Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

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Erik
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag Erik »

Hallo,
WeissNix hat geschrieben: 24. März 2019 17:14Auf dem Standpunkt stehe ich bereits, seit die Asterix-Filmemacher angefangen hatten, aus mehreren Alben ein neues Abenteuer für einen Film zusammenzubasteln: Also quasi zwei, drei Alben in einen Kessel, umrühren- fertig ist das Storyboard.
wie wir ja schon öfter festgestellt haben, sind wir seltenst einer Meinung. So ist es auch hier. Ich finde, dass zumindest die meisten - wenn nicht sogar alle - Asterix-Zeichentrickfilme eine Bereicherung des Asterix-Universums sind und immer mal wieder Spaß machen, sich anzusehen.

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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag losch »

Erik hat geschrieben: 24. März 2019 15:30 Ob Du einer der "alten Knacker" bist, will ich nicht beurteilen. Solange Du den Film noch nicht selbst gesehen hast, wird es Dir ohnehin schwer fallen, Dir eine fundierte Meinung dazu zu bilden. Deinen bisherigen Beiträgen in diesem Forum nach zu urteilen, würde ich aber vermuten, dass Dir der Film auch eher nicht zusagen wird.
Ich bin vermutlich so alt wie du, kurz nach Goscinnys Tod geboren. Und ich habe den Film direkt am ersten Tag gesehen, siehe mein Review auf Threadseite 1.
Erik hat geschrieben: 24. März 2019 15:30 Deshalb ja auch die Konsequenz, die ich mit meinem Fazit gezogen habe: dann eben Verfilmungen lieber bleiben lassen.
Das kann ich verstehen. Das hieße aber in letzter Konsequenz, dass es gar kein neues Asterix-Material mehr geben dürfte, weil sowohl Comics als auch Filme auf einen bestimmten Produktionsstand (ca. Ende 70er) eingefroren werden müssten. Ich würde mir das persönlich genau so wünschen, jedes Jahr ein neuer Band nach bewährtem Schema und ein neuer, handgezeichneter Film á la "Asterix bei den Briten". Das würde dann aber nur für Hardcore-Fans interessant sein, weil es einfach nicht mehr zeitgemäß ist, und Asterix würde dann mit unserer Leser-/Zuschauergeneration aussterben - genauso wie die Tageszeitung. Das wiederum möchte ich auch nicht - ich finde es gut, wenn auch Jüngere Asterix kennen und lieben lernen.
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Erik
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag Erik »

Hallo losch,
losch hat geschrieben: 24. März 2019 20:08Das hieße aber in letzter Konsequenz, dass es gar kein neues Asterix-Material mehr geben dürfte, weil sowohl Comics als auch Filme auf einen bestimmten Produktionsstand (ca. Ende 70er) eingefroren werden müssten.
nein, das hieße es nicht. Ich bin nicht begeistert von den jüngsten Asterix-Bänden, aber ich habe stets vertreten und sage noch immer: besser ein solcher neuer Asterix-Band als gar keiner. Da ist noch genug drin, was mir gefällt. Dasselbe habe ich bei den Zeichentrickfilmen bis "Asterix und die Wikinger" (bei großen Kritikpunkten an "Amerika" und "Wikinger") auch gesagt. Selbst bei "Im Land der Götter" konnte ich der ersten Hälfte - die eine sehr gedrängte, aber nicht wirklich schlechte Verfilmung von "Die Trabantendadt" war - durchaus etwas abgewinnen. Die zweite Hälfte fand ich dann nicht mehr gut - aber das hätte mich, wenn es ein "Ausrutscher" geblieben wäre, sicher nicht zu dieser Aussage gebracht, denn auch ich bin mir bewusst, dass es (leider) ein Zurück zu Zeichentrickfilmen nicht geben wird. Die filmische Zukunft kann - neben den unsäglichen Realfilmen - nur im Animationsfilm liegen.

Es ist tatsächlich erst dieser Film, der mit gezeigt hat, dass sich die Asterix-Verfilmungsgeschichte insgesamt auf einem Holzweg befindet bzw. eben einem Weg, den ich nicht mehr gutheißen kann. Das hat insofern nichts mit einem Erstarren in den 1970er Jahren zu tun. Neues Asterix-Material heiße ich - auch bei Veränderungen - gut. Die Idee mit dem fliegenden Teppich ins Morgenland finde ich gelungen und auch das Auftreten der Außerirdischen in "Gefahr" habe ich - im Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum damals - als solches nie kritisiert (wohl aber, dass der Band keine vernünftige Geschichte hat). Auch eine Reise von Asterix nach China - gerne fliegend auf einem Drachen, wie wir es in einer Fangeschichte hier mal gelesen haben - fände ich als Comic reizvoll.

Es muss für meinen Geschmack aber alles noch einigermaßen werkgerecht sein. Dabei sage ich bewusst nicht kanonisch, denn bei den Filmen ist das schon immer weit ausgelegt worden; gewisse Wiedersprüche zwischen Filmen und Comics sehe ich ganz gelassen. Aber der Grundstil muss stimmen, die Figuren müssen stimmen, die Handlung muss stimmen. Und - erst - wenn das so gar nicht mehr gegeben ist, wie in diesem Film, der geradezu das Genre verfehlt, dann komme ich zu dem Schluss, dass es mir persönlich lieber wäre, es würde solches Asterix-Material überhaupt nicht erscheinen. Denn das bereichert das Asterix-Universum dann nicht. Bis ich diesen Film gesehen habe, habe ich das aber nur über die Realverfilmungen (über die allerdings schon immer) gesagt. In die "Ecke" derjenigen, für die "ihr Asterix" mit Goscinny gestorben ist und die sich auf keine neuen Einflüsse einstellen mögen, stelle ich mich nicht.
losch hat geschrieben: 24. März 2019 20:08ich finde es gut, wenn auch Jüngere Asterix kennen und lieben lernen.
Wenn sie diesen Film zum Maßstab nehmen, haben sie dann wirklich Asterix kennen gelernt? Haben sie dann - überspitzt gesagt - substantiell viel mehr von dem mitbekommen, was Asterix ausmacht, als wenn sie die Erkan&Stefan-"Sychronisation" von "Asterix in Amerika" geschaut hätten? Ich habe da so meine Zweifel.

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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag WeissNix »

Erik hat geschrieben: 24. März 2019 20:29 Ich bin nicht begeistert von den jüngsten Asterix-Bänden, aber ich habe stets vertreten und sage noch immer: besser ein solcher neuer Asterix-Band als gar keiner. Da ist noch genug drin, was mir gefällt.
Ich habe mich eigentlich auch über jeden neuen Band gefreut, allerdings ab Band 26 mit zunehmend banger Erwartung, nach Band 33* sogar eher ängstlich... bei einigen Bänden teile ich die Ansicht nicht, dass dieser oder jener besser sei als kein neuer Band (29, 30, 31 und 33 fand ich ganz übel, die können definitiv weg! - und über 25, 27, 29, 35 und 37 könnte man zumindest streiten). 34 als Abschiedsgeschenk an Uderzo und Rückschau mit dem endlich mal abgedruckten Reiseführer von Goscinny hingegen dürfte bei aller Kritik am Inhalt aber definitiv drin bleiben, 36 fand ich als Idee vor allem mit dem letzten Bild als möglicher, aber verpasster Abschluß der Reihe bemerkenswert gut.


* Der Band 33 hatte sogar dafür gesorgt, dass ich mich nach langer Abstinenz mal wieder anderen Comics zugewandt hatte. Spätestens bei diesem Tiefpunkt war Asterix für mich eigentlich gestorben... Kreuzfahrt hatte das noch nicht ganz geschafft.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag losch »

Erik hat geschrieben: 24. März 2019 20:29 Es ist tatsächlich erst dieser Film, der mit gezeigt hat, dass sich die Asterix-Verfilmungsgeschichte insgesamt auf einem Holzweg befindet bzw. eben einem Weg, den ich nicht mehr gutheißen kann.
Hallo Erik,

ich kann deine Argumentation voll und ganz nachvollziehen. Ich kann verstehen, dass du es höchst kritisch siehst, dass sich der neue Film in Teilen deutlich von Goscinnys Vorlage entfernt. Ich finde jedoch, dass die Charaktere immer noch nah am Original sind, auch wenn es hier und da Überzeichnungen gibt.

Außerdem sehe ich für die Zukunft nicht ganz so schwarz. Erstens sind die Astier-Adaptionen auch nur eine Phase, mit einem anderen Storyteller kann das schon wieder ganz anders aussehen. Zweitens: Ja, ich glaube, auch der neue Film kann junge Menschen zum "wahren" Asterix führen, wenn sie sich aufgrund des Films mit dem Rest beschäftigen, und damit zur Stärkung des Asterix-Universums beitragen. Denn drittens halte ich Goscinnys Werk für eine so starke Vorlage, dass man auch als heutiger junger Mensch daran nicht vorbei kommt, wenn man sich für Asterix interessiert. Und ich glaube viertens auch, dass man sich ihr früher oder später wieder stärker bei den Verfilmungen nähern wird. Ich tippe stark, dass schon die nächste Comicverfilmung wieder auf einem Band basieren wird.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag WeissNix »

losch hat geschrieben: 25. März 2019 23:14 Denn drittens halte ich Goscinnys Werk für eine so starke Vorlage, dass man auch als heutiger junger Mensch daran nicht vorbei kommt, wenn man sich für Asterix interessiert.
Da hege ich meine Zweifel - viele der Anspielungen Goscinnys beruhen auf der Historie oder dem Geist der Zeit, und heutzutage ist der Geschichtsunterricht in der Schule kaum noch vorhanden (es geht inzwischen in der gymnasialen Sekundarstufe I offenbar alle paar Halbjahre mal ein bisschen kreuz und quer durch die Jahrtausende statt wie früher chronologisch von der Stein- bis in die Neuzeit, und zwar vom 5. bis zum 10. Schuljahr) und Goscinny schon 42 (immer diese 42!) Jahre tot, so dass vieles heute von den Jugendlichen gar nicht mehr verstanden werden kann.
Dazu die ganze Reizüberflutung... da kommt Asterix allein vom Tempo nicht mit. Nein, ich glaube, der Drops ist bald gelutscht. Denn die, die diese actionlastigen Filme toll finden und sich für Asterix interessieren könnten, werden sich bei den alten Alben überwiegend langweilen, fürchte ich. Lesen ist für viele Kids sowieso von gestern - wird doch eh alles gleich verfilmt.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag Erik »

Hallo,
losch hat geschrieben: 25. März 2019 23:14Erstens sind die Astier-Adaptionen auch nur eine Phase, mit einem anderen Storyteller kann das schon wieder ganz anders aussehen. [...] Und ich glaube viertens auch, dass man sich ihr früher oder später wieder stärker bei den Verfilmungen nähern wird.
Deine Worte in Teutates' Ohr. Dann wird es höchste Zeit, dass dieser neue Storyteller sich auftut. Und dann hätte ich auch gleich nichts mehr gegen weitere Asterix-Filme. Bis dahin, während diese "Phase" noch anhält, brauche ich aber eben keine weiteren mehr.

Nur nach dem, was Du zuvor geschrieben hast, wird auch ein neuer Storyteller ja nicht an den Realitäten der heutigen Sehgewohnheiten und Zielgruppenorientiertheit vorbeikommen. Wenn ihm sein Produzent sagt, dass es Geld nur für einen zünftigen Action-Asterix gibt, dann wird es doch wieder nur ein solcher. Vielleicht schafft es ja tatsächlich mal ein genialer Geist, beides miteinander zu verbinden: notwendige Actionelemente und Asterix-Humor bzw. Werktreue. Ausschließen will ich das (noch) nicht. Aber Alexandre Astier ist da gewiss nicht der richtige Mann für. Dessen bin ich mir nach seinem zweiten Film gewiss.

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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag WeissNix »

Erik hat geschrieben: 26. März 2019 08:07 Dann wird es höchste Zeit, dass dieser neue Storyteller sich auftut.
...
Nur nach dem, was Du zuvor geschrieben hast, wird auch ein neuer Storyteller ja nicht an den Realitäten der heutigen Sehgewohnheiten und Zielgruppenorientiertheit vorbeikommen. Wenn ihm sein Produzent sagt, dass es Geld nur für einen zünftigen Action-Asterix gibt, dann wird es doch wieder nur ein solcher.
Da ich mich in den letzten Jahren auch wieder anderen Comics zugewandt habe, muss ich sagen, dass es da schon einige gäbe, die wirklich gute Szenarien schreiben könnten. Die beiden Lucky Luke aus der Feder von Jul fand ich sehr gelungen (gerade vom Humor her sehr nah bei Goscinny), und den könnte ich mir auch gut als Ferri-Alternative vorstellen. Dann gibt es noch Wilfrid Lupano, der nicht nur für den Text der "Alten Knacker", sondern auch den einiger anderer gelungener Reihen verantwortlich ist, oder den Vielschreiber Lewis Trondheim (von dem mir vor allem das Szenario für "Die Kosmonauten der Zukunft" sehr gefallen hatte).

Aber ich fürchte wie Erik, dass die alle bei einem Film bei weitem nicht so frei agieren dürften, wie sie es in einem gedruckten Comic täten, und in einem viel engeren, von wirtschaftlichen Erwägungen bestimmten Korsett steckten.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag losch »

Erik hat geschrieben: 26. März 2019 08:07 Aber Alexandre Astier ist da gewiss nicht der richtige Mann für. Dessen bin ich mir nach seinem zweiten Film gewiss.
Das kann man so sehen. Mir persönlich macht er zu viele selbstrefenzielle Anspielungen aus der Filmszene (Herr der Ringe, Godzilla, Transformers etc.), das brauche ich nicht. Ich finde aber nicht, dass er komplett daneben greift - ich halte beide Filme für recht gelungen. Allerdings mit den erwähnten Abstrichen beim neuen - den habe ich aber auch erst einmal gesehen.

Die Einstiegsszene mit dem turnenden Miraculix ist ein schönes Beispiel. Man kann das als komplette Blasphemie empfinden. Man kann es aber auch als bewusste Überzeichnung sehen, zumal er kurz darauf ja quasi gelähmt ist und sich fast gar nicht mehr bewegt.

In jedem Fall ist es deutlich "dicker aufgetragen" als es Goscinny getan hätte.
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Michael_S.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag Michael_S. »

Ich habe heute mit meiner Familie den Film ebenfalls endlich gesehen. Für meinen Sohn war es der erste Besuch im Kino überhaupt und auf der positiven Seite können wir auf jeden Fall verbuchen, dass er bis zum Ende durchgehalten hat und seine Freude an dem Film hatte. Die sechs anderen Familien im Kinosaal schienen auch alle zumindest zufrieden zu sein, so dass man dem Film sicher nicht vorwerfen kann, schlecht zu sein. Auch meine Frau und ich mussten an vielen Stellen mehr als nur schmunzeln und meiner Frau hatten es vor allem die Wildschweine angetan.

Leider war'sd das dann auch fast schon mit den positiven Worten, die ich über den Film verlieren kann und je länger ich im Detail über ihn nachdenke, umso mehr enttäuscht er mich. Im Wesentlichen kann ich mich dabei vor allem der Kritik von Keinetrix anschließen:
Keinetrix hat geschrieben: 17. März 2019 22:10 Ich muss ehrlich sagen, ich fand den Film etwas durchwachsen. Nicht schlecht, aber durchwachsen.

[...]

Ja, es gibt viel Gutes über diesen Film zu sagen, nur eine klare Linie... Die hat er eben leider nicht... :-/
Wenn ich den Film mit einem Satz kategorisieren müsste, dann ist er wohl ein weitgehend sinnfreier, weitgehend kindgerechter Action-Streifen. Ich fürchte, mehr will er leider auch gar nicht sein. Für einen wirklich kindgerechten Streifen ohne Altersbeschränkung ist er mir ehrlich gesagt eine Spur zu düster, was aber auch daran liegen kann, dass ich mit zu stark überzeichneten Bösewichten grundsätzlich Schwierigkeiten habe. Weitgehend sinnfrei ist er aber allemal, denn für mehr als einen losen Vorwand für die Aneinanderreihung mal mehr und mal weniger lustiger Szenen taugt die Geschichte in meinen Augen definitiv nicht. Man sollte einer Welt, in der es Zaubertränke gibt, natürlich nicht leichtfertig vorwerfen, dass ihr die Logik fehlt, aber dieses Drehbuch hat für meinen Geschmack deutlich zu viele Löcher.

Bei einem beliebigen Action-Film wäre das auch gar nicht so schlimm. Da sind mir Film ohne komplizierte, ausgefeilte Hintergrundgeschichte sogar lieber als solche, bei denen ich gefüht zwanzig Familienstammbäume auswendig kennen muss um zu wissen, warum wer mit wem nicht am selben Tisch sitzen will in einer Szene, die für die Handlung völlig irrelevant ist. Für mich dürfen Filme grundsätzlich gerne irgendwo in einer verständlichen Welt spielen, als quasi singuläres Ereignis, ohne auf einen Hintergrund und eine Zukunft Rücksicht zu nehmen. Bei einem Asterix-Film ist das nur leider nicht so einfach. Ein Asterix-Abenteuer ist kein singuläres Ereignis, sondern es gibt (wenn man Bände und eigenständige Filme addiert) ungefähr 40 davon. Und es sind eher subtile Details, die es verrückten Fans wie uns ermöglichen, einzelne davon in eine zwingende Reihenfolge zu bringen. Ansonsten ist aber (fast) jedes Abenteuer eine zwar in sich spannende Geschichte, aber in ihrer Wirkung auf die Welt nur eine Randnotiz. Eine der Ausnahmen davon ist die Geschichte von Asterix erobert Rom, die aber auch klar als mögliches Ende der Asterix-Abenteuer angelegt ist und darüber hinaus noch eine stringente Parodie auf die Abenteuer des Herakles darstellt. Das kann ich akzeptieren und mich köstlich daran erfreuen. Die Gesichte von Das Geheimnis des Zaubertranks leistet aber beides nicht. Weder ist sie ein mögliches Ende, denn tatsächlich ist am Ende angeblich wieder alles so wie am Anfang, noch ist sie eine stringente Parodie auf irgendetwas. Sie ist einfach nur eine Aneinanderreihung von Szenen, von denen einige aus heiterem Himmel kommen, ohne wirklich in die bekannte Welt von Asterix zu passen, und anderem im Nichts verschwinden. Selbst der Aufhänger des Films löst sich im Nichts auf, ohne dass klar wird, wieso Miraculix plötzlich gar keinen Nachfolger mehr sucht. Dass die Begegnung zwischen einem gigantischen, flammenwerfenden Druiden-Dämonen (der unter anderem den Karnutenwald abfackelt) und einer Art Römer-Mech jedoch ein Ereignis sein soll, von dem sonst niemand Notiz nimmt und das damit ebenfalls im Nichts verschwindet, ohne irgendeinen Einfluss auf die Welt zu haben, ist mir dann jedenfalls zu viel. Uderzo hat sich in Gallien in Gefahr immerhin noch die "Mühe" gemacht mit einem Einzeiler zu erklären, dass die Erinnerung aller Beteiligten gelöscht wird, aber hier lässt das Drehbuch einfach nur großen Krawall zurück.

Das ist umso mehr schade, weil es mir komplett unnötig erscheint. Wäre der Film wirklich schlechter gewesen, wenn dieser letzte Kampf einfach nicht stattgefunden hätte? Hätte man die gesparten Minuten nicht deutlich besser in ein paar mehr/längere Szenen zwischendrin investieren können und eine besser Auflösung, warum Miraculix am Ende doch keinen Nachfolger mehr braucht?

Aber auch der Rest ist nicht mehr als typische Action-Kost: Reißerischer Titel (Ja, das Geheimnis des Zaubertranks ist das wichtigste Geheimnis der Asterix-Welt überhaupt), große Katastrophe zu Beginn (Ausfall des Druiden), ein buchstäblich aus dem Nichts kommender, sehr mächtiger Bösewicht (dessen im Film erzählter "Werdegang" nicht im Mindesten glaubwürdig ist), weitere katastrophale Rückschläge für die Helden (Asterix und Obelix außer Gefecht) während alle anderen völlig überfordert sind (alte Druiden können nix, junge Druiden können nix, Troubadix kann als stellvertretender Dorfchef nix), viel Feuer und Explosionen, der Bösewicht steigert sich zum Wahnsinnigen und der bislang nur lustige Sidekick (Vitrine) verhilft den plötzlich wieder einsatzfähigen Helden zum Sieg, was weitere Explosionen erfordert. Als Action-Streifen völlig akzeptabel, als Asterix-Geschichte nicht mein Ding.

