Preis- und Gehaltsentwicklung in den letzten 30 Jahren

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Moderator: Comedix

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Nullnullsix
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Preis- und Gehaltsentwicklung in den letzten 30 Jahren

Beitrag: # 72643Beitrag Nullnullsix »

Aus einem anderen Thread, wo's zu sehr OT werden könnte:
Nullnullsix hat geschrieben: 1. April 2023 14:16 (...) Drauf gekommen bin ich übrigens darüber, dass ich mal den "Kaufkraftverlust" der letzten 30 Jahre recherchieren wollte und als ein mich betreffendes 'Vergleichsprodukt' ein Asterix-Album nehmen wollte... (1993: 7,20 DM, 2023: 7,99 €, das ist, bei grobem Umrechnungskurs DM/€ -> 2/1, ne Teuerungsrate von über 100%)
Eigentlich hätte was passieren müssen, als ich auf den Knopf drückte!
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Nullnullsix
AsterIX Bard
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Re: Preis- und Gehaltsentwicklung in den letzten 30 Jahren

Beitrag: # 72644Beitrag Nullnullsix »

PS: Und dann hab ich zum Vergleich mal meine Einkommensverhältnisse von vor 30 Jahren zu heute verglichen: Ergebnis: Die haben sich nicht im selben Mass erhöht, was zum Teil daran liegt, dass ich vor 30 Jahren in 'Wirtschaftsbetrieben' gearbeitet habe (als mehr oder weniger Ungelernter/Hilfsarbeiter) und heute im sozialen Bereich arbeite (mit ordentlicher, dreijähriger (unbezahlter!) Ausbildung). Und ich halte es nach wie vor für einen Skandal, dass man im sozialen Bereich weniger vedient als ein ungelernter Hilfsarbeiter in der freien Wirtschaft. 'Sozialarbeit' ist damit so ziemlich das unterste Ende der Lohnskala und 'Applaus von den Balkonen' gleicht das definitiv nicht aus, weil es füllt nicht den Kühlschrank.

Gut: Ich will mich nicht beklagen, dass man sich im Sozialen keine goldene Nase verdient, war mir vorher klar, aber dass man damit nur knapp über Sozialhilfe-Niveau liegt und deutlich unter nem Durchschnittsverdienst, ist mMn ein Skandal, ist 'Ausnutzung des "Helfersyndroms"' und sagt viel darüber aus, was uns als Gesellschaft, 'Dienst für die Gesellschaft' unterm Strich tatsächlich wert ist.

Und da nimmt es auch nicht Wunder, dass Pflegekräftemangel herrscht und Krankenhaus-Betten abgebaut werden, weil sowieso das Personal fehlt, um die Betten bei Belegung versorgen zu können. Und wenn sich an den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung in naher Zukunft nicht deutlich was ändert, dann siehts düster aus, denn die zu versorgenden Menschen werden in den nächsten Jahren eher mehr, u.a. weil die geburtenstarken Jahrgänge so langsam ins pflegebedürftige Alter kommen und der Schwund an Pflegekräften wird eher zunehmen. Ergo: Weniger Pfleger für mehr Pflegebedürftige. Das kann auf Dauer nicht gutgehen, wenn man nicht massiv an den entsprechenden Stellschrauben dreht.
Eigentlich hätte was passieren müssen, als ich auf den Knopf drückte!
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WeissNix
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Re: Preis- und Gehaltsentwicklung in den letzten 30 Jahren

Beitrag: # 72646Beitrag WeissNix »

In unserer neoliberalen asozialen Marktwirtschaft gelten überall die Gesetze des Marktes bezüglich Angebot und Nachfrage - nur auf dem Arbeitsmarkt nicht. Denn wäre das so, gäbe es weder einen von den sogenannten Arbeitgebern beklagten "Fachkräftemangel" noch einen Pflegenotstand. Und es gäbe auch keine fehlenden KITA-Plätze von ca. einer Viertelmillion wegen fehlenden Personals. Würde nämlich mehr (und angemessen!) bezahlt (nach Angebot und Nachfrage nämlich), würden sich die Leute auch für Knochen-Jobs wie zB die Pflege ausbilden lassen und dort dann auch nicht so oft in den Sack hauen. Bzw. es würden auch in qualifizierten Berufen Ältere eingestellt, die aber natürlich wegen Berufserfahrung und mehr Urlaubsanspruch teurer sind - vielleicht auch in Einzelfällen wegen etwas geringerer Belastbarkeit.

Einen erheblichen Beitrag dazu geleistet haben auch die Hartz-IV-Gesetze, und das sogenannte "Bürgergeld", wie es jetzt heisst, ändert daran nichts, ausser dem Namen: Raider heisst jetzt Twix, sonst ändert sich nix!
https://wir-sind-verdi.de/2023/03/27/ka ... n-muessen/
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
bdhk
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Re: Preis- und Gehaltsentwicklung in den letzten 30 Jahren

Beitrag: # 72647Beitrag bdhk »

Bzgl. der Kaufkraft ist es nicht ganz so schlimm, da entsprechen die 7,20 DM von 1993 5,98 Euro von 2022. Aber eben auch nur 5,98 und nicht 7,99 (oder 6,90, die es 2022 noch waren):

https://www.bundesbank.de/resource/blob ... n-data.pdf
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