Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
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Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Bei Spiegel Online Plus erschien ein Artikel über Rolf Kauka: Der »Fürst der Füchse« erschuf mehr als 80 Comicfiguren – und war zugleich ein kalter Krieger mit Nazivergangenheit. Schon früh pflegte Rolf Kauka, stramm rechter Verleger, enge Kontakte zum Bundesnachrichtendienst.
Der langjährige Chefhistoriker des Bundesnachrichtendienstes Bodo Hechelhammer schreibt in seiner Biografie über die Beziehung von Rolf Kauka, der 1953 mit "Till Eulenspiegel" "die erste deutsche Bilderzeitschrift" herausbrachte. Angeblich habe Kauka den Begriff Comic nicht gemocht. Aus Eulenspiegel ging dann Fix und Foxi hervor.
Leider hinter der Bezahlschranke. Zu Asterix gibt es folgenden Absatz:
"Selbst den gallischen Comichelden Asterix und Obelix, die Kauka in einer Lizenzausgabe zu Siggi und Babarras germanisierte, dichtete er völkische Töne in die Sprechblasen. Die beiden Landser grölten »O du schöner Westerwald«, schwärmten von den Zeiten, »als wir am Dnjepr standen«, und stänkerten gegen amerikanische Besatzer.
Dabei bediente Kauka auch antisemitische Klischees, indem der deutsche Siggi einen jiddisch sprechenden Händler namens Schieberius bekämpfte. Die Schöpfer von Asterix und Obelix, Albert Uderzo und René Goscinny, waren empört. Der französische Verlag entzog Kauka nach wenigen Ausgaben die Lizenz."
Der langjährige Chefhistoriker des Bundesnachrichtendienstes Bodo Hechelhammer schreibt in seiner Biografie über die Beziehung von Rolf Kauka, der 1953 mit "Till Eulenspiegel" "die erste deutsche Bilderzeitschrift" herausbrachte. Angeblich habe Kauka den Begriff Comic nicht gemocht. Aus Eulenspiegel ging dann Fix und Foxi hervor.
Leider hinter der Bezahlschranke. Zu Asterix gibt es folgenden Absatz:
"Selbst den gallischen Comichelden Asterix und Obelix, die Kauka in einer Lizenzausgabe zu Siggi und Babarras germanisierte, dichtete er völkische Töne in die Sprechblasen. Die beiden Landser grölten »O du schöner Westerwald«, schwärmten von den Zeiten, »als wir am Dnjepr standen«, und stänkerten gegen amerikanische Besatzer.
Dabei bediente Kauka auch antisemitische Klischees, indem der deutsche Siggi einen jiddisch sprechenden Händler namens Schieberius bekämpfte. Die Schöpfer von Asterix und Obelix, Albert Uderzo und René Goscinny, waren empört. Der französische Verlag entzog Kauka nach wenigen Ausgaben die Lizenz."
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Heute am späten Nachmittag noch nicht, ich hatte daher den längeren Artikel auch mit Interesse gelesen.
War ja nach Siggi & Barrabas klar, wie Rolf Kauka ideologisch tickt. Bereits eingangs des Artikels wurde ja erwähnt, dass er in einer strammen Nazifamilie aufgewachsen sei - und wohl allen heutigen Erkenntnissen nach selber ein überzeugter war, wenn er auch fälschlicherweise mangels ordentlicher Recherche damals als "unbelastet" eingestuft wurde.
Ja, der Schoß war lange fruchtbar noch, aus dem die Nazi-Ideologie kroch - und er gebiert immer noch.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Jetzt grade auch nicht. Also bei mir nicht. Vielleicht liegts an der Tageszeit, vielleicht an Cookie, Cache oder Browser!?
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Vielleicht auch daran, dass den Abonennten vorgegaukelt wird, viel mehr sei für sie exklusiv als es tatsächlich ist... vielleicht auch algorithmengesteuert durch Analyse der Interessensgebiete insbesondere bei den freien Artikeln, die diese betreffen. Zur Förderung der Aboverlängerungsbereitschaft sicherlich nicht ungeeignet.Nullnullsix hat geschrieben: ↑4. Mai 2022 02:33 Jetzt grade auch nicht. Also bei mir nicht. Vielleicht liegts an der Tageszeit, vielleicht an Cookie, Cache oder Browser!?
Ja, ich traue inzwischen tatsächlich jedem alles zu, ganz besonders im Internet...
