLÜCKS ("The Happy Road", 1958) spielte.

Ruhm brachte ihm einige Jahre später ein anderer junger Regisseur: Philippe de Broca machte Jean-Pierre Cassel zum Helden des Films ("Les Jeux de l'Amour" 1960), dem weitere brillante Komödien aus Daniel Boulangers Feder folgten. Doch sehr bald wurden auch etablierte Regiegrößen auf Cassel aufmerksam: Renoir etwa oder René Clair und Abel Gance. Doch es war der Zyniker Chabrol, der 1970 mit DER RISS ("La Rupture", 1970) als erster sein Image als liebenswürdiger Verführer zerstörte.

Jean-Pierre Cassel spielte in zahlreichen Filmen mit, die als Meilensteine des französischen Kinos der 1960er und 1970er Jahre gelten, und stets beeindruckte er mit einer Mischung aus Eleganz und Ironie. Er arbeitete mit Melville und Buñuel. Doch auch bei den großen Namen des internationalen Kinos war der charmante Franzose gefragt, darunter Richard Lester, Sidney Lumet, Joseph Losey und Robert Altman.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends war der dynamische und spritzige Sechzigjährige auch bei den Regisseuren der jungen Generation äußerst geschätzt. Unwiderstehlich war er als Fahrrad-Narr in MAUVAISE FOI ("Mauvaise Foi", 2006) oder bewegte als behinderter Vater in CONGORAMA ("Congorama", 2007). Im letzten Monat seines Lebens sah man ihn in ("Contre-Enquête", 2007). Jean-Pierre Cassel starb im April 2007 - und lebt in den Kinosälen weiter: ein halbes Dutzend seiner Filme hatte zu diesem Zeitpunkt den Kinostart noch vor sich. Darunter auch der Film ASTERIX BEI DEN OLYMPISCHEN SPIELEN, in dem er den Miraculix spielt.

Michael Bully Herbig (Redkeinstus)

Michael Bully HerbigEr ist ein Multitalent vor und hinter der Kamera und dazu ganz sicher der Top-Name der deutschen Comedy-Szene: Michael Bully Herbig wurde 1968 in München geboren. Nach einer Ausbildung zum Fotografen wurde er 1990 Co-Autor und Co-Moderator der Radioshow "Langemann und die Morgencrew", 1993 entwickelte er die Radio-Comedyreihe "Die Bayern Cops", für die er über 800 Folgen schrieb und produzierte. 1996 schaffte er mit dem Comedyformat "Die Männer von Isar 3" den Sprung ins Regionalfernsehen. 1997 schließlich startete mit seiner "bullyparade" eines der erfolgreichsten deutschen TV-Comedyprogramme.

Bullys erste Regiearbeit war der Kinofilm ERKAN UND STEFAN (2000); sein bisher größter Erfolg ist DER SCHUH DES MANITU, der 2001 stolze 11,7 Mio. Besucher ins Kino lockte und zu den erfolgreichsten deutschen Filmen überhaupt zählt. Auch (T)RAUMSCHIFF SURPRISE - PERIODE 1, sein zweiter Film nach Sketchen der "bullyparade" brachte es 2004 auf sensationelle 9,9 Mio. Zuschauer.

Neben den Rollen in seinen eigenen Kinoproduktionen spielte Bully Hauptrollen in DIE BADEMEISTER (2000) und HUI BUH - DAS SCHLOSSGESPENST (2006) und war in der Comedyserie "Bully & Rick" zu sehen, die er selbst produzierte und bei der er auch wie gewohnt Regie führte. Er synchronisierte Animationsfilme wie ROBOTS, BACK TO GAYA und EIN KÖNIGREICH FÜR EIN LAMA. Sein erster eigener 3D-Animationsfilm LISSI UND DER WILDE KAISER läuft seit Oktober 2007 mit sehr großem Erfolg in den deutschen Kinos.

Quelle: Presseinformation der Constantin Film


Medien zum Film
  • DVD: erschien am 21. August 2008, Bildformat: 1.85:1 in 16:9, Tonformat: Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS, Französisch Dolby Digital 5.1, Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte möglich, FSK: ab 6 Jahren, Länge: ca. 120 Minuten, Extras: Making of (ca. 20 Min.), Making of Michael Schumacher und Zinedine Zidane (ca. 4 Minuten), Interviews (ca. 13 Minuten), Premiere München (ca. 5 Min.), Die Kostüme (ca. 5 Min.), Darstellerinfos. [jetzt bestellen]
  • BLU-RAY: erschien am 21. August 2008, Bildformat: 2.35:1 in 16:9, Tonformat: Deutsch DTS-HD 5.1 Französisch DTS-HD 5.1, Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte möglich, FSK: ab 6 Jahren, Länge: ca. 120 Minuten, Extras: Asterix-Special - Ein Film entsteht (ca. 90 Minuten), Making of (ca. 20 Min.), Making of Michael Schumacher und Zinedine Zidane (ca. 4 Minuten), Interviews (ca. 13 Minuten), Premiere München (ca. 5 Min.), Pressekonferenz München (ca. 8 Minuten), Die Kostüme (ca. 5 Min.), Darstellerinfos. [jetzt bestellen]
  • Buch zum Film
  • Neuauflage "Asterix bei den Olympischen Spielen"
  • Computer- und Konsolenspiel zum Film
  • Handyspiel zum Film
  • Soundtrack

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