Antwort: „Les 12 travaux d’Astérix“, zu deutsch „Asterix erobert Rom“, der Film von 1976.
Das ist in sofern überraschend, als sonst mittlerweile alles Asterix-Material aus den hintersten Ecken ausgegraben wird, um es zu vermarkten. Zudem gilt der Film unter französischen Asterix-Freunden mehrheitlich als der beste überhaupt.
Dass er in Deutschland auf ein eher durchwachsenes Echo stößt, liegt m.E. nach an dem spielerischeren Umgang der Franzosen mit der Realität, vor allem aber auch an der (wieder einmal) wenig hintergründig-augenzwinkernden Synchronisation, die teilweise den Inhalt entscheidend verfälscht. Ich erinnere mich noch, dass ich bei Erscheinen des Films sehr verwirrt das Kino verließ. Erst, seitdem ich den Film in den letzten Jahren im Original (mit Untertiteln) sehen konnte, habe ich ihn zunehmend zu schätzen gelernt.
Bekanntlich liegt diesem Zeichentrickfilm als einzigem kein Comic zugrunde. Es gibt lediglich ein Buch zum Film (mittlerweile nur noch auf französisch) mit einer fortlaufenden Erzählung und etlichen eigens gezeichneten großen Illustrationen. Zu dem Zeitpunkt, als der Film produziert wurde, entstand auch ein Comic, doch gibt der, bei lediglich 27 Seiten Umfang, nur eine gekürzte Fassung des Films wieder. Er wurde in verschiedenen Ländern in unterschiedlicher Form veröffentlicht, jedoch niemals als eigenständiges Werk verkauft und ist von Uderzo nicht für die erneute Publizierung freigegeben.
Es gibt hier also eine Lücke in den Asterix Comic-Alben, und ich habe mit dem Versuch begonnen, sie zu schließen. Dabei bin ich mir dessen bewusst, dass ein Künstler wie Uderzo das viel besser könnte – ich bin da nur ein Graphik-Handwerker. Somit ist dieses nur ein hobby-mäßiger Versuch, Asterix und seinen Freunden ein kleines Geschenk zu machen und vielleicht Uderzo und dem Verlag Hachette einen Wink zu geben, was echte Profis aus der Idee machen könnten.
Das alleinige Copyright liegt bei ihnen und dieses Werk soll dem nicht entgegenstehen. Es soll die vorhandenen Produkte nicht ersetzen, sondern auf sie hinweisen und ich ermutige ausdrücklich zum Kauf der DVD (die auch die französische Fassung enthält).
Bei meinem Projekt habe ich folgende Prinzipien zu Grunde gelegt:
1. Das Endergebnis soll einem normalen Comic-Album entsprechen, die Geschichte steht auf den Seiten 5-48. Wenn man die Seiten auf (90 g) A4-Blättern ausdruckt, sind die seitlichen Ränder etwas schmaler, aber der Bildspiegel ist identisch.
2. Der ursprüngliche Comic bildet die Grundlage. Er wird, wo möglich, durch die Bilder aus dem Buch zum Film ergänzt. Die noch fehlenden Bilder werden dem Film entnommen.
3. Die Bilder aus verschiedenen Quellen werden einander angepasst, um ein einheitliches Ganzes zu ergeben. Dabei können und sollen sie ihre Herkunft nicht gänzlich verleugnen. Der Zeichenstil folgt dabei der Comic-Vorlage (verstärkte schwarze Konturen für die Filmbilder), die Farbwahl folgt dem Film.
4. Die Zeichnungen werden nicht wesentlich verändert (aus Reverenz, aber auch, weil ich, wie gesagt, kein Künstler bin), lediglich der Ausschnitt ist zum Teil anders gewählt und in wenigen Fällen wurde ein Bild gespiegelt. Sich daraus ergebende Unstimmigkeiten werden in Kauf genommen; so trägt z.B. Caius Pupus im Film eine (Ton?-)Schreibtafel, im Comic eine Schriftrolle.
5. Die Handlungsabschnitte der Geschichte beginnen, wenn möglich, mit einer neuen Seite, zumindest aber mit einer neuen halben Seite.
6. Es werden parallel eine französischsprachige Version erstellt (weil es das Original ist) und eine deutschsprachige (weil es meine Muttersprache ist). Dabei folgt der französische Text dem Film-Dialog. Der deutschsprachige Text tut das auch, sofern die Übersetzung einigermaßen korrekt ist. Andernfalls ist (in Anlehnung an die deutschen Untertitel) das Original möglichst genau wiedergegeben.
Als Testgegenstand, ob so ein Projekt überhaupt erfolgversprechend sein kann, habe ich damit begonnen, die ersten fünf Seiten des Comics (Einführung in die Handlung und die ersten zwei Aufgaben) in neun neue Seiten umzusetzen. Ziel war es, diese bis zum heutigen Jubiläum fertig zu stellen.
Das ist nicht ganz gelungen, denn die meisten Seiten bedürfen noch kleinerer Überarbeitungen. Lediglich zwei Seiten (9 und 13) sind bislang ganz fertig und finden sich hier anschließend (in verminderter Auflösung wegen der Dateigrößen-Beschränkung). Die übrigen Seiten sollen in den nächsten Tagen sukzessive folgen.
Die Arbeit hat sich als aufwendiger als erwartet herausgestellt, vor allem weil die Farbwahl bei der Kolorierung des Comics stark von der im Film abweicht und die Kolorierung selber sehr unsauber ausgeführt wurde. Beides erfordert umfangreiche Retusche-Arbeiten. Von daher ist es z.Zt. offen, in welcher Geschwindigkeit das Projekt über die ersten neun Seiten hinaus fortgeführt wird.
Natürlich bin ich gespannt auf Eure Reaktionen und freue mich über jegliches Feedback, sei es Lob oder Kritik.
Änderung: Jetzt die Bilder als Link in Originalqualität:

