noch beim letzten Newsletter hatte ich mich dagegen entschieden, zu diesem Thema hier einen Beitrag zu schreiben. Jetzt, nach diesem 108. Newsletter tue ich es doch. Ich finde auch, daß eine solche Entwicklung eine Erwähnung im Forum verdient hat.
Nein, ich will jetzt nicht das Ende des Asterix-Archivs prophezeien. Es ist nicht mein Anliegen, die Entscheidung zu diesen Maßnahmen in Frage zu stellen oder einen Versuch zu unternehmen, dagegen zu argumentieren. Einerseits betrifft es bislang im wesentlichen Punkte, die mir selbst nicht so wichtig waren, andererseits erkenne ich durchaus, daß das, was Du, Marco, in den vergangenen Jahren stetig geleistet hast, für ein Ein-Mann-Projekt geradezu übermenschlich war - zumal für jemanden, der sich noch um Beruf und Familie kümmern muß. Insofern verstehe ich, daß eine Reduktion des Angebots nötig sein kann.
Ebenfalls will ich - an dieser Stelle - gar nichts zu einzelnen Änderungen sagen, die mir im Detail nicht schmecken, wie z.B. die Rückverlegung des "Spiele"-Bereichs ins Lexikon, der seinerzeit auf meinen wohlbegründeten Vorschlag hin verlegt worden war.
Was ich aber doch möchte, ist, zum Ausdruck bringen, daß ich bei der Sache ein mulmiges Gefühl habe. Gerade weil Du schreibst, viel Zuspruch erhalten zu haben, möchte ich auch meine ganz persönlichen Befürchtungen zum Ausdruck bringen.
Ich weiß nicht vollständig, was der Anlaß zu dieser Entscheidung war. Aber wenn Du darüber berichtest, klingt vieles nach Überdruß und Resignation. Der Eindruck entsteht auch, weil dies in einer Zeit kommt, da der letzte Realfilm eine negative Kritik von Dir bekommen hat und es offenkundig einige unschöne Entwicklungen im Hintergrund gegeben hat (z.B. der Anwaltsbrief bzgl. des Bibliotheks-Bildes und der Rückzug von Preisen für ein Film-Gewinnspiel). Ein "Back to the roots", ein Rückbesinnen auf die eigenen Stärken kann sicher viel Positives bringen, wenn es aus der richtigen Motivation und mit den "richtigen" Zielen betrieben wird. Die Fragen die ich mir also stelle sind, was willst Du damit wirklich erreichen und wohin führt das das Deutsche Asterix Archiv?
Es liegt auf der Hand - und das ist völlig legitim -, daß Du Dir massive Arbeitserleichterungen versprichst. Alle besonders arbeitsintensven Bereiche werden abgeschafft oder stehen zur Disposition. Letztlich soll es wohl auf ein leicht zu pflegendes Lexikon/Archiv mit ein paar sporadischen News-Meldungen hinauslaufen.
Trotzdem kommt mir gerade der Satz
geradezu etwas "trotzig" vor. Wenn Du das wirklich so meinst, dann wäre das natürlich gut so, nur habe ich in Erinnerung, daß Du schriebst, Deinen Spaß an der Sache auch immer aus den Erfolgen, auch den steigenden Besucherzahlen, zu schöpfen. Wie sehr wird Dir also das Asterix-Archiv noch am Herzen liegen, wenn dieser Motivationsfaktor wegfällt? Wieviel Energie wirst Du künftig noch bereit sein, in diese Homepage zu investieren, wenn Du "zurück am Anfang" angekommen bist?Comedix im Newsletter 108 hat geschrieben:Ich bin nicht mehr darauf angewiesen möglichst hohe und immer steigende Besucherzahlen zu generieren
Sicher, für 2008 planst Du mit dem Obelix-Bereich einiges und gerade derzeit zeigst Du mit der umfassenden DB-Überarbeitung, daß Du alles andere, als inaktiv bist. Aber die Beschreibung dessen, was aus dem Asterix-Archiv werden soll, klingt etwas minimalistisch. Die aktuelle Asterix-Berichterstattung (so es mal etwas zu berichten gibt) lese ich dort jedenfalls nicht. Insofern ist die - natürlich noch ferne - Befürchtung, es könnte sich längerfristig auf ein zweites Asterix-Fan.de hinentwickeln, also ein Sammlung sehr interessanter Informationen, die nicht weiter gepflegt und nahezu nie aktualisiert wird. Keine schöne Vorstellung!
Aber wie eingangs erwähnt, will ich nicht das Ende des Asterix Archivs herbeischreiben. Ich will nur erklären, warum ich diese Entwicklungen mit einem gewissen Bauchgrimmen beobachte, obwohl derzeit noch keine mir wirklich wichtigen Teile des Asterix Archivs betroffen waren. Wenn das Zurückbesinnen auf die Kernkompetenzen dazu führen soll, daß die Bereiche Lexikon und Bibliothek noch weiter gewinnen, ohne daß ein gewisses Mindestmaß an Aktualität unterschritten wird, dann ist mir das durchaus nicht unlieb. Es gibt aber eben auch Szenarien, die ich mir vorstellen kann, in denen ich diese Schrumpf-Entwicklung am Ende sehr bedauern würde.
Ich hoffe jedenfalls, daß es sich um ein "Gesundschrumpfen" im Sinne eines "Weniger ist mehr" handelt und nicht um die "schleichende Schwindsucht".
Gruß
Erik