Moderator: Comedix
- Iwan
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Hallo,
nur, weil es in letzter Zeit einige Meldungen in der Presse gab, dass die Datenschutzrichtlinien bei Facebook offenbar nicht ganz ausreichen, wollte ich mal hören, wer von Euch dabei ist und wie die Erfahrungen so sind ....
I.
nur, weil es in letzter Zeit einige Meldungen in der Presse gab, dass die Datenschutzrichtlinien bei Facebook offenbar nicht ganz ausreichen, wollte ich mal hören, wer von Euch dabei ist und wie die Erfahrungen so sind ....
I.
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
Re: Facebook
Hi Iwan,Iwan hat geschrieben:Hallo,
nur, weil es in letzter Zeit einige Meldungen in der Presse gab, dass die Datenschutzrichtlinien bei Facebook offenbar nicht ganz ausreichen, wollte ich mal hören, wer von Euch dabei ist und wie die Erfahrungen so sind ....
I.
bei Facebook gibt es meiner Ansicht nach kein Problem, wenn Du einige einfache Regeln befolgst:
Erstens: Nichts posten, dass Dir peinlich oder in irgend einer Form schädigend für Dich wäre, wenn es morgen in der Lokalzeitung stünde. Damit meine ich nicht nur Fotos, sondern auch Kommentare und Mitgliedschaften in "witzigen" Gruppen.
Zweitens: niemanden zu den Kontakten hinzufügen, der Dir nicht bekannt ist.
Drittens: Fotos usw. niemals für "Freunde von Freuden" oder gar für "alle" freigeben, sondern immer nur für die eigenen Freunde oder aber für einige Freunde (man kann ja bei den einzelnen Fotos jeweils manuell festlegen, wer unter den Freuden sie sehen darf).
Wer von euch ist eigentlich bei Facebook? Schickt mir doch eine PN mit eurem FB-Kontakt, dann würde ich euch eine Freundschaftsanfrage senden... (mit "euch" meine ich natürlich die mir bekannten Stammuser dieses Forums).
Gruß
Markus
PS: Kritisch wird es natürlich, wenn Bekannte peinliche Fotos von einem posten... dagegen ist man ja (abgesehen von der Aufforderung diese zu entfernen, gegebenenfalls unter Androhung rechtlicher Konsequenzen,...) machtlos...
Und dies kann ja auch passieren, wenn man gar nicht selbst bei Facebook ist, mit dem Nachteil, dass man dann wahrscheinlich gar nicht weiß, welche Fotos von einem zirkulieren...


Und so was schimpft sich Lyriker!
- Iwan
- AsterIX Druid
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Re: Facebook
Hallo, Idemix,
danke dir für diese ausführliche Antwort! Anders gesagt, es gilt das selbe wie auch sonst im Internet: Gesuner Menschenverstand sollte her :)
Mit den Fotos von einem selbst, das stimmt natürlich, wenn man nicht dabei ist, weiß man nicht, was über einen zirkuliert - kann je nach dem eine üble Überraschung sein :)
Danke noch mal,
I.
danke dir für diese ausführliche Antwort! Anders gesagt, es gilt das selbe wie auch sonst im Internet: Gesuner Menschenverstand sollte her :)
Mit den Fotos von einem selbst, das stimmt natürlich, wenn man nicht dabei ist, weiß man nicht, was über einen zirkuliert - kann je nach dem eine üble Überraschung sein :)
Danke noch mal,
I.
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
- Michael_S.
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Re: Facebook
... und ich bin immer wieder erstaunt, wie überrascht und empört manche Leute darüber sind. Als wenn nicht schon seit Erfindung der Höhlenmalerei jeder Mensch in der Lage wäre, peinliche Vorfälle anderer öffentlich zu publizieren, ohne dass der Betroffene das unbedingt mitbekommen muss.Iwan hat geschrieben:Mit den Fotos von einem selbst, das stimmt natürlich, wenn man nicht dabei ist, weiß man nicht, was über einen zirkuliert - kann je nach dem eine üble Überraschung sein :)
MfG
Michael
Re: Facebook
Hallo,
Zudem ist der Aufwand, etwas über andere zu publizieren heute wesentlich geringer und der Publizierende kann mitunter sogar nahezu anonym bleiben. Das ist der Kernunterschied zum Prä-Internet-Zeitalter. Wollte man da etwas an die Masse bringen, mußte man ein Massenmedium finden, das das publiziert oder halt selbst Flugblätter drucken. Und die Anonymität zu wahren war nicht selten eher aufwendig.