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Ich konnte gerade eben auch den kompletten Artikel gratis lesen. Danke für den Link. Wobei das (bzgl. Asterix) für uns ja jetzt keine sooo großen Neuigkeiten waren. Aber auf diese Weise wird das vielleicht etwas bekannter.
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Erstens tun ja jetzt alle (Spiegel, Report,...) so, als wär das alles jetzt erst heraus gekommen (eventuell durch die neu erschienene Kauka-Biographie, vielleicht auch, um für diese etwas 'Werbung' zu machen). Dabei liegen die kaukasischen Asterixe seit Jahrzehnten als Primär-Literatur vor und den rechtsradikalen Vorwurf daran gibt es auch schon seit Peter Sulbach in Pardon 6/1965, also recht zeitnah zur Primär-Literatur einen entsprechenden Artikel veröffentlicht hat.
Zweitens wird mMn bereits seit Sulzbach in der Kritik übers Ziel hinaus geschossen. Ich bin weit davon entfernt, Kauka 'reinzuwaschen', aber seine Beteiligung war vermutlich geringer als zuweilen unterstellt (von den tausenden 'Onkel-Rolf'-Vorworten in Fix und Foxi u.ä. hat er wohl höchstens 1% selbst geschrieben). Und es war wohl auch nicht so, dass er in dem Sinne 'absichtsvoll' gehandelt hat, dass er die von ihm gemachten Kinder-Publikationen zum Zweck der 'Indoktrination' lanciert hat - sondern schlicht, weil er damit Geld verdienen wollte. Und die inhaltliche Hauptarbeit haben seine Angestellten wohl auch ziemlich selbstständig erledigt, während 'Onkel Rolf' seine Zeit auf der Rennbahn verbracht hat o.ä.
Und ja, es mag da 'alte Seilschaften' gegeben haben, aber mWn war nicht mal eine 'rechtskonservative Grundhaltung' Einstellungsvoraussetzung für Redakteure. Insofern ist insgesammt betrachtet, mein Eindruck: Rolf Kauka hat gemessen am Ausstoß des Kauka-Verlages inhaltlich nur eine untergeordnete und unbedeutende Rolle gespielt. Tatsächlich sind die Inhalte von Fix-und-Foxi & Co. im Schlimmsten Fall wohl eher dümmlich bis harmlos, als dass sie 'Landser für die Kleinen' wären.
Tatsächlich war es aber immerhin der Artikel in Pardon, der Goscinny/Uderzo darauf aufmerksam werden liess, was in letzter Konsequenz zum Verlust der Rechte führte, insofern hat Sulzbach damit schon etwas bewirkt.
Weiterführende Links:
Diskussion in der Kauka-Abteilung des comicforums: https://comicforum.de/showthread.php?75 ... AB-Asterix
Artikel der highlightzone: http://comic.highlightzone.de/siggi-und-babarras/
Artikel über Gudrun Penndorf mit ausführlichen Ausführungen dazu, dass sie 'von Kauka gelernt hat, wie man es nicht macht': https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 854e6.html
Zweitens wird mMn bereits seit Sulzbach in der Kritik übers Ziel hinaus geschossen. Ich bin weit davon entfernt, Kauka 'reinzuwaschen', aber seine Beteiligung war vermutlich geringer als zuweilen unterstellt (von den tausenden 'Onkel-Rolf'-Vorworten in Fix und Foxi u.ä. hat er wohl höchstens 1% selbst geschrieben). Und es war wohl auch nicht so, dass er in dem Sinne 'absichtsvoll' gehandelt hat, dass er die von ihm gemachten Kinder-Publikationen zum Zweck der 'Indoktrination' lanciert hat - sondern schlicht, weil er damit Geld verdienen wollte. Und die inhaltliche Hauptarbeit haben seine Angestellten wohl auch ziemlich selbstständig erledigt, während 'Onkel Rolf' seine Zeit auf der Rennbahn verbracht hat o.ä.
Und ja, es mag da 'alte Seilschaften' gegeben haben, aber mWn war nicht mal eine 'rechtskonservative Grundhaltung' Einstellungsvoraussetzung für Redakteure. Insofern ist insgesammt betrachtet, mein Eindruck: Rolf Kauka hat gemessen am Ausstoß des Kauka-Verlages inhaltlich nur eine untergeordnete und unbedeutende Rolle gespielt. Tatsächlich sind die Inhalte von Fix-und-Foxi & Co. im Schlimmsten Fall wohl eher dümmlich bis harmlos, als dass sie 'Landser für die Kleinen' wären.
Tatsächlich war es aber immerhin der Artikel in Pardon, der Goscinny/Uderzo darauf aufmerksam werden liess, was in letzter Konsequenz zum Verlust der Rechte führte, insofern hat Sulzbach damit schon etwas bewirkt.
Weiterführende Links:
Diskussion in der Kauka-Abteilung des comicforums: https://comicforum.de/showthread.php?75 ... AB-Asterix
Artikel der highlightzone: http://comic.highlightzone.de/siggi-und-babarras/
Artikel über Gudrun Penndorf mit ausführlichen Ausführungen dazu, dass sie 'von Kauka gelernt hat, wie man es nicht macht': https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 854e6.html
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Ein aufrechter Nazi bleibt ein Nazi, auch wenn er sich bürgerlich gibt. Und speziell nach dem Pardon-Artikel 1965 wird er schon aufgepasst haben, sich keinem Vorwurf auszusetzen, weil zB nur stramm rechte Redakteure eingestellt würden.
Fakt ist aber, dass Beeinflussung insbesondere von Kindern in Publikationen meisst sehr subtil und schleichend stattfindet. Ich hab FF selbst nie besonders gemocht, auch als Kind nicht, und hatte lediglich einige FF-Extra, wenn mal ein kompletter Lucky Luke abgedruckt war. Ansonsten hab ich F&F nie gelesen, fand sie weder witzig noch spannend.
Fakt ist aber, dass Beeinflussung insbesondere von Kindern in Publikationen meisst sehr subtil und schleichend stattfindet. Ich hab FF selbst nie besonders gemocht, auch als Kind nicht, und hatte lediglich einige FF-Extra, wenn mal ein kompletter Lucky Luke abgedruckt war. Ansonsten hab ich F&F nie gelesen, fand sie weder witzig noch spannend.
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Ich bin mir unsicher in er Beantwortung der Frage, ob Kauka bewusst rechts indoktrinieren wollte (Möglichkeit A) oder ob er eben einfach rechts war und das, was er richtig oder lustig fand, dann eben auch rechts war und deshalb in seinen Werken gelandet ist (Möglichkeit B).
Nach allem, was ich weiß, halte ich aber B für wahrscheinlicher, schon allein, weil ich kein großer Fan von Verschwörungstheorien bin. Dass Alt-Nazis untereinander befreundet waren, erscheint mir ziemlich natürlich, denn sie teilten ja das gleiche Weltbild und kannten sich auch schon von früher aus den alten Kadern. Ein gezielter Versuch der Indoktrination ist dafür meines Erachtens nicht Voraussetzung, obwohl das freilich nicht ausgeschlossen ist.
Mal der Versuch einer Analogie:
Wenn jemand frauenfeindlich eingestellt ist, dann findet er frauenfeindliche Witze vermutlich echt komisch. Wenn man ihn nun auffordert, einen Witz zu erzählen, wird dieser wohl frauenfeindlich sein, auch wenn der Typ gerade gar nicht vorhat, gezielt gegen Frauen zu hetzen, sondern wirklich jetzt im Moment einfach bloß lustig sein möchte und seinen eigenen Spruch auch ehrlich komisch findet. So einer wundert sich dann, warum alle ihn seltsam anschauen und keiner lacht. Vielleicht schüttelt er dann noch den Kopf und schimpft darüber, dass 'die ganze Welt verrückt geworden' ist und 'heutzutage keiner mehr Spaß versteht' oder sowas.
Nach allem, was ich weiß, halte ich aber B für wahrscheinlicher, schon allein, weil ich kein großer Fan von Verschwörungstheorien bin. Dass Alt-Nazis untereinander befreundet waren, erscheint mir ziemlich natürlich, denn sie teilten ja das gleiche Weltbild und kannten sich auch schon von früher aus den alten Kadern. Ein gezielter Versuch der Indoktrination ist dafür meines Erachtens nicht Voraussetzung, obwohl das freilich nicht ausgeschlossen ist.