Um mit was Positivem zu enden: Die Karte, auf der die Reise der Gallier bei der Suche nach einem Druiden visualisiert wird, ist eine sehr hübsche Anspielung auf die Tabula Peutingeriana. Das ist eines Asterix-Films mehr als würdig! Schade, dass der Rest mir besser gefallen hätte, wenn er in irgendeiner unbekannten Phantasiewelt gespielt hätte...

MfG
Michael

PS: Hat jemand verstanden, was die Steinpyramiden sollten? Wirkte irgendwie wie ein Witz, bei dem sie die Pointe vergessen haben...
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag WeissNix »

Michael_S. hat geschrieben: 6. April 2019 21:29 Die Gesichte von Das Geheimnis des Zaubertranks leistet aber beides nicht. Weder ist sie ein mögliches Ende, denn tatsächlich ist am Ende angeblich wieder alles so wie am Anfang, noch ist sie eine stringente Parodie auf irgendetwas. Sie ist einfach nur eine Aneinanderreihung von Szenen, von denen einige aus heiterem Himmel kommen, ohne wirklich in die bekannte Welt von Asterix zu passen, und anderem im Nichts verschwinden.
Wie ich Deiner sehr dezidierten Kritik zu entnehmen meine, wäre eine Parodie auf gängige Actionfilme durchaus möglich gewesen?

Die hätten es ja durchaus verdient, denn es gibt ja Action-
Michael_S. hat geschrieben: 6. April 2019 21:29 Film[e] ohne komplizierte, ausgefeilte Hintergrundgeschichte
(die ich absolut langweilig und völlig überflüssig finde)

und
Michael_S. hat geschrieben: 6. April 2019 21:29 solche, bei denen ich gefüht zwanzig Familienstammbäume auswendig kennen muss um zu wissen, warum wer mit wem nicht am selben Tisch sitzen will in einer Szene, die für die Handlung völlig irrelevant ist.
(die ich ausser langweilig auch nervtötend anstrengend finde)

Da hätte man doch gut eine Parodie drauf aufbauen können... :-D
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag Michael_S. »

Ja, grundsätzlich denke ich schon, dass man in einem Asterix-Film eine Parodie auf gängige Action-Filme prima unterbringen kann. Mit den regelmäßigen Prügeleien ist die Asterix-Welt ja ohnehin immer ein wenig Action gewöhnt. Ob es speziell bei diesem Aufhänger des Films (Miraculix sucht persönlich und aktiv einen Nachfolger) besonders gut geklapt hätte, kann ich nicht sagen. Vielleicht wirkt genau deshalb die Geschichte auf mich auch so lückenhaft. Die Nachfolgersuche ist ja eher als Casting angelegt, in dem Miraculix als Schiedsrichter fungiert. Das finde ich eine gute Anlage für einen Film, nur eben nicht unbedingt für eine Action-Parodie der Kategorie "Superhelden schlagen wahnsinnigen Superschurken". Dafür bräuchte man meines Erachtens eine andere Ausgangslage. Oder man nutzt die Tatsache, dass Vitrine als geschickte Bastlerin eingeführt wird und dreht es in Richtung Action á la Mac Gyver, indem die Römer das "Casting" zu torpedieren versuchen und Vitrine das bewährte Duo aus Hirn (Asterix) und Kraft (Obelix) mit handwerklichem Geschick und Improvisationstalent unterstützen muss.
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag WeissNix »

Michael_S. hat geschrieben: 7. April 2019 20:35 Oder man nutzt die Tatsache, dass Vitrine als geschickte Bastlerin eingeführt wird und dreht es in Richtung Action á la Mac Gyver, ...
Oder eine Art "Q" aus dem 007-Kosmos... da hätte man auch Nullnullsix nochmal einbauen können.

Ich stehe den Filmen ja sowieso eher skeptisch gegenüber, Deine Eindrücke habens nicht besser gemacht. Trotzdem danke dafür ;-)
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Re: Schon gesehen? Schreibe hier deine Filmkritik!

Beitrag: #Beitrag methusalix »

Hallo ,
also ich habe streng genommen keine Kritik , der Film hat für mich nur eine Aussage : Es bleibt so wie es ist ( alles beim alten ) in absehbarer Zeit bleibt es so das , Druide Miraculix bleibt Druide :-D

Gruß Peter
Wer einem Fremdling nicht sich freundlich mag erweisen, der war wohl selber nie im fremden Land auf Reisen.

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