Die Vervielfachung des Risikos und der zu besorgenden Folgen sind es, die schockieren können, nicht die Tatsache, daß irgendetwas über einen Veröffentlicht werden kann als solche.
Gruß
Erik
da liegt, denke ich, doch noch ein erheblicher Unterschied im Verbreitungsgrad vor. Die Höhlenmalerei kann man nur vor Ort einsehen, das Internet von fast jedem Ort der Erde aus. Es können also unendlich viele Menschen unkontrolliert einsehen, was eigentlich sehr privat ist. Und darunter eben auch Leute wie der (gewünscht künftige) Arbeitgeber. Da ist die Schadenseintrittswahrscheinlichkeit schon eine ganz andere.Michael_S. hat geschrieben:Als wenn nicht schon seit Erfindung der Höhlenmalerei jeder Mensch in der Lage wäre, peinliche Vorfälle anderer öffentlich zu publizieren, ohne dass der Betroffene das unbedingt mitbekommen muss.
Zudem ist der Aufwand, etwas über andere zu publizieren heute wesentlich geringer und der Publizierende kann mitunter sogar nahezu anonym bleiben. Das ist der Kernunterschied zum Prä-Internet-Zeitalter. Wollte man da etwas an die Masse bringen, mußte man ein Massenmedium finden, das das publiziert oder halt selbst Flugblätter drucken. Und die Anonymität zu wahren war nicht selten eher aufwendig.
Die Vervielfachung des Risikos und der zu besorgenden Folgen sind es, die schockieren können, nicht die Tatsache, daß irgendetwas über einen Veröffentlicht werden kann als solche.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
- Michael_S.
- AsterIX Druid
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Re: Facebook
Hallo Erik,
natürlich sind die Dimensionen heute andere, aber trotzdem kann ich das auch nur begrenzt als Argument gelten lassen. Sicher war der Leserkreis einer schmähenden Höhlenmalerei gravierend geringer als der eines peinlichen Partyfotos bei Facebook - aber der "potenzielle Arbeitgeber" war damals eben auch nur im Familienclan zu finden und nicht auf der ganzen Welt. Medientechnisch also geringere Reichweite, aber ähnliche Abdeckung in der Zielgruppe, wenn du so willst.
Ich verweise zudem auch gerne auf das nette Büchlein "Wahlkampf im Alten Rom" von Karl-Wilhem Weeber. Dort kann ich heute noch nachlesen, welcher arme Kandidat vor 2000 Jahren das zweifelhafte Glück hatte, im Wahlkampf von Dieben oder Spättrinkern unterstützt zu werden, indem sie entsprechende Parolen an die Wände geschmiert haben (anonym, versteht sich, und das mit herzlich wenig Aufwand). Der gute Mann ist zwar höchstwahrscheinlich spätestens 50 Jahre später tot gewesen, so dass ihm die übrigen 1950 Jahre Peinlichkeit egal sein konnten, aber verglichen damit ist es nun wirklich eine lächerliche Zeitsapanne, wenn jemand bestürzt ist, dass ihm ein peinliches Foto von der Schulabschlussparty drei Jahre später nach der Berufsausbildung beim Bewerbungsgespräch einen Strich durch die Rechnung macht.
Wie gesagt, dass die Dimensionen heute andere sind, weil das Internet andere Verbreitungswege und -geschwindigkeiten hat, ist völlig klar. Die Mechanismen sind meines Erachtens aber prinzipiell noch immer dieselben. Schon immer konnten andere Menschen (absichtlich oder unabsichtlich) wirksam peinliche oder negative Dinge über mich dauerhaft verbreiten und schon immer konnte alles, was ich gesagt oder getan habe, gegen mich verwendet werden, wenn ich dabei beobachtet wurde.