Mal der Versuch einer Analogie:
Wenn jemand frauenfeindlich eingestellt ist, dann findet er frauenfeindliche Witze vermutlich echt komisch. Wenn man ihn nun auffordert, einen Witz zu erzählen, wird dieser wohl frauenfeindlich sein, auch wenn der Typ gerade gar nicht vorhat, gezielt gegen Frauen zu hetzen, sondern wirklich jetzt im Moment einfach bloß lustig sein möchte und seinen eigenen Spruch auch ehrlich komisch findet. So einer wundert sich dann, warum alle ihn seltsam anschauen und keiner lacht. Vielleicht schüttelt er dann noch den Kopf und schimpft darüber, dass 'die ganze Welt verrückt geworden' ist und 'heutzutage keiner mehr Spaß versteht' oder sowas.
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Für wahrscheinlich halte ich eine Kombination; sicher wollte er die Kinder spätestens ab 68 mit dem Aufkommen der Studentenbewegung und dem Entkommen linker Ideen aus der Schmuddelecke auf dem "rechten" Pfad halten, wobei ihm dann sicher auch einiges davon als völlig normal vorgekommen sein muss, worüber man heute zumindest die Stirn runzeln möchte.Hedonix hat geschrieben: ↑4. Mai 2022 14:45 Ich bin mir unsicher in er Beantwortung der Frage, ob Kauka bewusst rechts indoktrinieren wollte (Möglichkeit A) oder ob er eben einfach rechts war und das, was er richtig oder lustig fand, dann eben auch rechts war und deshalb in seinen Werken gelandet ist (Möglichkeit B).
Nach allem, was ich weiß, halte ich aber B für wahrscheinlicher, schon allein, weil ich kein großer Fan von Verschwörungstheorien bin. Dass Alt-Nazis untereinander befreundet waren, erscheint mir ziemlich natürlich, denn sie teilten ja das gleiche Weltbild und kannten sich auch schon von früher aus den alten Kadern. Ein gezielter Versuch der Indoktrination ist dafür meines Erachtens nicht Voraussetzung, obwohl das freilich nicht ausgeschlossen ist.
Auch heute wanzen sich die Rechten der sogenannten "AfD" und Neonazis wieder an Kinder und Jugendliche ran, in dem sie erst mal harmlos erscheinende Freizeiten organisieren, Lehrermeldeportale ins Netz stellen, Hetz-Musik produzieren (und teilweise auch kostenlos verteilen) und ähnliches.
Klar waren die danach miteinander befreundet - kalte Nächte in Schützengräben oder eher noch auf KZ-Wachtürmen schweissen zusammen
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Bekanntschaft, Befreundungen, Vertrautheit - das kann im Zweifel ja auch politische oder sonstige Gesinnungsunterschiede überbrücken...
Will sagen: Ja, es gibt Familien, die zB über pro/contra Trump so sehr streiten, dass ein Riss durch die Familie geht (ich würde aber vermuten, dass es dann auch, ggf. unterschwellig, auch andere 'Riss-Gründe' innerhalb der Familie gibt). Verbreiteter ist, glaub ich, dass man TROTZ unterschiedlicher politischer oder sonstiger Weltanschaulicher Positionen verbunden bleibt, wenn man es mal ist. Sei es, durch familiäre Bande oder in der Kindheit/Jugend wurzelnde Freundschaften, sei es durch gemeinsames Erleben von Schiksalsschlägen o.ä. - Insofern: Wenn unterschiedliche Gesinnungen eine Beziehung nicht gefährden müssen, dann gleiche natürlich erst recht nicht. Kann aber im Falle Kauka eben auch sein, dass Verbindungen Bestand hatten, obwohl vielleicht einer aus der Nazizeit gelernt hat und der andere ein weiterhin überzeugter Nazi war.
Dass sich heutige Nazis an Kinder und Jugendliche 'ranwanzen' ist, mMn der entscheidende Unterschied zu Kauka: Heute erfolgt das genauso planvoll wie seinerzeit über die HJ, den BDM und was es da sonst noch gegeben haben mag. Bei Kauka glaube ich nicht, dass dessen Jugendpublikationen zum Zweck der 'Ertüchtigung' der Kinder gemacht wurden, dazu sind die Sachen in der Gesamtschau dann doch zu 'harmlos' und Kaukas Einfluss auf die Inhalte zu unbedeutend.
