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Schulanfang
aus: Kurzgeschichte "Schulanfang"

Gleichzeitig zum Abdruck von "Der Kampf der Häuptlinge" in Pilote verwöhnten die Autoren ihre Leserschaft mit diversen gezeichneten und getexteten Zugaben aus der Welt von Asterix und Obelix. Insbesondere findet die in der Pilote-Ausgabe 291 vom 20. Mai 1965 veröffentlichte Kurzgeschichte "Comment Obélix est tombé dans la marmite du druide" Erwähnung. Darin beleuchtet René Goscinny auf amüsante Weise, wie Obelix zu seinen übermenschlichen Kräften gekommen ist. Viele Jahre später, genauer gesagt 1989, greift Albert Uderzo diese liebenswerte Erzählung wieder auf und macht daraus mit ergänzenden Illustrationen das Buch "Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist".

Mit Zauberkraft präsentiert sich das Frühjahr im Jahr 1966. Gallische Euphorie ist angesagt und man erfreut sich an der Kurzgeschichte "Le Printemps Gaulois" (Gallischer Frühling), die Albert Uderzo nach Absprache mit René Goscinny im Alleingang für die Nummer 334 von Pilote vom 17. März 1966 und damit kurz vor Erscheinen von "Asterix und die Normannen" zu Papier bringt.

Um die Wartezeit auf den nächsten Band zu versüßen, liefern Goscinny und Uderzo in der Pilote-Ausgabe 363 vom 6. Oktober 1966, einer Sondernummer zum Schulbeginn nach den Sommerferien, die kurze Episode "Rentrée Gauloise" (Gallischer Schulanfang). Die Story thematisiert in ihrer Pointe die erfolgreiche Verteidigung von Gergovia durch die Gallier unter der Führung von Vercingetorix. Obelix, der das genaue Datum der Schlacht und damit ein glorifiziertes Sinnbild für den gallischen Widerstand nicht verinnerlicht hat, wird ob dieser Bildungslücke vom Druiden und Lehrmeister zum Nachsitzen verdonnert.

Mistelzweig
aus: Kurzgeschichte "Unter dem Mistelzweig"
Ein liebenswerter Brauch besagt, dass sich Menschen küssen, wenn sie sich in der Neujahrszeit unter einem Mistelzweig begegnen. Gleichzeitig zum Abdruck des Bandes "Asterix und der Arvernerschild" erscheint in der Pilote-Nummer 424 vom 7. Dezember 1967 die auf zwei Seiten ausgebreitete Erzählung "Au gui l'an IX" (Neujahr unterm Mistelzweig). Nach "Asterix als Legionär" amüsierten sich die Autoren ein weiteres Mal über die heimliche Liebe von Obelix zu Falbala. In der Ausgabe 34 der Zeitschrift "Comixene" wird diese Geschichte mit "Silvesterbrauch" betitelt, während sie in der Horizont-Ausgabe und der Gesamtausgabe "Unter dem Mistelzweig" heißt.

Wegen des großen Erfolges der Asterix-Serie fasst der Dargaud-Verlag im Juni 1968 den Entschluss, neben der Pilote-Reihe ein Taschenbuch am französischen Markt zu etablieren. Für die Erstausgabe verfassen die Asterix-Autoren die zehnseitige Kurzgeschichte "La mascotte" (Das Maskottchen), mit Idefix als Hauptdarsteller, im "Super Pocket Pilote" im Format 13 x 18 cm, das nach bereits neun Ausgaben im Oktober 1970 wieder eingestellt wird. Als weitere Episoden erscheinen nochmals die Kurzgeschichten "Gallischer Frühling" (Nr. 3), "Gallischer Schulanfang" (Nr. 4) und "Unter dem Mistelzweig" (Nr. 6) als Nachdrucke aus Pilote.

Noch ehe die Geschichte "Die Lorbeeren des Cäsar" in Pilote startet, gestalten Uderzo und Goscinny für die Frauenzeitschrift "Elle" und deren Nummer 1337 vom 2. August 1971 einen zweiseitigen Comic, dessen Titel eine Anspielung auf ein beliebtes Modethema der späten sechziger und frühen siebziger Jahre birgt – die Länge der Röcke: "Mini, Midi, Maxi". Ein Bonmot in Sachen Sprachentwicklung ist der vom März 1973 signierte, einseitige Comic "Et cetera" (Latinomanie), in dessen Textvorspann der zunehmende Gebrauch von Fremdwörtern, insbesondere von Anglizismen in der französischen Sprache thematisiert wird.

Olympiabewerbung
Olympiabewerbung
Als Empfehlung der Asterix-Autoren mit der ausländische Verlage auf das Potenzial von Asterix aufmerksam gemacht werden sollen, darf der Beitrag als Kurzgeschichte in zwölf Streifen "En 50 ans avant J.C." (Im Jahre 50 v. Chr.) verstanden werden. Georges Dargaud, der Verleger der Asterix-Bände, wollte, dass Asterix auch den amerikanischen Markt erobert. Mit amerikanischen Verlegern wurde man sich einig, dass ab Mai 1977 diese Kurzgeschichte in den Ausgaben des "National Geographic" erscheinen sollte. Anlass dazu war eine große Serie über die Gallier. Diese Mühe der Autoren wurde jedoch nicht belohnt und das Experiment wurde nach dem ersten Album abgebrochen. Bis heute konnte Asterix in Amerika die europäischen Erfolge nicht kopieren.

