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Der goldene Hinkelstein

Egmont Ehapa Media

Am 21. Oktober 2020 erschien das illustrierte Sonderalbum "Der goldene Hinkelstein" jeweils im Hard- und Softcover. Ein Asterix-Abenteuer von den original Asterix-Vätern, mit Texten von René Goscinny und Zeichnungen von Albert Uderzo. Das ganze Dorf ist in Aufruhr: Troubadix hat beschlossen, am legendären Gesangswettbewerb für die Barden Galliens teilzunehmen. Der Gewinner des Wettbewerbs wird traditionell mit dem goldenen Hinkelstein ausgezeichnet. Weil auch die Römer großes Interesse an diesem Wettbewerb haben, werden Asterix und Obelix beauftragt, Troubadix zu seinem Schutz zu begleiten. Sie dürfen ihm nicht von der Seite weichen – koste es, was es wolle!

Dieses Abenteuer wurde 1967 in Frankreich als Schallplatte mit Begleitheft veröffentlicht, ist jedoch nie in deutscher Sprache erschienen. Für heutige Leser ist die Geschichte etwas Besonderes, denn neues Material, das von René Goscinny, der bereits 1977 gestorben ist, produziert wurde, gibt es nicht mehr so häufig.

Für die Neuausgabe wurde das Seitenlayout vollständig überarbeitet, damit die Leser noch unmittelbarer in das Universum der beiden Comic-Genies eintauchen können. Die Zeichnungen, die Uderzo seinerzeit zur Untermalung des Szenarios aus der Feder seines Freundes anfertigte, wurden 2019 von Uderzos treuesten Mitstreitern unter Aufsicht des im März 2020 verstorbenen Maestros selbst restauriert.

Die Zeichnungen wurden aus dem damaligen Begleitheft zur Schallplatte von 1967 abgescannt und anschließend gemäß den Wünschen von Albert Uderzo restauriert. Das Schwierigste war dabei, alle Spuren des Druckrasters zu beseitigen und gleichzeitig Uderzos Tuschestrich zu bewahren. Auch die Farben wurden überarbeitet und so kalibriert, dass der ursprüngliche Vintage-Look erhalten bleibt.

Fakten aus dem Pressetext Egmont Ehapa Medien

Die Schallplatte von 1967

Die im Sonderband vorliegende Geschichte wurde 1967 in Frankreich als Schallplatte mit einer Spieldauer von etwa 30 Minuten von Philipps veröffentlicht. Die musikalische Begleitung steuerte der Komponist Gérard Calvi bei, der sich auch in den ersten drei Asterixfilmen als Schöpfer der Filmmusik auszeichnete. Die Schallplattenhülle der "livre-disque"-Ausgabe (es gibt auch eine Version ohne "livre") beinhaltete zugleich ein neunseitiges Begleitheft mit mehreren illustrierten Bildern (Seitenbeispiel), in dem man die Dialoge nachlesen konnte.

Comedix' Meinung

Das größte Manko dieser Sonderausgabe ist die blumige Beschreibung des Pressetextes, der das Erscheinen ankündigte. Reißerisch als Sensation angekündigt, heiße Luft dahinter. Zudem ist die Geschichte meilenweit davon entfernt, als "neues Album" in die Geschichte einzugehen, auch weil vom typischen Witz und Esprit von René Goscinny, der vorab auch genau so öffentlichkeitswirksam beworben wurde, so gut wie nichts zu sehen ist.

Die Geschichte ist platt, simpel und nichts Besonderes. Eben nur eine Beilage zu einer Schallplatte - was will man da also erwarten? Der einzige Reiz besteht für mich aus der historischen Bedeutung dieser Geschichte. Wäre aber auch kein erzählerischer Verlust gewesen, wenn die Sonderausgabe nicht erschienen wäre. Daraus eine "neue, in Deutschland bisher unveröffentlichte Asterix-Geschichte" zu machen, ist bei weitem übertrieben. Als Heft nur eine Ergänzung für die Sammlung, als gebundene Ausgabe den Preis nicht wert.

Der goldene Hinkelstein