Will sagen: Ja, es gibt Familien, die zB über pro/contra Trump so sehr streiten, dass ein Riss durch die Familie geht (ich würde aber vermuten, dass es dann auch, ggf. unterschwellig, auch andere 'Riss-Gründe' innerhalb der Familie gibt). Verbreiteter ist, glaub ich, dass man TROTZ unterschiedlicher politischer oder sonstiger Weltanschaulicher Positionen verbunden bleibt, wenn man es mal ist. Sei es, durch familiäre Bande oder in der Kindheit/Jugend wurzelnde Freundschaften, sei es durch gemeinsames Erleben von Schiksalsschlägen o.ä. - Insofern: Wenn unterschiedliche Gesinnungen eine Beziehung nicht gefährden müssen, dann gleiche natürlich erst recht nicht. Kann aber im Falle Kauka eben auch sein, dass Verbindungen Bestand hatten, obwohl vielleicht einer aus der Nazizeit gelernt hat und der andere ein weiterhin überzeugter Nazi war.
Dass sich heutige Nazis an Kinder und Jugendliche 'ranwanzen' ist, mMn der entscheidende Unterschied zu Kauka: Heute erfolgt das genauso planvoll wie seinerzeit über die HJ, den BDM und was es da sonst noch gegeben haben mag. Bei Kauka glaube ich nicht, dass dessen Jugendpublikationen zum Zweck der 'Ertüchtigung' der Kinder gemacht wurden, dazu sind die Sachen in der Gesamtschau dann doch zu 'harmlos' und Kaukas Einfluss auf die Inhalte zu unbedeutend.
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Ich hab kaum Kauka-Sachen gelesen, und wenn, dann noch in der Kindheit; als Jugendlicher hab ich die Sachen schon nicht mehr angepackt; insofern kann ich mich auch nicht mehr an die Inhalte erinnern. Und ein Verlagsinhaber wird wohl tatsächlich kaum jede Seite abgesegnet haben, soviel ist klar.Nullnullsix hat geschrieben: ↑5. Mai 2022 11:16 Dass sich heutige Nazis an Kinder und Jugendliche 'ranwanzen' ist, mMn der entscheidende Unterschied zu Kauka: Heute erfolgt das genauso planvoll wie seinerzeit über die HJ, den BDM und was es da sonst noch gegeben haben mag. Bei Kauka glaube ich nicht, dass dessen Jugendpublikationen zum Zweck der 'Ertüchtigung' der Kinder gemacht wurden, dazu sind die Sachen in der Gesamtschau dann doch zu 'harmlos' und Kaukas Einfluss auf die Inhalte zu unbedeutend.
Aber er kann eine Linie vorgeben, so wie ja auch die Springer-Presseihre immergleiche Linie hatte und hat: Ob nun so leicht zu durchschauen wie in der BILD oder etwas gemässigt-verbrämter in der WELT, im Grunde ist die Springer-Linie - rechts von der Mitte mit klarer Feindbilddarstellung links davon - dieselbe.
Und Du sicher bestätigen können, dass zB Ende der 1960er in Kauka-Publikationen keine Alternativen zum bürgerlich-konservativen Familienbild Eingang in die Inhalte fanden, als zB die sexuelle Revolution udn solche Dinge wie die Kommune 1 in Deutschland hochpoppten.
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Die 68er werden in der Rückschau auch überbewertet: Die sogenannte 'Studentenbewegung' war keineswegs das, was es in der Rückschau - oder auch in der zeitgenössischen, damaligen Berichterstattung zu sein schien: Eine Massenbewegung. Die 'Apo' war eine -lautstarke und medienpräsente- Minderheit. Die überwiegende Mehrheit der Studenten hat 'einfach nur' studiert. Das soll die Wirkung der Studentenbewegung und ihre Leistungen nicht schmälern, aber einordnen...
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Und trotzdem hatte sich in der Gesellschaft der Wind gedreht - siehe die Wahl Willy Brandts zum Bundeskanzler, was für Altnazis sicherlich so was ähnliches wie ein zweiter 08. Mai war...
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Schon eine einigermaßen unseriöse Darstellung, so zu tun, als fänden sich die Kaukaschen Entgleisungen noch in den aktuellen Heften. Ziemliches Schmierentheater, das da gespielt wird. Und das ganze dann atemlos als frischen Scoop verkauft, was schon 1965 in pardon stand.Nullnullsix hat geschrieben: ↑4. Mai 2022 02:21 https://www.ardmediathek.de/video/repor ... jEyOTllNWY
Ab 21:39
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Re: Comicpionier Rolf Kauka - Fix und Foxi beim Geheimdienst
Es gibt aktuelle Hefte?
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