die Comixene ist ja bekanntlich ein altehrwürdiges Comicfachmagazin, das bereits viele Herausgeber hatte. Kürzlich ist es in den "Edition Alfons - Verlag Volker Hamann" gewechselt und damit ein Schwestermagazin von Alfonz und Reddition geworden (wenngleich als Herausgeber weiterhin Andreas C. Knigge im Impressum steht).
Das merkt man m. E. dem Magazin auch an. Es ist nunmehr nur noch jährliches Erscheinen ausgelegt und hat offenbar jeweils ein festes Thema, das in einer Vielzahl von sehr fundierten Beiträgen gründlich beleuchtet wird. Damit ist das Konzept sehr nah an demjenigen der Reddition mit den Dossiers. Mit 19,00 € ist das Magazin zwar auf den ersten Blick nicht günstig. Der Sache nach handelt es sich aber - wie auch die Reddition - um ein Fachbuch im Magazinformat (und hat deshalb konsequent auch eine ISBN, nämlich 978-3-946266-61-7). Bei 146 überwiegend sehr informativen Seiten kann man über das Preis-/Leistungsverhältnis wirklich nicht meckern.
Die Comixene Nr. 149 (2025/26) hat als Thema "Bande Dessinée. Die Chronik". Dieses wird in nicht weniger als 25 Artikeln in ausnehmender Gründlichkeit bearbeitet und beleuchtet. Dass bei dieser Thematik Asterix nicht außen vor bleiben kann, liegt auf der Hand. Und so ist es denn auch.
Für Asterix-Interessierte sind insbesondere drei Bereiche interessant. Die Titel der Artikel, die im Inhaltsverzeichnis angegeben werden, stimmen allerdings nicht mit den Artikeltiteln überein, so dass ich jeweils beide angebe:
- Inhaltsverzeichnis: "Pilote. Frankreich geht auf Sendung", Titel: "»Wir hatten keinen wirklichen Plan«. Mithilfe des Radios und einer Schar unerschrockener Gallier attackiert ein neues Magazin aus Paris die belgische Konkurrenz: Pilote": fünfseitiger Beitrag von Cuno Affolter über die Gründung und Entwicklung der französischen Comiczeitschrift Pilote von 1959 bis 1967. Darin spielt Asterix aufgrund seiner engen Verknüpfung mit dieser Zeitschrift naturgemäß eine nicht unerhebliche Rolle.
Die Abhandlung wird sodann weiter hinten in dem Magazin mit einem weiteren vierseitigen Beitrag desselben Autors unter dem Titel: "Pilot im Blindflug. Nach dem Pariser Mai erlebt Pilote seine aufregendsten Jahre. Unter anderem treten auf: der erste französische Superheld und eine maskierte Gurke" (im Inhaltsverzeichnis: "Revolte. Zeichner auf den Barrikaden") mit der Darstellung der Polite-Jahre bis zur Einstellung des Magazins im Jahr 1989 fortgesetzt. Dabei spielt Asterix thematisch bedingt eine geringere Rolle; für den Gesamtkontext ist diese Fortsetzung des ersten Artikels aber gleichwohl erwähnenswert.
- Inhaltsverzeichnis: "Humor. Witzbold René Goscinny", Titel: "Wer ist hier dick? Mit seinem spitzen Witz hat René Goscinny Asterix, Lucky Luke oder Isnogud zu unverwüstlichen Bestsellern gemacht. Was war sein Geheimnis?": dreiseitiger Beitrag von Ole Frahm, in dem es um die Hauptserien von Goscinny und seinen Humor geht, wobei Asterix textlich und bildlich nicht zu kurz kommt.
- Inhaltsverzeichnis: "Deutschland (I). Parlez-vous français?", Titel: "Ein langer Weg ... Nur zögerlich gelangen die Helden aus Frankreich und Belgien nach Deutschland. Dann startet 1972 ein neues Magazin und prägt eine ganze Generation von Comic-Lesern": zweiseitiger Artikel von Volker Hamann über die Entwicklung der Comics in Deutschland mit Schwerpunkt auf den Übersetzungen der frankobelgischen Comics. Das neue Magazin von 1972, also Zack, ist dabei allerdings nur in den letzten beiden Absätzen Thema. Zuvor geht es ausführlich um die Kauka-Magazine (Lupo, Lupo modern, Fix und Foxi Super Tip Top) und MV Comix. Insofern spielt die frühe deutsche Veröffentlichungsgeschichte von Asterix in diesem Beitrag eine erhebliche Rolle in Text und Bildern.
Nur am Rande sei noch erwähnt, dass das Backcover der Comixene 149 eine Werbeanzeige für "Asterix in Lusitanien" ziert.
Gruß
Erik