Mitte der achtziger Jahre wird Asterix von der Pariser Stadtverwaltung um Mithilfe und Unterstützung beim Projekt der Olympia-Kandidatur gebeten, um Paris zum Austragungsort der Olympischen Spiele im Jahr 1992 zu machen. Das Ergebnis dieser Bemühungen von Albert Uderzo ist das nebenstehende Plakat. Die Geschichte "Lutèce olympique" (Olympiade in Lutetia) wurde ab 25. Oktober 1986 in der Ausgabe 1660 der Zeitschrift "Jours de France" veröffentlicht. In Deutschland geschah die Erstveröffentlichung im Zusammenhang mit dem Erscheinen des Kurzgeschichtenbandes "Asterix plaudert aus der Schule" im Oktober 2003.

Zum 35. Geburtstag der Asterix-Serie erscheint im Mai 1994 die Kurzgeschichte "En 35 avant Jules César" (35 Jahre vor Julius Cäsar). Hier hebt sich auf vier Seiten über ein bislang ungeklärtes Phänomen der Vorhang: die Geburt von Asterix und Obelix. Hier erleben die Leser zum ersten Mal die Eltern von Asterix und Obelix, Praline und Astronomix sowie Popeline und Obelodalix, die später mit dem Erscheinen von "Asterix und Latraviata" eine gewichtige Rolle spielen werden.

Kokolorix
Kokolorix
Im 1994 von Ehapa editierten Sonderband "Gallische Geschichten" wird das "Beste aus 29 Abenteuern" in Form von pointierten Strips aufbereitet, dazu gibt es drei bis dahin kaum bekannte Geschichten. Darunter befindet sich die vierseitige Erzählung "L'Antiquaire" (Die Antiquitätenhändler), dessen Nachdrucke nicht mehr von Uderzo freigegeben werden und deshalb auch nicht im Kurzgeschichten-Sammelband enthalten ist.

Zum Erscheinen des Kurzgeschichten-Sonderbandes "Asterix plaudert aus der Schule" im August 2003 in Frankreich (in Deutschland wurde der Band im Oktober nachgelegt) kreierte Albert Uderzo eine Geschichte zu Ehren des "Federviehs", für das Albert schon immer ein besonderes Faible hatte: "Chanteclairix – Le Coq Gaulois" (Kokolorix - der gallische Hahn, Bild rechts). Anlass für diese Geschichte war ursprünglich die Idee für einen Zeichentrickfilm, in dem Idefix die Hauptrolle spiele sollte. Kokolorix, der gallische Hahn, in seiner ersten, wohlverdienten Hauptrolle wird von Idefix hilfreich bei seinem Kampf gegen einen Adler unterstützt.

Ab der dritten Auflage des Kurzgeschichtenbandes erscheint die 15. Geschichte "Lire avec Obélix" (ABC-Schütze Obelix) nach der Veröffentlichung in der Gesamtausgabe nun auch im 32. Asterixband der Serie. 2004 wurde diese Geschichte für die Asterix-Sonderausgabe der französischen Literatur-Zeitschrift LIRE kreiert.

Nicht im Kurzgeschichten-Sammelband enthalten ist die Geschichte "Les 12 Travaux d'Asterix" (12 Prüfungen für Asterix) aus dem Jahre 1979. Mit 27 Seiten nicht gerade ein klassiches Format für Kurzgeschichten wird darin die Story des Films "Asterix erobert Rom" im gewohnten Comicformat nacherzählt, im Gegensatz zum Filmbuch. Diese Geschichte ist im Comic-Magazin Comixene in den Ausgaben 24 bis 29 erschienen. Zeitweise tauchen auch deutschsprachige und kolorierte Exemplare auf, die sogar gebunden sein können. Diese Ausgaben sind dann jedoch aus privater Herstellung.

Keine Kurzgeschichte im üblichen Sinn, jedoch eine speziell für den STERN (Ausgabe 2/1977) gezeichnete zweiseitige Sequenz über das Verhältnis der Deutschen und Franzosen ist der Artikel "Wer hat Angst vor den Deutschen". Diesen Comic finden Sie in einem Artikel zum STERN im Bereich Sekundärliteratur in der Comedix-BIBLIOTHEK. Eine weitere Veröffentlichung erfuhr diese Geschichte in der Ausgabe 17 des Magazins Comixene vom Februar 1978, allerdings ohne den Begleittext aus dem STERN.

Eine kurze Sequenz, die im Sonderband "Uderzo: der Weg zu Asterix" abgedruckt ist und dort mit "Die Kehrseite der Medaille" untertitelt ist, sollte nicht ohne Erwähnung bleiben. In dieser sechs Bilder kurzen Folge erfährt Asterix nach einem Radio-Interview die Mühen, die mit dessen Bearbeitung verbunden sind und resümiert anschließend: "Die spinnen, die Radiofritzen!".




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