MfG
Michael
natürlich sind die Dimensionen heute andere, aber trotzdem kann ich das auch nur begrenzt als Argument gelten lassen. Sicher war der Leserkreis einer schmähenden Höhlenmalerei gravierend geringer als der eines peinlichen Partyfotos bei Facebook - aber der "potenzielle Arbeitgeber" war damals eben auch nur im Familienclan zu finden und nicht auf der ganzen Welt. Medientechnisch also geringere Reichweite, aber ähnliche Abdeckung in der Zielgruppe, wenn du so willst.
Ich verweise zudem auch gerne auf das nette Büchlein "Wahlkampf im Alten Rom" von Karl-Wilhem Weeber. Dort kann ich heute noch nachlesen, welcher arme Kandidat vor 2000 Jahren das zweifelhafte Glück hatte, im Wahlkampf von Dieben oder Spättrinkern unterstützt zu werden, indem sie entsprechende Parolen an die Wände geschmiert haben (anonym, versteht sich, und das mit herzlich wenig Aufwand). Der gute Mann ist zwar höchstwahrscheinlich spätestens 50 Jahre später tot gewesen, so dass ihm die übrigen 1950 Jahre Peinlichkeit egal sein konnten, aber verglichen damit ist es nun wirklich eine lächerliche Zeitsapanne, wenn jemand bestürzt ist, dass ihm ein peinliches Foto von der Schulabschlussparty drei Jahre später nach der Berufsausbildung beim Bewerbungsgespräch einen Strich durch die Rechnung macht.
Wie gesagt, dass die Dimensionen heute andere sind, weil das Internet andere Verbreitungswege und -geschwindigkeiten hat, ist völlig klar. Die Mechanismen sind meines Erachtens aber prinzipiell noch immer dieselben. Schon immer konnten andere Menschen (absichtlich oder unabsichtlich) wirksam peinliche oder negative Dinge über mich dauerhaft verbreiten und schon immer konnte alles, was ich gesagt oder getan habe, gegen mich verwendet werden, wenn ich dabei beobachtet wurde.
MfG
Michael
Re: Facebook
Hallo zusammen,
das Thema Medienkompetenz hatten wir vor nicht allzu langer Zeit bei uns in der Schule. Es ist immer wieder verwunderlich, wie wenig den jungen Leuten klar ist, was diese ganzen Communities eigentlich bedeuten. Am besten wird das durch die Geschichte eines Lehrers verdeutlicht. Der hat alle Profile seiner Schüler aus Facebook, SchülerVZ etc. ausgedruckt und im Schulflur aufgehängt (wo das war, weiß ich nicht). Die Schüler waren völlig empört ob dieser Unverschämtheit, die Informationen seien schließlich "privat".
Luigi
das Thema Medienkompetenz hatten wir vor nicht allzu langer Zeit bei uns in der Schule. Es ist immer wieder verwunderlich, wie wenig den jungen Leuten klar ist, was diese ganzen Communities eigentlich bedeuten. Am besten wird das durch die Geschichte eines Lehrers verdeutlicht. Der hat alle Profile seiner Schüler aus Facebook, SchülerVZ etc. ausgedruckt und im Schulflur aufgehängt (wo das war, weiß ich nicht). Die Schüler waren völlig empört ob dieser Unverschämtheit, die Informationen seien schließlich "privat".
Luigi
- Lupus
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Re: Facebook
Luigi hat geschrieben:Die Schüler waren völlig empört ob dieser Unverschämtheit, die Informationen seien schließlich "privat".

Na ja, genau genommen ist das gar nicht zum Lachen ... Ich habe mal zufällig eine Gruppe in Facebook entdeckt, in der jemand wegen eines verlorenen Handys um die Handynummern seiner Bekannten/Freunde bat. Dort stehen seitdem mehr als 20 Handynummern für immer öffentlich sichtbar ...

Gruß, Wolf