methusalix hat geschrieben:Hallo,
Andy-67 hat geschrieben: .... für mich stellt sich da die Frage was einen Menschen dazu bringt einen solchen Hass aufzubauen, für den er scheinbar kein anders Ventil sieht?
Dann unterhalte dich mal mit einem Mobbingopfer , mach Dir mal die Mühe .......
Gruß Peter
Da muss ich Peter zustimmen - das Problem an dem Münchner "
Amokschützen" wird eben genau dies gewesen sein: Ihm hat wahrscheinlich keiner zugehört und - ganz essentiell - ernst genug genommen. Anscheinend auch seine Eltern nicht, seine Freunde nicht, seine Therapeuten nicht. Das hat sich ja scheinbar über einen längeren Zeitraum in seiner persönlichen Entwicklungsphase (manche nennen diese Zeit Pubertät, aber das greift zu kurz) aufgestaut, in der dann auch
Winnenden und das
Breivik-Massaker prägende Ereignisse waren. Zumindest schliesse ich das aus dem von Peter oben wiedergegebenen Zitat, das mir bis eben unbekannt war.
Wenn man dann als Jugendlicher das Gefühl entwickelt, das müsse das ganze restliche Leben so weitergehen, kann ich mir schon vorstellen, dass Einzelne im Extremfall dann einen
erweiterten Suizid - nichts anderes ist so ein sogenannter Amoklauf mit finaler Selbsttötung letztlich - für einen akzeptablen Ausweg halten könnten. Zumal, wenn dann noch verstärkende (wie gehäufte Medienberichte über Amokläufe und Attentate) und die Empathie abstumpfende Faktoren (wie Counterstrike, was wohl die Hemmschwelle, auf Menschen zu schiessen, ähnlich herabsetzt wie das Schiessen auf
Pappkameraden beim Militär*) hinzukommen, wird es dann bei wiederum einigen von diesen zu einer Umsetzung in die Tat kommen, so sich die Gelegenheit bietet. Die Kids, die - mangels Hass oder Gelegenheit - statt dessen nur den einsamen Suizid wählen, erscheinen halt nicht in den Medien.
Erfurt, Winnenden und München haben es ja hierzulande demonstriert, und es gäbe sicherlich deutlich mehr Fälle, hätten wir ähnlich laxe Waffengesetze wie die USA (wo inzwischen Schulen von paramilitärischen Wachdiensten bewacht werden). Schaut Euch mal
Bowling for Columbine von Michael Moore an...
*
EDIT: Nicht, dass hier eine Diskussion über das Militär/Soldaten aufkeimt: Die allerwenigsten Soldaten, die per Schiessen auf Pappkameraden gedrillt werden, werden dadurch zum Killer, wie auch die allerwenigsten Counterstrike-Spieler zum Killer werden. Aber das eine wie das andere setzt im Ernstfall die Hemmschwelle herab, auf Menschen zu schiessen, da beisst die Maus keinen Faden ab. Beim Militär ist das explizit so gewollt.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)